HSV-Frauen schaffen den Aufstieg: Traumhaft in die 2. Liga
Die Fußballerinnen des HSV haben den ersehnten Aufstieg in die 2. Bundesliga geschafft. Nach dem 3:0 im Hinspiel gewannen die Hamburgerinnen auch das Rückspiel mit 3:1 (1:0) beim FC Viktoria Berlin.
Als der Schlusspfiff im Stadion Lichterfelde ertönte, gab es für die HSVerinnen kein Halten mehr. Das komplette Team rannte in den Strafraum und bildete eine Jubeltraube um Torhüterin Lela-Celin Naward. Anschließend ließen sie sich von den 500 mitgereisten Fans feiern.
Mit in Berlin war auch Horst Hrubesch - und der HSV-Nachwuchschef sprach von ambitonierten Zielen: "Ich denke, dass wir problemlos in der zweiten Liga mitspielen können", sagte der 72-Jährige und fügte hinzu: "Ob es dann schon für oben reichen wird, werden wir dann sehen."
Mit den unterlegenen Berlinern hatte Hrubesch sogar Mitleid: "Für mich machen diese Relegationsspiele keinen Sinn. Die Mannschaften, die so überragend Meister werden in ihrer Klasse, die müssen eigentlich direkt aufsteigen."
Mühlhaus sorgte früh für Berliner Ernüchterung
Wie eine Woche zuvor brachte Larissa Mühlhaus den HSV in Führung (10.) - per direktem Freistoß aus 18 Metern in den Winkel. Ein traumhaftes Tor, in direkter Nähe zur vollen Hamburger Gästekurve.
Vor insgesamt etwa 3.600 Zuschauern bemühte sich Viktoria Berlin um eine Antwort, Aylin Yaren (32.) vergab aber die bis dato größte Chance zum Ausgleich. Anschließend krachte der Ball zweimal ans Aluminium: Hamburgs Dana Celine Marquardt traf mit einem Distanzschuss nur den linken Pfosten (35.), die Berlinerin Anina Sange schoss aus knapp 35 Metern an die Latte (41.).
HSV-Jokerin macht alles klar
Die Berlinerinnen benötigten in der zweiten Halbzeit also vier Treffer und erhöhten nochmal den Druck. Nina Ehegötz scheiterte aber erneut am Querbalken des Hamburger Tores (52.), Maja Wasiak unmittelbar danach am Pfosten (53.). Es brauchte einen Foulelfmeter: Sarah-Vanessa Stöckmann hielt Danya Barsalona im Strafraum fest, Yaren traf sicher ins rechte Eck (70.).
Mehr gelang der Viktoria trotz einiger Chancen nicht, stattdessen läutete ein toller Angriff die schwarz-weiß-blauen Jubelszenen ein. Lisa Baum setzte sich über rechts durch, ihre Hereingabe drückte Irma Schittek zum 2:1 über die Linie (89.). Die Einwechselspielerin Schittek legte in der Nachspielzeit sogar noch das 3:1 (90.+4.) nach.
HSV: Erstmals seit 2012 wieder auf Bundesebene
Im Vorjahr waren die Hamburgerinnen noch in der Aufstiegsrelegation an Turbine Potsdam II gescheitert, das 0:4 im Rückspiel war die einzige Niederlage der Saison. Seit dem Rückzug aus der Bundesliga 2012 spielte der HSV ausschließlich Regionalliga und Verbandsliga, kehrt jetzt auf die bundesweite Bühne zurück. Auch die Zweite Liga soll nur ein Zwischenschritt sein.
Der HSV hatte sich schon drei Spieltage vor dem Saisonende die Meisterschaft in der Regionalliga Nord gesichert. Überhaupt ließ das Team von Coach Timm nur gegen den Lokalrivalen Eimsbütteler TV Punkte liegen, verlor auswärts 1:2. Es war eine von zwei Niederlagen in zwei Jahren - jetzt endlich wird Hamburgs Kontinuität mit dem Aufstieg belohnt.
Viktoria Berlin: Ambitioniertes Projekt verpasst das große Ziel
Für das "Fußball-Start-Up" Viktoria Berlin ist es ein herber Rückschlag. Der Verein, der mit der Unterstützung von 87 prominenten Investorinnen bundesweit Schlagzeilen machte, will binnen fünf Jahren in die Bundesliga aufsteigen und sich dort langfristig etablieren. Im zweiten Aufstiegsspiel zur 2. Bundesliga setzte sich Borussia Mönchengladbach gegen die SV Elversberg durch.