Hansa Rostock: Elgeti zieht Kandidatur für Aufsichtsrat zurück
Rolf Elgeti wird nicht mehr für die bevorstehende Aufsichtsratswahl des FC Hansa Rostock kandidieren. Darüber hat der Verein seine Mitglieder informiert. Die Kandidatur des Investors war umstritten.
Stattdessen werde Elgeti dem Aufsichtsrat künftig in beratender Funktion zur Seite stehen, teilte der FCH mit. Die Mitgliederversammlung hätte am vergangenen Sonntag eine Entscheidung treffen sollen, die er "selbstverständlich akzeptiert" hätte, so Elgeti. Doch dazu kam es nicht, die außerordentliche Mitgliederversammlung des Fußball-Drittligisten war abgebrochen und die Wahl um vier Wochen auf den 21. Dezember (11 Uhr) verschoben worden. Er wolle keine Unstimmigkeiten innerhalb der Mitgliedschaft fördern und dem Verein "keine weiteren vier Wochen kontroverser und unwürdiger Diskussionen zumuten", erklärte der Finanz- und Immobilienunternehmer.
Eggert: "Expertise ist unumstritten"
Elgetis Kandidatur war unter den rund 28.000 Mitgliedern des größten Sportvereins in Mecklenburg-Vorpommern sehr kontrovers gesehen worden. Wäre er in das Gremium eingezogen, hätte dort der größte Geldgeber Hansas höchstpersönlich gesessen und mit darüber entschieden, wie das Geld des Vereins verwendet wird und wo die Reise des Clubs hingeht. Sein Hauptanliegen bei der Kandidatur sei gewesen, dem Verein "in einer schwierigen Zeit mit Rat und Tat zu helfen. Es war absehbar, dass dies auch kritisch gesehen werden könnte", wurde er in der Mitteilung zitiert.
Elgeti wird den Aufsichtsrat nun künftig beratend unterstützen. Er freue sich sehr über das Angebot, teilte Aufsichtsratschef Sebastian Eggert mit: "Es ist kein Geheimnis, dass wir uns in den letzten Jahren sehr oft auf persönlicher Ebene - insbesondere in finanziellen Fragen - ausgetauscht haben. Rolfs Expertise ist unumstritten. Vor uns liegen wichtige Aufgaben, bei denen er sowohl uns als Aufsichtsrat als auch dem Vorstand beratend zur Seite stehen kann."
Elgeti stieg vor knapp zehn Jahren als Investor ein
Noch 14 Kandidaten bewerben sich um drei freie Plätze im höchsten Führungsgremium des Clubs - bis dato auch in Rolf Elgeti ein alter Bekannter. Der Unternehmer stieg vor knapp zehn Jahren bei den Hanseaten als Investor ein und half dem Verein, eine drohende Insolvenz abzuwenden.
Fünf von sieben Aufsichtsratsmitgliedern waren im Oktober zurückgetreten, nachdem sie während des Heimspiels gegen Rot-Weiss Essen im Stadion massiv beleidigt worden waren und mutmaßliche Hansa-Fans zuvor einen Zug mit Essener Anhängern überfallen hatten. Zwei Aufsichtsräte blieben daraufhin in dem Kontrollgremium, zwei Ersatzmitglieder rückten nach. Im Dezember sollen neben den drei weiteren Aufsichtsräten auch bis vier potenzielle Nachrücker neu gewählt werden, um das Gremium bis zu einer regulären Mitgliederversammlung 2025 zu komplettieren.