HSV verbietet Banner der rechten Hooligans "Die Löwen" im Volkspark
Fußball-Zweitligist Hamburger SV hat der rechten Hooligan-Gruppe "Die Löwen" verboten, ihr Banner weiterhin im Volksparkstadion aufzuhängen. Das gab der HSV am Freitag bekannt.
Nach einem internen Austausch schrieb der Verein auf seiner Website: "Im Ergebnis konnte unmissverständlich verdeutlicht werden, dass aufgrund der Verwicklung der Gruppierung 'Die Löwen' in den gewaltsamen Tod von Adrian Maleika im Jahr 1982 sowie ihrer Vergangenheit und dem damit verbundenen Ruf, der ihnen seit ihrer Gründung nacheilt, keine Präsenz im Volksparkstadion in Form eines Banners möglich ist und sein wird."
Damit reagierte der Club auf die anhaltenden Diskussionen rund um den Fanclub, dessen Fahne bei den Heimspielen gegen Fortuna Düsseldorf im September und im August gegen Hertha BSC auf der Nordtribühne hing.
Am Tod von Adrian Maleika beteiligt
Werder-Bremen-Fan Adrian Maleika starb beim Pokalspiel der Grün-Weißen 1982 in Hamburg. Die Löwen waren in früheren Jahren bei vielen gewalttätigen Ausschreitungen dabei. Zwei Mitglieder des Fanclubs, der seinerzeit offen rechtsradikal agierte und großen Einfluss auf die gesamte Fanszene hatte, wurden damals verurteilt.
Aktuell gehe laut HSV von dem Fanclub, der jahrelang nicht in der HSV-Fanszene wahrnehmbar war und aktuell mit zehn Mitgliedern deutlich kleiner ist als in den 1980ern, keine Gefahr mehr aus: "Wir gehen nicht davon aus, dass von der Gruppierung Handlungen ausgehen, die gegen unsere Stadionordnung verstoßen", schrieb der Verein in seinem Statement.
HSV fordert Aufarbeitung von den Löwen
Dennoch fordert der HSV die Löwen auf, die nun unter besonderer Beobachtung stünden, sich mit ihrer Historie auseinanderzusetzen: "In der Vergangenheit gab es keine für Außenstehende ersichtliche klare Abgrenzung zur damaligen Ideologie. Auch wurde von keiner Generation Verantwortung für den Zusammenhang mit dem Tod von Adrian Maleika übernommen. Auch wenn die Personen, die sich heutzutage der Gruppe zuordnen, teilweise noch nicht einmal geboren waren, entbindet sie das nicht von der Pflicht, sich der Vergangenheit der Gruppierung zu stellen." Die Gruppe soll sich vom Auftreten und Negativimage der Vergangenheit öffentlich und erkennbar distanzieren, ansonsten drohen weitere Konsequenzen.
Anlässlich des 40. Todestages weihte der HSV vor rund einem Jahr eine Gedenktafel am Volksparkstadion ein, dafür hatte sich vor allem der Supporters Club engagiert.