HSV schlägt Kaiserslautern, bleibt nach Düsseldorf-Sieg aber Vierter
Der HSV hat am Sonnabend in der 2. Fußball-Bundesliga mit 2:1 (1:1) gegen den 1. FC Kaiserslautern gesiegt. Weil am Tag darauf auch Fortuna Düsseldorf gegen Eintracht Braunschweig gewann (2:0), bleiben die Hamburger aber Tabellenvierter.
Der zweite Heimsieg in Folge hält den HSV dennoch im Rennen um den Relegationsplatz. Ein überzeugender Auftritt eines Aufstiegskandidaten war die Vorstellung der Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart allerdings nicht. Trotzdem war der Coach zufrieden: "Für mich zählen die drei Punkte und dass die Jungs dagegengehalten haben. Wir sind auf einem guten Weg - nicht auf einem sehr guten. Aber das wollen wir uns erarbeiten", sagte Baumgart im NDR Interview.
Die Hoffnungen auf einen Ausrutscher des Tabellenzweiten Holstein Kiel erfüllten sich indes nicht. Die Schleswig-Holsteiner gewannen locker mit 4:0 beim 1. FC Nürnberg und haben weiterhin sieben Punkte Vorsprung auf den HSV. Auch Düsseldorf patzte gegen den abstiegsgefährdeten BTSV nicht und hat einen Zähler mehr auf dem Konto als die Hanseaten.
FCK mit den besseren Chancen
Die Hamburger hatten große Probleme mit dem Abstiegskandidaten und Pokalfinalisten, der immer wieder nach Ballgewinnen und schnellem Umschalten zu Chancen kam. Ragnar Ache hatte schon in der vierten Minute eine gute Gelegenheit per Kopf, Tymoteusz Puchacz verzog um einen Meter (12.).
Und in der 27. Minute verhinderte Hamburgs Schlussmann Matheo Raab mit einer starken Reaktion einen Treffer von Richmond Tachie.
Benes: Erst Pfosten, dann Tor
Dem Spiel des HSV fehlte das Tempo - und der verletzte Torjäger Robert Glatzel. Ohne den Mittelstürmer gab es zu wenig Präsenz im Strafraum. Wenn es gefährlich wurde für den FCK, war Laszlo Benes beteiligt: In der vierten Minute reagierte er zu spät, sonst hätte er den Ball locker aus fünf Meter eingeköpft. Klasse hingegen seine Direktabnahme, die an den linken Pfosten krachte (31.).
Aber Benes ließ sich nicht entmutigen und erzielte doch noch die Führung für den HSV. Nach einem abgefälschten Schussversuch von Ransford-Yeboah Königsdörffer reagierte der Slowake am schnellsten und schob den Ball ein (34.).
Ausgleich Sekunden vor der Pause
Das 1:0 war etwas glücklich, hätte jedoch für mehr Ruhe und Souveränität bei den Hamburgern sorgen können - tat es aber nicht. Symptomatisch für den Auftritt in der ersten Hälfte: Anstatt die Zeit locker runterzuspielen, vertändelte Ludovit Reis den Ball, Aaron Opoku legte quer auf Ache, der aus zwei Metern entspannt einschob.
Wie würde der HSV den Ausgleich Sekunden vor dem Halbzeitpfiff verkraften? Benes hätte beinahe seinen zweiten Treffer erzielt. Sein Freistoß von rechts segelte an allen vorbei und klatschte an den rechten Pfosten (49.).
Entscheidung in Minute 60
Trotz des zweiten Aluminium-Treffers der Gastgeber: Den offensiv besseren Eindruck machte der FCK, der allerdings viel zu fahrlässig mit seinen Chancen umging. So folgte die 60. Minute, die letztlich die Partie entschied. Almamy Touré hatte zweimal innerhalb weniger Sekunden das 2:1 für Kaiserslautern auf dem Fuß, scheiterte aber jeweils an Raab. "Er hat sich zu einem echten Rückhalt entwickelt", lobte Baumgart seinen Schlussmann.
Beim direkten Gegenzug verlor die Defensive der Pfälzer, inklusive Keeper Robin Himmelmann, komplett die Übersicht, Lukasz Poreba wurschtelte schließlich den Ball zu seinem ersten Treffer für den HSV über die Linie.
Dieses Mal steckten die Gäste den Rückschlag nicht locker weg. Der HSV bekam das Geschehen besser unter Kontrolle und ließ trotz einiger kleiner Wackler keine weitere gute Chance zu. Das große Zittern in der Schlussphase blieb den Hamburgern also erspart.