Hannover 96: 2:2 nach turbulenter Schlussphase
Der Fehlstart von Zweitligist Hannover 96 ins neue Fußballjahr ist perfekt. Nach dem 0:1 in Regensburg musste sich das Team von Trainer Kenan Kocak in seinem ersten Spiel 2020 vor eigenem Publikum mit einem Unentschieden begnügen. Im Kellerduell gegen Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden kamen die heimschwachen Niedersachsen (zehn Spiele/ein Sieg/neun Punkte) am Sonnabend nicht über ein 2:2 (0:1) hinaus. Lange hatte die Partie kaum Höhepunkte zu bieten, die Schlussphase allerdings war mit ihren drei Toren und vielen Wendungen turbulent. "Wir sind noch mal zurückgekommen, und dann fangen wir uns das Gegentor. Das darf natürlich nicht passieren", sagte 96-Torwart Ron-Robert Zieler. In der Tabelle bleibt Hannover vorerst auf dem 13. Rang.
Eiskalte Dusche für Hannover 96
Die 96er mussten ohne ihren Kapitän Marvin Bakalorz (Oberschenkel- und Rückenprobleme) und Topstürmer Hendrik Weydant (Achillessehne) auskommen.
Die erste kleine Torchance hatte Marvin Ducksch, der in der fünften Minute allerdings nicht genug Druck in seinen Kopfball bekam. Kurios: Ducksch stand lediglich in der Startelf, weil sich Winterzugang John Guidetti beim Aufwärmen verletzt hatte. Die beste Gelegenheit der Anfangsphase hatte Wehens Manuel Schäffler, der 96-Verteidiger Felipe den Ball abluchste, frei auf den Kasten von Zieler zulief, aber die Kugel weit vorbeischob (17.) - Glück für die Hausherren.
Insgesamt blieben Torszenen im ersten Durchgang Mangelware. An dem frisch verlegten Rasen lag es nicht, obwohl das Grün aussah wie ein Flickenteppich - die Mannschaften konnten problemlos kombinieren. Eher zufällig kam Hannovers Mittelfeldmann Marc Stendera in Tornähe an den Ball, konnte SVWW-Schlussmann Heinz Lindner aus spitzem Winkel aber nicht überwinden (32.). Fünf Minuten später folgte die eiskalte Dusche auf der Gegenseite: Stefan Aigner, alleingelassen von Ducksch, nickte in Folge einer Ecke freistehend zum 0:1 ein. Felipe hatte noch vor der Pause den Ausgleich auf dem Fuß, sein Schuss aus zehn Metern verfehlte das Tor nur knapp (45.).
Horn trifft nur die Latte
Im zweiten Durchgang schaffte es Hannover zunächst nicht, Gefahr auszustrahlen.
Die Gäste dagegen nutzten weiter ihre Standarsituationen, um zum Abschluss zu kommen: Paterson Chato köpfte nach einer Ecke freistehend übers Tor (51.). Ein kleiner Weckruf für die Hannoveraner, die zwei Minuten später im gegnerischen Strafraum für Unordnung sorgten - der Volleyschuss von Genki Haraguchi sauste nur knapp am Pfosten vorbei. Kurz darauf zog Neuzugang Dominik Kaiser einen Eckball scharf in den Fünfmeterraum, fand Jannes Horn, dessen Kopfball an die Querlatte prallte (58.).
Turbulente Schlussphase mit drei Toren
Wehen Wiesbaden stand nun tief. Die "Roten" aus Hannover suchten die Lücken, blieben im Spiel nach vorne aber zu ungenau. Die Gäste steuerten ihrem dritten Auswärtssieg bei einem Bundesliga-Absteiger entgegen. Zuvor hatten die Hessen bereits in Stuttgart und Nürnberg gewonnen. In der 79. Minute war dann fast der Deckel drauf auf dieser Partie - Horn wehrte einen trockenen Schuss von Tobias Schwede auf der Torlinie ab. Es folgte die 83. Minute und der große Auftritt von Haraguchi: Beherzter Antritt und Schuss links unten zum 1:1 ins Tor. Ging jetzt sogar noch mehr für Hannover? Ja! Cedric Teuchert veredelte eine Flanke von Linton Maina zum 2:1 (87). Das letzte Wort hatte aber Wehens Benedikt Röcker, der drei Minuten später das 2:2 erzielte - insgesamt ein leistungsgerechtes Ergebnis.