Hannover 96: Corona-Testmarathon bei Neuzugang Falette
Mitten in der zweiten Corona-Welle reisen Fußballer für Länderspiele über den Kontinent. Für Simon Falette von Hannover 96 eine Corona-Odyssee.
Keine Frage, Falette und sein neuer Arbeitgeber hatten sich das alles ganz anders vorgestellt. Als Zweitligist Hannover 96 am 5. Oktober die Verpflichtung des 28 Jahre alten Innenverteidigers vom Bundesligisten Eintracht Frankfurt bekannt gegeben hatte, waren die Clubverantwortlichen davon ausgegangen, dass der Nationalspieler Guineas anlässlich der Länderspiele gegen Kap Verde und Gambia nur noch mal für einige Tage auf Reisen sein würde. Danach, so der Plan, sollte der neue Mann zügig zum Kreis der 96-Profimannschaft stoßen. Doch es kam ganz anders.
Schon vor dem Duell mit Kap Verde waren fünf Spieler Guineas positiv auf das Coronavirus getestet worden - darunter Naby Keita vom FC Liverpool (ehemals RB Leipzig). Die Infizierten wurden isoliert, die Partie fand statt. Der negativ getestete Falette spielte beim 2:1-Erfolg Guineas durch. Doch mit der punktuellen Isolation hatte sich die Sache noch längst nicht erledigt. Im Nachgang der Begegnung im portugiesischen Albufeira musste die komplette Mannschaft in Quarantäne, das Spiel gegen Gambia wurde abgesagt. Weitere Tests für die Profis folgten.
Corona-Test folgt auf Corona-Test
Da Hannovers Neuzugang erneut negativ war, durfte er am Montag die "Heimreise" antreten - zunächst mit dem Flugzeug nach Frankfurt, wo Falette von 2017 bis 2020 gelebt hat. Es folgte - die nächste Quarantäne. Erst als der angeordnete Corona-Test das negative Ergebnis bestätigt hatte, durfte der im französischen Le Mans geborene Verteidiger seine Anreise fortsetzen. War damit der Zugang zum Kreis der 96-Mannschaft frei? Keineswegs! Nachdem er am Dienstag in Hannover angekommen war, wurde er erst einmal wieder getestet. Aus dem Auto heraus und ohne Kontakt zur Mannschaft", wie 96 am Dienstagabend mitgeteilt hatte.
Falette erstmals im 96-Training
Am Tag darauf zeigte sich, dass Falette durch den Test die letzte Hürde auf dem Weg zur ersten Trainingseinheit überwunden hatte. "Simon #Falette legt los", twitterte 96 erleichtert am späten Mittwochnachmittag. Trainer Kenan Kocak gefiel der erste Eindruck des Zugangs. "Simon hat beim ersten Training einen guten Eindruck hinterlassen. Man hat seine Qualitäten – spielintelligent, schnell, aggressiv im Zweikampf - gesehen und dass er für uns eine Bereicherung ist. Wir werden jetzt die nächsten Trainingseinheiten mal abwarten. Er kommt in eine Einheit, die homogen ist und in den vergangenen Wochen gut funktioniert hat. Einen Freifahrtschein gibt es für niemanden."
Womöglich könnte für Falette schon am Sonntag die nächste Premiere folgen. Um 13.30 Uhr (im Livecenter bei NDR.de) bestreitet der Zweitligist dann seine Partie beim SC Paderborn. Für Guineas Nationalspieler könnte mit dem Debüt für die "Roten" eine turbulente Woche ein gutes Ende nehmen.