Bitterer Rückschlag für den HSV - Niederlage beim 1. FC Magdeburg
Der HSV hat einen empfindlichen Rückschlag im Kampf um den Bundesliga-Aufstieg hinnehmen müssen. Er verlor am Sonnabend mit 2:3 (1:1) beim 1. FC Magdeburg. Zwei Ex-Hamburger trafen für den FCM.
Eine Woche nach dem Derbysieg gegen den FC St. Pauli hat sich die Lage für die Mannschaft von Trainer Tim Walter an der Tabellenspitze damit drastisch verschlechtert. Der 1. FC Heidenheim auf Platz zwei hat vier Zähler Vorsprung und die deutlich bessere Tordifferenz.
Selbst Rang drei ist bei sechs Zählern Vorsprung auf den nächsten Gegner SC Paderborn und St. Pauli noch nicht sicher. "Uns hat die Konsequenz im letzten Drittel und bei den Gegentoren auch in der Defensive gefehlt", kritisierte Hamburgs Trainer Tim Walter: "Der Punch war nicht da. Heute sind wir leider die Gelackmeierten."
Davids Treffer zählt nach VAR-Einsatz nicht
Unterhaltung ist garantiert, wenn Magdeburg und der Hamburger SV spielen - nicht zuletzt aufgrund der riskanten Taktik beider Trainer. Die Gastgeber wollten auch gegen den Aufstiegsaspiranten spielerische Lösungen finden, was nicht immer gelang und dem HSV einige gute Situationen bescherte. Profitieren konnte er davon zunächst aber nicht.
In der 20. Minute traf Jonas David zwar zur vermeintlichen Führung, er stand jedoch knapp im Abseits, wie der Video-Assistent richtig erkannte.
Ex-Hamburger Kwarteng mit der Führung
Magdeburgs Offensive mühte sich lange Zeit vergeblich, die Hamburger Abwehr vor Probleme zu stellen. Deshalb fiel die Führung überraschend: Der HSV ließ sich von einem simplen Doppelpass auf dem Flügel ausspielen - und im Zentrum konnte der Ex-Hamburger Moritz Kwarteng unbehelligt einschieben (32.).
Bereits kurze Zeit später hätte Bakary Jatta den Ausgleich erzielen müssen: FCM-Keeper Dominik Reimann ließ einen Distanzschuss prallen, doch Jatta schoss den am Boden liegenden Schlussmann an, statt den Ball im Tor zu versenken (35.).
Glatzel erst im Glück und dann im Pech
Zum verdienten Ausgleich kam der HSV vor der Pause dennoch, wenn auch mit etwas Glück: Robert Glatzel eroberte mit sehr robustem Körpereinsatz den Ball gegen Daniel Heber und setzte Sonny Kittel ein, der das 1:1 erzielte (42.). Auch der VAR sah kein Vergehen, das Tor zählte.
Schiedsrichter Harm Osmers und die Video-Assistenten in Köln standen auch nach dem Seitenwechsel im Fokus: Daniel Elfadli trennte Glatzel mit einer riskanten Grätsche vom Ball. Osmers entschied auf Elfmeter, sah sich nach VAR-Intervention die Szene aber noch einmal an und nahm den Strafstoß zurück (52.).
Wie beim Ausgleich wäre allerdings auch eine andere Interpretation der Szene möglich gewesen.
Der HSV betrieb hohen Aufwand, hatte die Partie im Griff und auch die Chancen, Treffer Nummer zwei zu markieren. Doch sowohl Ludovit Reis (49.) als auch Jean-Luc Dompé (56.) scheiterten an Reimann.
HSV-Defensive leistet sich zu viele Fehler
Magdeburg konnte sich langsam befreien und ging tatsächlich erneut in Führung, weil die HSV-Defensive erneut nicht auf der Höhe war. Dieses Mal konnte Baris Atik ungehindert aus 16 Metern abziehen und versenkte den Ball unhaltbar neben dem Pfosten (74.). "Wir waren enorm effektiv. Das war in einigen Spielen zuvor nicht der Fall. Das war ausschlaggebend für den Sieg", freute sich Atik.
Und ein bitterer Nachmittag für die Hamburger wurde noch bitterer: Der eingewechselte Tatsuya Ito sorgte mit einem herrlichen Schuss für das 3:1 (86.). Auch der zweite ehemalige Hamburger traf also gegen seinen Ex-Club. Reis' Tor in der Nachspielzeit war nur noch Ergebniskosmetik.