Hannover 96 enttäuscht gegen Kellerkind Aue
Hannover 96 hat den Pokal-Schwung nicht mitnehmen können. Im Zweitliga-Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten Erzgebirge Aue kamen die Niedersachsen am Sonnabend nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus.
Statt den erhofften Befreiungsschlag zu landen, müssen die "Roten", die zum wiederholten Male in dieser Saison vor allem offensiv enttäuschten, weiter nach hinten schauen. Der Punkt hilft ihnen in der Tabelle kaum weiter. In einer Woche gastieren die Hannoveraner in Düsseldorf - gegen die Fortuna hatten sich die Niedersachsen jüngst im DFB-Pokal mit 3:0 durchgesetzt.
Kerk trifft früh für 96, Nazarov spät für Aue
96, das in der Erfolgsformation vom Mittwoch begann, erwischte einen Blitzstart: Aues Anthony Barylla bugsierte den Ball unglücklich zu Sebastian Kerk, der vom Strafraumrand wuchtig ins linke Toreck traf (5.). Kurz darauf vergab Maximilian Beier zweimal das mögliche 2:0. Erst legte er quer auf den mitgelaufenen Linton Maina, statt selbst abzuschließen (17.), dann drosch er aus kurzer Distanz über das Gehäuse (25.).
Die Gäste aus dem Erzgebirge versteckten sich keineswegs. Nicolas Kühn (15.) und Dimitrij Nazarov (22., 23.) hatten gute Möglichkeiten für die Auer, die spielerisch sogar etwas gefälliger wirkten als Hannover.
So bekamen die 9.000 Zuschauer eine muntere Partie zu sehen - mit gefährlicheren Aktionen der Gastgeber: Beier scheiterte zum dritten Mal, als er eine Hereingabe von Niklas Hult um wenige Zentimeter verpasste (37.). Gael Ondoua traf freistehend am Elfmeterpunkt den Ball nicht richtig (40.). Der Chancenwucher rächte sich unmittelbar vor dem Pausenpfiff: Nazarov setzte sich auf der rechten Seite gegen Hult durch und schloss aus spitzem Winkel zum 1:1 ab (45.+1).
Aue bestraft harmlose Hannoveraner nicht noch mal
Nach Wiederanpfiff zeigte Hannover zehn Minuten lang offensiv überhaupt nichts. 96-Coach Zimmermann reagierte und brachte Hendrik Weydandt, der sich sogleich mit einem satten Distanzschuss einführte, den Martin Männel mit den Fäusten parieren konnte (57.). Das blieb aber lange die einzige Torgelegenheit der Hausherren, die Tempo und Kreativität vermissen ließen. Aue wurde immer mutiger, Kühns Kopfball flog rechts am Hannoveraner Tor vorbei, weil der Auer von 96-Abwehrspieler Sei Muroya noch entscheidend gestört worden war (72.). Auch Nikola Trujic vergab aus aussichtsreicher Position (78.).
Spätestens, als John-Patrick Strauß völlig frei über den Ball schlug (85.), war klar, dass das Remis aus Sicht der Gastgeber schmeichelhaft war. Der Tabellenvorletzte war dem Siegtreffer deutlich näher als die "Roten", die kaum noch vor dem gegnerischen Gehäuse auftauchten. Letztlich durften die Niedersachsen froh sein, einen Punkt in Hannover zu behalten.