HSV beim KSC: Tim Walter will "lieb und nett" sein
In der Vorsaison flog Trainer Tim Walter beim Zweitliga-Auswärtsspiel in Karlsruhe mit Rot vom Platz. Diesmal will sich der HSV-Trainer bessern - von seinen Spielern fordert er für das Duell "die richtigen Zutaten".
Es wird ein hitziges Spiel, wie so oft. Der HSV gastiert heute in Karlsruhe (13.30 Uhr, im NDR Livecenter), es ist das erste KSC-Pflichtspiel im umgebauten Wildparkstadion. Das Duell der zwei Traditionsvereine war binnen Stunden ausverkauft, Karlsruhes Fans und Spieler werden alles daran setzen, die Premiere erfolgreich zu gestalten.
Schon in der vergangenen Saison ging es turbulent zu: Der HSV wollte am 24. Spieltag die Tabellenführung erobern, lag aber zur Halbzeit mit 0:3 hinten. Am Ende stand es 2:4, es gab die Gelb-Rote Karte für Javi Montero und in der Nachspielzeit Rot für Trainer Tim Walter.
"In dem Moment war meine Emotionalität, die meine größte Stärke ist, meine größte Schwäche." HSV-Trainer Walter über seine Rote Karte in Karlsruhe
"Es ist für mich eine emotionale Geschichte", sagte Walter mit Blick auf das Spiel. "Ich komme von dort, habe lange für den Verein gearbeitet." Diesmal wolle er brav bleiben, sagte der HSV-Coach in der Pressekonferenz vor dem 2. Spieltag. "Ich versuche, so lieb und nett zu sein wie ich zu Hause oder in der Kabine teilweise bin."
Karlsruhe schätzt Walter als Aufstiegskandidaten ein, hob Neuzugang Lars Stindl und Top-Scorer Marvin Wanitzek hervor. Die Spieler des HSV müssten das richtige Rezept finden, so Walter. "Unsere DNA, die steht. Wir haben Mut, Leidenschaft, Bereitschaft. Dann gibt es Zutaten, über die entscheiden auch meine Spieler. Es ist wichtig, dass sie im richtigen Moment die richtige Zutat wählen."
Daumen hoch für Pherai - Debüt von Hadzikadunic?
Die Profis dürften dann auch vom riskanten Spielstil, der in der Vergangenheit als "Walter-Ball" verschrien und mehrfach kritisiert wurde, abrücken. "Wenn die Jungs die Zutaten richtig wählen und das lange Bälle sind, dann ist das top." Es müsse kein Spektakel geben wie beim 5:3-Auftaktsieg gegen Schalke 04.
Einer der besten vom vergangenen Freitag, Immanuel Pherai, knickte am Mittwoch um und musste das Training abbrechen. Walter gab am Freitag Entwarnung, erwartet den Neuzugang am Sonnabend bereits "ganz normal" zurück. Sollte er in Karlsruhe zunächst auf der Bank sitzen, könnte Levin Öztunali im Zentrum spielen, Bakery Jatta auf dem Flügel.
In der Abwehr könnte es zum Debüt von Dennis Hadzikadunic kommen, Kapitän Sebastian Schonlau fällt weiter aus. William Mikelbrencis mache laut Walter Fortschritte und läuft wieder auf dem Platz.
Karlsruhe: Drewes - Jung, Bormuth, Franke, Heise - Gondorf - Wanitzek, Nebel - Stindl - Zivzivadze, Schleusener.
HSV: Heuer Fernandes - van der Brempt, Ramos, Hadzikadunic, Heyer - Meffert - Pherai, Benes - Öztunali, Glatzel, Dompé.