Hannover 96 droht ein schlimmer Februar
"Wir stehen am Abgrund, aber bald sind wir einen Schritt weiter" - so lässt sich mit etwas Spott die Situation des abstiegsbedrohten Fußball-Zweitligisten Hannover 96 vor dem anstehenden Auswärtsspiel bei der SpVgg Greuther Fürth heute (13:30 Uhr, im NDR Livecenter) beschreiben. Die Partie ist der Auftakt von drei Duellen mit Top-Teams: Nach dem Spiel bei den viertplatzierten Franken empfangen die Niedersachsen den Tabellenzweiten Hamburger SV, ehe es zum Spitzenreiter Arminia Bielefeld geht. Dass Hannover jüngst erst in Regensburg verlor und dann gegen den 16. Wehen-Wiesbaden nur ein Remis holte, macht nicht gerade Mut für die kommenden Aufgaben.
Kocak glaubt an das Team: "Charakterlich top"
Der Februar droht also, ein fürchterlicher Monat für die Elf von Trainer Kenan Kocak zu werden. "Natürlich können wir mit einem Punkt aus den letzten zwei Spielen nicht zufrieden sein. Wir können die Tabelle lesen und wissen um die Brisanz. Aber im Leben kommt es auch darauf an, dass man in Phasen, in denen es nicht so läuft, enger zusammenrückt", übte sich Kocak am Freitag in Zuversicht. Der 96-Coach glaubt weiter an seine Mannschaft: "Die Spieler arbeiten täglich sehr gut, haben eine sehr gute Arbeitsauffassung, bringen sich mit den verlorenen Spielen aber um ihren verdienten Lohn. Sie investieren viel, sind charakterlich top."
Grundsätzlich zeigte sich Kocak zufrieden mit der Leistung: "Von den vier Halbzeiten vergangene Woche haben wir die zweite Halbzeit in Regensburg in den Sand gesetzt. Bei den anderen kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Drei Gegentore durch drei Fehler, die bestraft wurden. Wir müssen diese Fehler minimieren."
Auch Bakalorz fehlt den "Roten"
Personell kann Kocak in Fürth nicht aus dem Vollen schöpfen. In Hendrik Weydandt (Achillessehnenprobleme) und John Guidetti (Muskelverhärtung) fallen gleich zwei Angreifer aus, dazu ist Innenverteidiger Marcel Franke (Außenband-Beschwerden im Knie) nicht einsatzfähig. Auch das Fragezeichen hinter dem Einsatz von Kapitän Marvin Bakalorz (Kocak: "Er hat gleich beim ersten Training einen Schlag auf die Wade bekommen.") ist am Sonnabend zu einem Ausrufezeichen geworden. Dafür stehen Neuzugang Philipp Ochs und Jungspund Simon Stehle erstmals im Kader.