Hansa Rostock: Verhoek trifft wieder und hat 2023 viel vor
Zuletzt hakte es etwas mit dem Toreschießen bei John Verhoek. In der Rückrunde will der Stürmer des Fußball-Zweitligisten Hansa Rostock seinen Torriecher wiederfinden. Der 33-Jährige weiß, woran er arbeiten muss und hat im Trainingslager in Belek erste Ausrufezeichen gesetzt.
Im April vergangenen Jahres kam die Nachricht, auf die die Fans lange gewartet hatten. Damals verlängerte John Verhoek seinen Vertrag beim Rostocker Zweitligisten um zwei Jahre bis 2024. Mit 17 Saisontoren war Verhoek die Lebensversicherung im Kampf um den Klassenerhalt. "Es passt einfach alles", sagte der Stürmer, "meine Familie und ich fühlen uns hier sehr wohl - Rostock ist eine lebenswerte Stadt." Dass ein halbes Jahr später in seiner Hinrundenbilanz nur ein Tor stehen würde, hätte damals wohl niemand gedacht.
Wochenlang Probleme am linken Sprunggelenk
In diesen Tagen will der 33-Jährige den Grundstein legen, dass es in der Rückrunde wieder häufiger klappt. Seine Laune im Trainingslager in Belek ist gut, seine Leistungen stimmen. Im Testspiel gegen den polnischen Erstligisten Krakau traf Verhoek Anfang der Woche zweimal, auch gegen Greuther Fürth einen Tag später steuerte er einen Treffer bei. "Ich habe schon Anfang des Jahres in Rostock Gas gegeben, um richtig fit ins Trainingslager zu reisen", sagt Verhoek. Zuvor plagten ihn wochenlang Probleme am linken Sprunggelenk.
Mehr Variabilität in der Rückrunde
Das gute Gefühl von Belek würde er gerne mit in den Liga-Alltag nehmen. Dort musste der Niederländer in der Hinrunde feststellen, dass die Gegner sich nach seiner starken Saison 2021/22 immer besser auf ihn eingestellt haben. Oft standen zwei, drei Gegenspieler um ihn herum und bewachten ihn. So konnte er seine gefährlichen Kopfbälle nicht mehr so häufig im Tor unterbringen. "Ich muss schauen, dass ich mich schneller löse, dass ich mich gut bewege, um die Flanken von meinen Jungs auch wieder zu bekommen", sagt Verhoek. Grundsätzlich wolle er in der Rückrunde variabler sein.
Trainer Glöckner vertraut auf seinen Angreifer
Was den Niederländer auszeichnet: Er ist selbstreflektiert und hat bei Hansa nach schwieriger Anfangszeit bereits nachgewiesen, dass er sich mit über 30 Jahren noch positiv entwickeln kann. Trainer Patrick Glöckner vertraut auf seinen Angreifer - und selbst ohne seine Tore ist er für die Mannschaft enorm wichtig. Weil er jeden Zweikampf annimmt, aus Kopfballduellen meist als Sieger hervorgeht und stets ein Auge für seinen Nebenmann hat. So war Verhoek in dieser Saison immerhin an zwei Toren als Vorbereiter beteiligt.
"Unnötige Sachen" sollen 2023 vermieden werden
Mit Blick auf seine zuweilen unnötigen Gelben Karten wegen Meckerns sagt er: "Ich bin ein sehr emotionaler Spieler und wenn Hansa hinten liegt, werde ich noch emotionaler." Dass er zuweilen über das Ziel hinausschießt, weiß er. "Diese unnötigen Sachen will ich 2023 vermeiden." Nun gilt es für ihn, auch in Pflichtspielen wieder häufiger zu treffen. Gelingt ihm dies, hätte Hansa mit Verhoek und dem in der Hinrunde starken Kai Pröger ein mehr als schlagkräftiges Offensivduo.