Leon Perera vom Fußballverein Lüneburger SK Hansa © NDR

Fußball-Traum: In Lüneburg Landesligist, in Sri Lanka Nationalspieler

Stand: 18.03.2025 14:45 Uhr

Leon Perera lebt in zwei Fußballwelten: In Lüneburg spielt er in der sechsten Liga, der Landesliga. In Sri Lanka tritt er auf internationaler Ebene an, in der Nationalmannschaft.

Vor etwas mehr als einem Jahr bekommt Leon Perera eine Nachricht auf Facebook: Die Fußball-Nationalmannschaft von Sri Lanka sucht neue Spieler. Und Leon soll einer von ihnen werden. Der 27-Jährige hat sri-lankische Wurzeln, sein Vater stammt aus dem asiatischen Inselstaat. "Sri Lanka hatte überall auf der Welt nach Spielern gesucht. Sie haben das Internet durchgeschaut und sind auf mich gestoßen", erzählt Leon Perera. "Ich konnte das erstmal gar nicht glauben."

Nationalspieler: Keine Bezahlung, kein Sonderurlaub

Leon Perera schaut sich mit seiner Verlobten Elisa Kiesecker Fotos von seiner Fußball-Karriere an. © NDR
Leons Verlobte Elisa Kiesecker unterstützt ihn beim Fußball. Sie reist mit zu seinen Länderspielen.

Seitdem ist der 27-Jährige in Sri Lanka Stammspieler, fliegt regelmäßig zu den Länderspielen. Pure Leidenschaft, denn bezahlt wird er als Nationalspieler nicht. Und von seiner Arbeit im Online-Handel wird er auch nicht freigestellt. Also opfert Perera all seine Urlaubstage für die Länderspiele. Zeit für eine Reise mit seiner Verlobten Elisa Kiesecker bleibt dadurch nicht mehr. Aber sie sieht es pragmatisch und fliegt einfach mit: "Jeder Fußballer hat den Traum, irgendwann groß Fußball zu spielen. Ich habe ihn immer unterstützt und ich schaue mir seine Spiele auch gerne an", sagt sie.

Lüneburger Fußballer profitieren von internationaler Erfahrung

Leons Koffer sind wieder gepackt: Am Sonntag ist er in den Flieger nach Sri Lanka gestiegen. Für die Nationalmannschaft geht es um die Qualifikation für die Asien-Meisterschaft. Eigentlich ist Cricket die Nationalsportart. "Aber weil wir seit einiger Zeit gut spielen, wird Fußball wieder beliebter", sagt Fußball-Nationaltrainer Abdullah Almutairi. Zuhause geht es für Leons Fußballverein, den Lüneburger SK Hansa, um den Aufstieg in die niedersächsische Oberliga. Am Wochenende stand Leon noch in Bardowick (Landkreis Lüneburg) auf dem Platz. Das nächste Spiel wird er wegen des Länderspiels verpassen. Trotzdem sei er für das Lüneburger Team ein Glücksfall, sagt Trainer Melih Kavukcu: "Die Spieler hören auf ihn, wenn er was sagt. Er gibt seine Erfahrung an die Jungs weiter."

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