HSV gewinnt in Braunschweig und hofft weiter auf Aufstieg
Fußball-Zweitligist HSV hat am 31. Spieltag seine Chance auf den Bundesliga-Aufstieg gewahrt. Die Hamburger gewannen am Sonnabend das Nordduell bei Eintracht Braunschweig mit 4:0 (2:0) und vergrößerten damit wieder die Abstiegssorgen der "Löwen".
Robert Glatzel mit zwei Toren, Bakery Jatta und Ludovit Reis trafen für die Gäste, die verdient den höchsten Saisonsieg einfuhren. Die Hamburger waren vor 22.167 Zuschauern das klar überlegene Team und nutzten ihre Chancen konsequent. Die Hanseaten rückten durch den Sieg am 31. Spieltag als Tabellenvierter näher an Fortuna Düsseldorf (1:1 am Samstagabend bei Schalke 04) heran. Der Rückstand beträgt nun vier Punkte, darüber hinaus ist allerdings auch die Tordifferenz schlechter. Bei noch drei ausstehenden Saisonspielen darf der HSV aber weiter auf den Aufstiegs-Relegationsplatz hoffen.
Rechtzeitig vor dem Stadtderby gegen Tabellenführer FC St. Pauli am kommenden Freitag (18.30 Uhr, im NDR Livecenter) feierte der HSV zudem einen Sieg für die Seele. "Das hat schon gut getan", meinte der Ex-Braunschweiger Immanuel Pherai. "Wir haben heute sehr erwachsen gespielt."
Scherning: "Wir müssen uns schütteln"
Für die Eintracht ist die Lage drei Spiele vor Saisonende angespannt. Mit 34 Punkten rangieren die Braunschweiger auf Platz 14 und haben zwei Zähler Vorsprung auf Relegationsplatz 16. Der BTSV tritt am Sonnabend bei Greuther Fürth an (13 Uhr).
"Wir haben verdient verloren. Vielleicht wurden wir in den letzten Wochen zu hochgejubelt, vielleicht wurde vieles zu rosig gesehen", bilanzierte BTSV-Coach Daniel Scherning. "Wir müssen uns schütteln. Wir entscheiden jetzt, in welche Richtung es in den nächsten Wochen geht. Das wird viel mit unserer Leistung zusammenhängen."
HSV tonangebend und effizient
Der HSV startete im Eintracht-Stadion fulminant. Es dauerte 30 Sekunden, da hatte Ransford Königsdörffer die Führung der Hamburger auf dem Fuß, schoss allerdings knapp vorbei. Neun Minuten später jubelten dann die mitgereisten Anhänger des HSV über das 1:0 durch Glatzel, der eine Vorlage von Lukasz Poreba vollendete. Bemerkenswert: Der Einsatz des Stürmers hatte auf der Kippe gestanden, da er in der Nacht vor dem Spiel über Übelkeit klagte.
Seinen Torhunger verlor Glatzel dabei jedoch nicht - und legte nach. In der 22. Minute erzielte er mit der Brust das 2:0 für effektive und spielerisch überzeugende Hamburger. Für den 30-Jährigen waren es nach vier erfolglosen Einsätzen die Saisontore 17 und 18.
Die Führung spielte den Gästen in die Karten. Die Hausherren hielten gut mit, ihnen fehlte es aber offensiv an Durchschlagskraft. Zudem leisteten sich die "Löwen" zu viele schnelle Ballverluste im Aufbauspiel. Der HSV stand im ersten Durchgang defensiv sicher und ließ nichts zu.
Braunschweig jubelt zu früh
Nach 49 Minuten jubelten dann die Braunschweiger über den vermeintlichen Anschlusstreffer zum 1:2. Fabio Kaufmann stocherte erst gegen HSV-Keeper Matheo Raab und dann gegen Miro Muheim, der Ball landete schließlich bei Johan Gomez, der ins leere Tor schoss. Doch der VAR schaltete sich ein. Schiedsrichter Daniel Siebert nahm den Treffer zurück und zückte Gelb wegen Foulspiels für Kaufmann.
Braunschweig hatte durch Thorir Helgason (59.) noch einen gefährlichen Torabschluss, doch ein Treffer wollte den Niedersachsen an diesem Tag nicht gelingen. Jatta (69.) und Reis (84.) entschieden die Partie endgültig für den HSV, der zudem kurz vor dem Abpfiff zweimal knapp am Pfosten scheiterte.