Frust bei den Fußballern des HSV © IMAGO / Lobeca

HSV: "Wir sind die Gelackmeierten"

Stand: 30.04.2023 15:26 Uhr

Der Hamburger SV steht sich wieder einmal selbst im Weg. Nach dem enttäuschenden 2:3 beim 1. FC Magdeburg droht den Hanseaten die Relegation - in der sie in der Vorsaison gescheitert waren. "Heute sind wir leider die Gelackmeierten", sagte Trainer Tim Walter. 

Der von Walter gewählte Begriff beschrieb passend die Bedeutung des Rückschlags für den Club. Nach dem 30. Spieltag liegt der Tabellendritte schon vier Punkte hinter dem Zweiten 1. FC Heidenheim, der am Freitagabend 2:0 in Fürth gesiegt hatte. Spitzenreiter Darmstadt 98 hat seinen Vorsprung mit dem 3:0-Sieg bei Holstein Kiel auf acht Zähler ausgebaut.

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen: So höhnten zu aller Enttäuschung der HSV-Fans die Anhänger des 1. FC Magdeburg am Sonnabend: "Zweite Liga, Hamburg ist dabei" und "Der HSV, der HSV, der HSV steigt niemals auf". Zusätzlich bitter: In Moritz Kwarteng und Tatsuya Ito trafen zwei Ex-HSV-Profis für den Aufsteiger aus Sachsen-Anhalt.

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HSV-Akteur Robert Glatzel © picture alliance/dpa | Swen Pförtner

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Erschreckend rat- und harmlos

In Magdeburg präsentierte sich der HSV teils nicht wie ein Aufstiegskandidat. Zwar fehlte den Hamburgern durch zwei zu Recht nicht gegebene Abseitstreffer und einen zurückgenommenen Foulelfmeter das nötige Glück, doch insbesondere in der zweiten Halbzeit wirkten die Hamburger erschreckend rat- und harmlos. Zum Ende hatte der Club laut Torjäger Robert Glatzel "komplett den Faden verloren".

"Wenn wir unsere Spiele nicht gewinnen, brauchen wir uns über gar nichts unterhalten." HSV-Trainer Tim Walter

Und so blieb die Mannschaft von Trainer Walter zum sechsten Mal nacheinander auswärts ohne Erfolg (drei Niederlagen, drei Remis). Der Auftritt offenbarte einige Probleme, die der Club schon zuletzt gezeigt hat. Unter anderem die hohe Zahl der Gegentreffer und fehlende Offensivwucht. Walter beklagte die "letzte Konsequenz" und die ausbleibende Überzeugung im Abschluss. "Das ist das, was uns momentan fehlt", analysierte der 47-Jährige.

15 Gegentreffer und nur zwei Siege in sieben Spielen

Am Freitag (18.30 Uhr/NDR Livecenter) kommt der sechs Zähler entfernte SC Paderborn in das Volksparkstadion. Aus Sicht des HSV könnte sich nach der Partie ein bedrohliches Szenario entwickeln, wenn der SCP gewinnen sollte. Auch der FC St. Pauli (in Darmstadt) und Fortuna Düsseldorf (gegen Holstein Kiel) könnten dann mit eigenen Siegen wie Paderborn nur noch drei Zähler Rückstand haben.

Nach vier gescheiterten Aufstiegsversuchen in den vergangenen Jahren steht der Club hinsichtlich des Punktekontos zwar so gut wie nie zuvor in der Zweitliga-Geschichte da. Doch vorwiegend in der Rückrunde wurde deutlich, wie anfällig der HSV in der Defensive ist: In den vergangenen sieben Partien, von denen nur zwei gewonnen wurden, kassierten die "Rothosen" 15 Gegentreffer.

Viel zu viel für einen Aufstiegskandidaten. "Da hat uns offensiv wie defensiv die letzte Konsequenz gefehlt", erklärte Verteidiger Sebastian Schonlau nach der Partie und schob hinterher: "Deshalb haben wir heute auf die Fresse bekommen, was natürlich wehtut."

Schicksal nicht mehr in der eigenen Hand

Trost gab es vom gegnerischen Trainer: "Ich habe eine Mannschaft gesehen, die eine hohe Qualität hat und die ohne Frage die nächsten vier Spiele gewinnen kann", sagte Christian Titz. Der Haken: Das allein wird dem HSV nicht reichen. Er muss auf Fehler des stabil wirkenden Spitzenreiters Darmstadt und der zuverlässig punktenden Heidenheimer hoffen.

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Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: Pressmaster

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Sportclub | 30.04.2023 | 22:50 Uhr

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