HSV verliert in Freiburg und scheidet aus dem DFB-Pokal aus

Stand: 30.10.2024 20:24 Uhr

Fußball-Zweitligist HSV ist am Mittwoch in der zweiten Runde des DFB-Pokals gescheitert. Die Hamburger unterlagen bei Bundesligist SC Freiburg mit 1:2 (0:2) und können sich nun in der 2. Liga auf ihr großes Ziel, die Rückkehr in Deutschlands höchste Spielklasse, konzentrieren.

von Tobias Knaack

Dass ihnen zu Bundesliga-Niveau - zumal gehobenem wie dem des SC Freiburg - ein gehöriges Stück fehlt, bekam die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart im Breisgau über weite Strecken der Partie vorgeführt. Der HSV machte beileibe kein schlechtes Spiel, bot einen couragierten Auftritt und hatte sogar mehr Ballbesitz. Damit aber konnte das Team gegen die gut organisierte Defensive des Sportclubs insgesamt zu wenig anfangen.

"Aus dem vielen Ballbesitz müssen wir mehr Kapital schlagen." HSV-Kapitän Sebastian Schonlau

Mehr als ein Tor von Jonas Meffert nach einer Ecke (51.) brachten die "Rothosen" bei allen Bemühungen nicht zustande. Kapitän Sebastian Schonlau lobte nach der Partie, "dass wir ein gutes Spiel gemacht haben", kritsierte aber auch, dass die Mannschaft speziell im ersten Durchgang "vielleicht nicht mutig genug" agiert habe: "Aus dem vielen Ballbesitz müssen wir mehr Kapital schlagen." So reichten Freiburg die Treffer von Matthias Ginter (19.) und Vincenzo Grifo per Elfmeter (44.).

Für die Hamburger geht es am Sonntag in der 2. Liga weiter, dann kommt der 1. FC Nürnberg ins Volksparkstadion (13.30 Uhr, im NDR Livecenter).

Die HSV-Spieler Lukasz Poreba, Daniel Elfadli und Sebastian Schonlau (v.l.) sind enttäuscht. © IMAGO / Kirchner-Media
AUDIO: HSV-Kapitän Schonlau: "Gutes Spiel, aber nicht mutig genug" (3 Min)

Ginter erzielt die Freiburger Führung

Der HSV fand im Breisgau gut in die Partie und ging in der vierten Minute beinahe in Führung. Davie Selkes Kopfballaufsetzer nach einer Ecke von Miro Muheim bekamen die Freiburger auf der Linie gerade noch geklärt. Doch auch der Bundesligist kam sofort zu einer gefährlichen Aktion. Muheim fälschte einen Schuss von SCF-Rechtsverteidiger Lukas Kübler ab, Matheo Raab im Hamburger Tor lenkte den Ball stark über die Latte (10.).

Die "Rothosen" probierten, das Freiburger Spiel durch ein hohes Pressing früh zu stören. Was zu Beginn gut klappte, gelang ihnen mit zunehmender Dauer aber immer weniger. Der Sportclub verlagerte das Spiel in die Hamburger Hälfte, erzwang Standardsituationen und ging nach einer Ecke in Führung: Ginter köpfte einen scharf hereingeschlagenen Ball von Grifo ein (19.).

Elfadli foult Eggestein - Grifo trifft zum 2:0

Das Baumgart-Team hatte in der Folge viel Ballbesitz, schaffte es aber trotz eines hohen läuferischen Aufwands nicht, die dicht gestaffelte Defensive der Gastgeber in Gefahr zu bringen und sich Chancen zu erarbeiten. Da sich die Freiburger in dieser Phase ausschließlich auf ihre Abwehrarbeit konzentrierten, entwickelte sich ein highlight- und chancenarmes Spiel.

Und doch ging der Bundesligist mit einer 2:0-Führung in die Kabinen. Ludovit Reis spielte einen Fehlpass und über Grifo und Michael Gregoritsch landete der Ball bei Maximilian Eggestein. Der 27-Jährige zog im Strafraum an Daniel Elfadli vorbei und wurde plump von ihm gefoult. Auch wenn Raab mit den Fingerspitzen an den Ball kam, verwandelte Grifo den Elfmeter souverän (44.).

Meffert per Kopf zum Anschlusstreffer

Wie würde der HSV auf den Nackenschlag zum Ende des ersten Durchgangs reagieren? Gut! Meffert köpfte kurz nach Wiederbeginn eine Muheim-Ecke von der rechten Seite mit Wucht ins Freiburger Tor (51.). Am grundlegenden Bild änderte der Treffer allerdings nichts. Die Hamburger hatten den Ball, der SCF eine stabile Defensive, die dafür sorgte, dass die Gäste diesen Ballbesitz aber nur fernab der gefährlichen Zone hatten.

In der 67. Minute hatte Selke, der ansonsten viel in der Luft hing, eine Halbchance per Kopfball - der eingewechselte Junior Adamu sorgte drei Minuten später für ein Freiburger Lebenszeichen. Baumgart brachte in Noah Katterbach, Marco Richter, Jean-Luc Dompé und Ransford-Yeboah Königsdörffer frische Offensivkräfte. Und der Stürmer erzielte in der 84. Minute nach Vorlage Dompés beinahe den Ausgleich. Sein Schuss aus zehn Metern ging aber knapp am linken Pfosten vorbei.

Der HSV warf alles nach vorne. Doch erst verpasste Richter die Chance auf den Ausgleich, weil er bei seinem Schuss in Rücklage geriet (90.), dann landete Dompés Versuch auf dem Freiburger Tor (90.+4).

2.Spieltag, 30.10.2024 18:00 Uhr

SC Freiburg

2

Hamburger SV

1

Tore:

  • 1:0 Ginter (19.)
  • 2:0 Grifo (44., Foulelfmeter)
  • 2:1 Meffert (51.)

SC Freiburg: F. Müller - Kübler (78. Rosenfelder), Ginter, Lienhart, Günter - M. Eggestein, Osterhage (68. Höfler) - Dinkci, Grifo - M. Philipp (78. Höler), Gregoritsch (68. Adamu)
Hamburger SV: Raab - Elfadli, Schonlau, Muheim - Meffert - Mikelbrencis (88. Jatta), Poreba (68. Richter), L. Reis, Baldé (76. Dompé) - Karabec (76. Katterbach), Selke (68. Königsdörffer)
Zuschauer: 34500

Weitere Daten zum Spiel

Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 30.10.2024 | 20:17 Uhr

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