Hansa Rostocks neues Trainerteam gibt Gas
Mersad Selimbegovic und sein Co-Trainer Markus Palionis kennen sich aus Regensburg. Für den Klassenerhalt mit Hansa Rostock arbeiten sie bis tief in die Nacht.
Heftiger Regen und überflutete Straßen haben am Dienstag dazu geführt, dass das Hansa-Hotel in Belek zwischenzeitlich unerreichbar war. Seit Sonntag zeigt sich der typisch wechselhafte Januar an der südlichen Mittelmeerküste der Türkei von seiner unberechenbaren Seite. Wind, Platzregen, dann wieder Sonne - kaum zu glauben, dass das Training davon bislang kaum in Mitleidenschaft gezogen wurden. Hansa-Trainer Mersad Selimbegovic beweist bei der Ansetzung seiner Übungseinheiten ein glückliches Händchen.
Planung bis in die Nacht
Der neue Coach und sein litauischer Co-Trainer Markus Palionis planen die Tage akribisch. "Wir besprechen uns vor und nach jedem Training, oft auch noch abends nach dem Abendessen", sagt Palionis. Vor 23 Uhr seien sie nie fertig. Und zu besprechen gibt es viel. Nicht nur die taktischen Inhalte, um die es in diesem Camp hauptsächlich geht, sind Thema in den Gesprächen. Sie versuchen ihre Spieler auch von der menschlichen Seite zu sehen. Empathie, Ehrlichkeit, genaues Beobachten: Alles Dinge, die beiden Trainern wichtig sind.
Seit Jahren erfolgreiches Team
Selimbegovic und Palionis haben bereits in Regensburg über Jahre erfolgreich zusammengearbeitet. Der heute 36-jährige Palionis hat sogar noch unter Selimbegovic gespielt. Beide teilen die gleichen Werte, die gleiche Idee von Fußball. "Ich bin ein Freund davon, dass wir uns entscheiden, wie wir spielen wollen und das gnadenlos durchziehen", sagt Selimbegovic. "Man darf nicht gleich alles hinterfragen, wenn Kleinigkeiten nicht funktionieren. Das bringt Unsicherheit und keine Automatismen."
Trainer sehen Qualitäten
In Belek arbeiten sie daran, der Mannschaft einen mutigeren Fußball beizubringen. Sie soll die Gegner früher unter Druck setzen, schneller und flacher nach vorne kommen und so mehr Torchancen herausspielen. Die Qualität dazu sei vorhanden. "Unser Ansatz passt zu vielen Jungs", findet Palionis, "Spieler wie Kai Pröger oder Christian Kinsombi haben den Speed und wollen vorne anlaufen, die wollen marschieren." Dass es am Ende mindestens zu Platz 15 reicht, davon sind beide Coaches überzeugt.