Hannovers Marcel Halstenberg jubelt © picture alliance/dpa Foto: Swen Pförtner

Hannover 96 gegen KSC: Abwehrbollwerk trifft Offensivpower

Stand: 02.11.2024 07:11 Uhr

Fußball-Zweitligist Hannover 96 empfängt heute den Karlsruher SC zum Spitzenspiel. Die Niedersachsen stehen dank ihrer starken Defensive nach zehn Spieltagen auf einem direkten Aufstiegsplatz. Die Partie gegen den KSC ist auch ein Duell der Gegensätze.

Ragnar Ache hat Mitte September Außergewöhnliches vollbracht. In der 56. Minute des Spiels seines 1. FC Kaiserslautern lief der 26-Jährige bei einer Ecke ein und drückte den Ball über die Linie ins Tor, nachdem sein Mitspieler Jan Elvedi zuvor per Kopf nur die Latte getroffen hatte. Es ist aber weniger die Tatsache, dass der gebürtige Frankfurter traf, die das Tor so besonders macht - das ist bei einem Stürmer wohl Teil der Jobbeschreibung. Das Besondere, ja Exklusive an Aches Treffer war, wo er ihn erzielte: im Stadion von Hannover 96.

Mit seinem zwischenzeitlichen 1:1 (Endstand 3:1 für Hannover) erzielte der FCK-Angreifer den bislang einzigen Treffer einer Gastmannschaft in bislang fünf 96-Heimspielen. Gewonnen haben die Niedersachsen alle diese Partien. Mehr noch als die Heim- kann aber vor allem die Defensivstärke der "Roten" zum großen Faustpfand im Aufstiegsrennen werden. Und helfen, dass es im dritten Jahr von Hannovers Drei-Jahres-Plan auch wirklich mit der Bundesliga klappt.

Hannover kassierte bislang nur sechs Gegentreffer

Inklusive des Ache-Treffers hat das Team von Trainer Stefan Leitl bislang in zehn Begegnungen nur sechs Gegentore kassiert. Das ist um gleich fünf Tore vor dem Tabellenersten Fortuna Düsseldorf der beste Wert der 2. Liga. Nach einem knappen Drittel der Saison ist Hannover also auf einem guten Weg, auch am Ende der Spielzeit die beste Defensive der Liga zu stellen.

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Und das könnte zu einem ausschlaggebenden Faktor werden: Nur einmal in den vergangenen zehn Jahren reichte die beste Abwehr der Liga nicht, um nach dem 34. Spieltag unter den besten drei Teams zu landen - und so mindestens den Relegationsrang zu erreichen. Das war in der Saison 2017/2018, als der SV Sandhausen mit einem Torverhältnis von 35:33 auf Rang elf landete.

Der KSC eins der treffsichersten Teams der Liga

In sechs der zehn Liga-Partien ist der Tabellenzweite bislang ohne Gegentor geblieben. Heute (13 Uhr, im NDR Livecenter) aber hat das Leitl-Team in Karlsruhe eine der treffsichersten Mannschaften zu Gast. 21 Tore haben die Badener schon erzielt - Platz vier hinter dem HSV (24) und Nürnberg (23), die am Sonntag aufeinandertreffen, sowie Köln (22). Offensivkraft gegen Defensivkunst - es wird also auch ein Duell der Gegensätze.

Entsprechend groß sei die Aufgabe, sagte Leitl. Es werde unter anderem darum gehen, "aktiv nach vorne zu verteidigen" und das Offensivspiel der Gäste durch "hohe Pressinglinien" früh zu stören. Einen Favoriten im Duell von "zwei selbstbewussten Teams" auszumachen sei schwer, "51:49 für uns", weil man zu Hause spiele, sagt Leitl.

Wollen der 47-Jährige und seine Mannschaft gegen den Tabellenvierten den sechsten Heimsieg der Saison feiern, gilt es inbesondere Budu Siwsiwadse zu stoppen. Der georgische Stürmer ist das "Gesicht" der KSC-Offensivpower und führt gemeinsam mit dem allerdings verletzten HSV-Angreifer Robert Glatzel sowie Darmstadts Isac Lidberg mit je sieben Treffern die Zweitliga-Torjägerliste an. Auch beim 2:0-Erfolg unter der Woche im DFB-Pokal in Offenbach war der 30-Jährige erfolgreich.

Höchster 96-Sieg im Profifußball gegen den KSC

Ein solcher "Knipser" fehlt 96 in der bisherigen Saison. Ohnehin ist das Offensivspiel Hannovers aktuell das größte Problem. Das 3:0 zuletzt in Magdeburg aber könnte, auch wenn das Team noch immer bei "nur" 13 Treffern (viertschlechtester Wert) steht, eine Wende sein. Zumal in Andreas Voglsammer und Havard Nielsen alle drei Treffer von Stürmern erzielt wurden.

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Vier Stürmertore verbuchten die "Roten" sogar bei ihrem höchsten Sieg im deutschen Profifußball - beim 8:0 gegen den KSC im November 1986 steuerten Gregor Grillemeier und Siegfried Reich die Hälfte der Tore bei.

Sollten den aktuellen 96-Angreifern Voglsammer, Nielsen oder aber Nicolo Tresoldi und Jessic Ngankam gegen den KSC nur zwei Tore gelingen, müsste das statistisch gesehen ja schon zum sechsten Heimsieg in Folge reichen - bei der starken Defensive.

Mögliche Aufstellungen:

Hannover 96: Zieler - Muroya, Neumann, Halstenberg, Wdowik - Kunze, Leopold - Nielsen, Momuluh - Voglsammer, Ngankam
Karlsruher SC: Weiß - Jung, Franke, Beifus, Günther - Burnic, Rapp, Jensen, Wanitzek - Siwsiwadse, Schleusener

Dieses Thema im Programm:

Sport Aktuell | 02.11.2024 | 17:30 Uhr

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