Hansa gegen Fürth: Sorgt Breier für die langersehnte Feier?
Der abstiegsbedrohte Fußball-Zweitligist FC Hansa Rostock empfängt heute die SpVgg Greuther Fürth. Stürmer Pascal Breier könnte dabei nach monatelanger Verletzungspause sein Comeback für die Mecklenburger feiern.
Hinter dem 31-Jährigen liegt die schwerste Zeit seines Lebens. Erst bremsten den Angreifer Rückenprobleme aus, dann konnte er wegen einer Schleimbeutelentzündung im Knie nur tatenlos zuschauen, wie sein Team in den Tabellenkeller rutschte. Der bis dato letzte Einsatz des gebürtigen Nürtingers für das Zweitliga-Team datiert vom 17. September des vergangenen Jahres, als er im Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg (3:1) in der Schlussphase eingewechselt wurde.
Der Kampf ums eigene Comeback geriet für Breier allerdings ohnehin in den Hintergrund, als seine Ehefrau schwer erkrankte und um ihr Leben bangen musste. Inzwischen geht es ihr wieder besser. Bei der fünfköpfigen Familie ist wieder Normalität eingekehrt.
Einsatz gegen Greuther Fürth?
"In diesen Situationen lernt man, was wirklich zählt. Fußball, Geld oder andere Dinge - wir regen uns oft über Kleinigkeiten auf. Dabei ist die Gesundheit das Wichtigste", sagte Breier der "Bild". Den privaten Schicksalsschlag haben er, seine Frau und die Kinder überstanden. Nun hofft der Offensivmann darauf, auch sportlich wieder auf die Beine zu kommen. Am vergangenen Spieltag in der Auswärtspartie beim SC Paderborn (0:3) feierte er sein Kader-Comeback, heute gegen Fürth (13 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) darf er sich zumindest Chancen auf einen Kurzeinsatz ausrechnen.
"Er hat Matchpraxis gesammelt und trainiert fleißig. Er ist immer eine Option für den Kader. Von Beginn an spielen wird er aber mit Sicherheit nicht", sagte Trainer Alois Schwartz.
Spielpraxis in Rostocks U23
Dreimal lief Breier zuletzt für die U23 des FC Hansa in der NOFV-Oberliga Nord auf, zuletzt am vergangenen Sonntag beim 1:0-Erfolg des souveränen Tabellenführers gegen den Charlottenburger Fußball-Club Hertha 06. 74 Minuten lang hielt der 31-Jährige durch, dann wurde er gegen Gian Luca Schulz ausgewechselt.
Nun hofft der Stürmer, der bereits seit 2018 bei den Rostockern unter Vertrag steht, auf sein Profi-Comeback. "Wenn ich fit bin, weiß der Verein, was er von mir erwarten kann", sagte Breier. Sein unermüdlicher Einsatzwillen und sein Torriecher fehlten dem Team in den Vormonaten sehr. Die miserable Abschlussquote - Hansa hat lediglich 23 Treffer in 28 Partien erzielt - ist der Hauptgrund für den Absturz auf den vorletzten Platz.
Mittelstürmer Verhoek angeschlagen
Angreifer John Verhoek, in der Vorsaison noch die personifizierte Lebensversicherung, wartet seit dem 21. August des vergangenen Jahres auf seinen zweiten Saisontreffer. Und der Niederländer wird eventuell auch an diesem Wochenende kein Erfolgserlebnis feiern können. Sein Einsatz gegen die Franken ist wegen muskulärer Probleme fraglich. Sicher ausfallen werden Svante Ingelsson und Frederic Ananou (beide verletzt) sowie der rotgesperrte Lukas Scherff.
Schwartz hofft auf das Glück des Tüchtigen
Keine optimalen Voraussetzungen also für Schwartz vor seinem vierten Spiel als Hansa-Coach. Der 56-Jährige stimmt trotz der Ausfälle kein Klagelied an, sondern blickt mit Zuversicht auf die kommende Aufgabe. "In den letzten Partien ist viel gegen uns gelaufen. Das ist bitter. Es gilt, die guten Ansätze auf den Platz zu bringen. Der Tüchtige bekommt das Matchglück zurück. Ich hoffe, es fällt einmal auf unsere Seite", sagte der Trainer.
Im Hinrunden-Duell hat Hansa besagtes "Matchglück" gehabt. In der Nachspielzeit bekamen die Mecklenburger einen Foulelfmeter zugesprochen, den Ryan Malone zum 2:2-Ausgleich verwandelte.
Mögliche Aufstellungen:
FC Hansa Rostock: Kolke - Neidhart, Malone, van Drongelen, Roßbach - Dressel, Fröde, Pröger, Duljevic, Schumacher - Hinterseer
SpVgg Greuther Fürth: Linde - Hassadi, Michalski, Itter - Asta, Christiansen, Raschl, John, Green - Ache, Hrgota