HSV überragt alle - Das Daten-Zwischenzeugnis der Zweiten Liga
Nach neun Spieltagen führt der Hamburger SV die Tabelle in der Zweiten Liga an. Wie in der vergangenen Saison ist Robert Glatzel der Top-Torjäger. Doch wie der Datencheck zeigt, ist der Kader breiter aufgestellt - der HSV stellt aktuell die beste Mannschaft der Liga.
"Ich kann im Moment reinschmeißen, wen ich will, alle zeigen großen Einsatz. Deshalb großes Kompliment an alle", sagte Trainer Tim Walter nach dem jüngsten 2:0-Erfolg gegen Fortuna Düsseldorf und dem Klettern auf Rang eins des Rankings. "Wir haben es als Mannschaft super gemacht", freute sich Torschütze Bakery Jatta. Und Abräumer Jonas Meffert bekam sogar amouröse Gefühle: "Wir sind ein richtig gutes Team, ich liebe diese Mannschaft."
Wie ein Blick auf die GSN-Daten zeigt, können die Hamburger wahrlich stolz auf ihre bisherigen Leistungen sein. Vier Spieler stehen in der Top-Elf (mindestens fünf Einsätze) der bisherigen Saison - die übrigen Clubs stellen maximal zwei. Und der Performance-Score unterstreicht: Auf jeder Position hat der HSV gehobene Zweitliga-Klasse zu bieten.
Jatta belegt auf der rechten offensiven Außenbahn "nur" Platz vier des ligaweiten Vergleichs. Mit Ransford-Yeboah Königsdörffer (Siebter) hat es allerdings noch ein weiterer Walter-Schützling in die Top Ten geschafft. Und auf allen anderen Positionen steht ein HSV-Profi auf dem Treppchen.
Gute Transferpolitik zahlt sich für HSV aus
Nicht zuletzt wegen seiner sechs Tore führt mit einem Performance-Score von 61,10 bei den Mittelstürmern kein Weg an Glatzel vorbei. Auch Torhüter Daniel Heuer Fernandes (60,60), Rechtsverteidiger Moritz Heyer (61,60) und Linksaußen Jean-Luc Dompé (61,10) setzen auf ihren Positionen Maßstäbe.
Alle drei Top-Positionen sind bemerkenswert: Heuer Fernandes hat mit mehr als fünf Punkten auf Verfolger Dejan Stojanovic (Jahn Regensburg/55,11) den größten Vorsprung auf allen Positionen. Heyer gilt eigentlich nur als Aushilfs-Rechtsverteidiger - so gut wie er macht es allerdings niemand. Und Dompé steht für die erfolgreiche Transferpolitik dieses Sommers. Der 27-jährige Franzose kam zu dieser Saison genauso neu nach Hamburg wie Königsdörffer. Manager Jonas Boldt verpflichtete auch die zuvor ausgeliehenen Miro Muheim (60,35/zweitbester Linksverteidiger) und Mario Vuskovic (60,60/drittbester Innenverteidiger) fest.
Zudem stehen die Defensivspezialisten Sebastian Schonlau (61,35/zweitbester Innenverteidiger) und Meffert (58,60/drittbester defensiver Mittelfeldmann) weit vorn. Ludovit Reis (61,10/zweitbester offensiver Mittelfeldspieler) und Sonny Kittel (57,36/fünftbester auf der linken Außenbahn) runden das gute Offensiv-Ergebnis des HSV ab. Kurz: Der ehemalige Bundesliga-Dino ist vollkommen zu Recht Zweitliga-Tabellenführer.
Hamburg rockt die Zweite Liga
Der defensive Mittelfeldspieler Ron Schallenberg und der offensive Mittelfeldspieler Julian Justvan holen für den Tabellenzweiten SC Paderborn zwei erste Plätze. Der gebürtige Hamburger Patric Pfeiffer, der mittlerweile für Darmstadt 98 spielt, ist bisher der beste Innenverteidiger der ganzen Liga (63,09). Auf zwei erste Plätze schafft es überraschenderweise auch der FC St. Pauli: Jackson Irvine (58,60) ist der beste Offensivmann auf der rechten Seite. Ein Performance-Score von 63,59 weist außerdem Leart Paqarada nicht nur als Linksverteidiger Nummer eins, sondern als bisher besten Zweitliga-Spieler überhaupt aus.
Es hilft jedoch nichts: Trotz der zwei Top-Platzierungen spielt St. Pauli eine deutlich schlechtere Saison als im vergangenen Jahr und liegt derzeit nur auf Rang zwölf.