Hannover 96: Turbo-Doppelpack gegen SC Paderborn reicht nicht
Fußball-Zweitligist Hannover 96 hat auch das dritte Spiel in der Rückrunde verloren. Gegen den SC Paderborn gab es am Sonnabend eine 3:4 (2:2)-Niederlage. Die Niedersachsen warten damit weiterhin auf den ersten Liga-Erfolg gegen Paderborn.
Die Zuschauer in Hannover bekamen von Sekunde eins an ein Spektakel geliefert. Cedric Teuchert, für Sebastian Ernst in die Startelf gerutscht, tauchte nach 90 Sekunden im Strafraum der Paderborner auf, wurde nicht ernsthaft attackiert und schloss unhaltbar ins rechte Toreck ab.
Nur zwei Minuten später tauchte Teuchert frei vor SCP-Torhüter Jannik Huth auf, umkurvte ihn und schob zum 2:0 ins leere Tor ein. Auf der anderen Seite verkürzte Paderborns Angreifer Robert Leipertz (6.) - er umkurvte 96-Schlussmann Ron-Robert Zieler und schloss aus spitzem Winkel erfolgreich ab. "Dann musst du dieses Spiel auf deine Seite ziehen und wir schaffen es nicht", sagte 96-Trainer Stefan Leitl im NDR-Interview nach Spielende und Hannovers Doppeltorschütze ergänzte: "Besser kannst du in so ein Spiel nicht starten. Wir müssen die Sachen danach einfach cleverer verteidigen", so Teuchert.
Strittige Elfmeter-Entscheidung
Zieler, der zum 300. Mal im Tor der Niedersachsen stand und vor dem Spiel geehrt wurde, konnte in der 22. Minute erst noch Leipertz`Abschluss aus kurzer Distanz abwehren, doch im nachfolgenden Gestocher um den Ball ging der Paderborner zu Boden. Schiedsrichter Benjamin Cortus zeigte auf den Punkt.
Bei der vorangegangenen Chance hatte zwar ein Paderborner im Abseits gestanden, die Entscheidung blieb jedoch bestehen - und der Ex-Hannoveraner Florent Muslija verwandelte zum 2:2-Ausgleich (26.). Bis zur Pause waren die Gäste das bessere Team, Tore fielen aber nicht mehr.
Paderborn dreht das Spiel im zweiten Durchgang
Direkt nach Wiederanpfiff rückte das Schiedsrichter-Gespann erneut in den Fokus: Nach einem Vorstoß der Hannoveraner verlor Maximilian Beier die Balance (50.) und fiel im Strafraum zu Boden. Nach Überprüfung durch den Videoschiedsrichter gab es aber keinen Strafstoß für 96.
Wenig später mussten die Niedersachsen dann zwei weitere Gegentreffer einstecken. Zunächst bekam Leipertz im Strafraum den Ball - er brachte diesen entgegen der Laufrichtung von Zieler im Netz unter (55.). Und in der 71. Minute erhöhte dann der eingewechselte Sirlord Conteh auf 4:2 für die Gäste. Der Anschlusstreffer von Beier (83.) blieb am Ende nur Ergebniskosmetik.
"Wir kriegen neun Gegentore in drei Spielen und so kannst du keine Spiele gewinnen", bilanzierte Hannover-Trainer Leitl. Der 45-Jährige kritisierte seine Mannschaft nach der erneuten Niederlage stark. Auf die Frage, wie die Spieler die Kritik aufgenommen hätten, sagte er: "Ist mir egal, wie sie das aufgenommen haben. Ich bin richtig sauer", so Leitl.