FIFA: Bunte Kapitänsbinden bei Frauen-WM, aber kein Regenbogen
Kein Regenbogen, aber zumindest ein Hauch von "One Love": Alexandra Popp darf bei der Frauen-WM anders als gewohnt nicht mit der favorisierten Regenbogenbinde auflaufen. Stattdessen wird eine Botschaft mit sozialem Anliegen den linken Oberarm der Kapitänin der deutschen Fußballerinnen zieren.
Das bunte Herz bei der Option mit der Aufschrift "Vereint für Inklusion" ähnelt dabei in der Farbkombination der "One Love"-Binde, die bei der Männer-WM in Katar verboten war. Die FIFA präsentierte am Freitag insgesamt acht Binden, mit denen die Kapitäninnen beim Turnier in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) ihr Team aufs Feld führen dürfen - in enger Absprache mit allen 32 teilnehmenden Nationen, Spielerinnen sowie diversen Interessengruppen, wie der Weltverband ausdrücklich betonte.
Popp: "Können uns in den Motiven gut wiederfinden"
Eine Binde in Regenbogenfarben ist nicht dabei. Stattdessen werden unter der globalen Kampagne "Fußball vereint die Welt" acht soziale Botschaften verbreitet. Deutschlands Kapitänin Alexandra Popp zeigte sich zufrieden: "Die FIFA hat uns über die verschiedenen Optionen informiert und uns in diesen Prozess eingebunden", sagte die 32-Jährige vom VfL Wolfsburg: "Es war ein guter Austausch. Wir können uns auch in den nun festgelegten Motiven für die Kapitänsbinde gut wiederfinden, auch diese spiegeln unsere Werte wider." Klar sei, dass "unsere Mannschaft auch unabhängig von der Kapitänsbinde auf und neben dem Platz für Vielfalt" steht.
Damit ist die Binden-Thematik diesmal knapp drei Wochen vor dem Eröffnungsspiel geklärt, einer Hängepartie wie beim Turnier in Katar schob die FIFA frühzeitig einen Riegel vor. Dort war Nationen wegen der "One Love"-Binde wenige Stunden vor den Auftaktpartien mit Strafen gedroht worden. Nun ist zumindest das farblich sehr ähnliche Stück erlaubt.
Varianten mit unterschiedlichen Botschaften
Eine gewisse Auswahl gibt es, theoretisch können die Nationen in jedem Spiel wechseln. "Wir werden nun gemeinsam im Team entscheiden, welche Binde wir tragen werden", sagte Popp. Auf den anderen sieben Varianten stehen die Botschaften "Vereint für indigene Völker", "Vereint für die Gleichstellung der Geschlechter", "Vereint für Frieden", "Vereint für Bildung für alle", "Vereint gegen Hunger", "Vereint gegen Gewalt gegen Frauen" und "Fußball bedeutet Freude, Frieden, Liebe, Hoffnung und Leidenschaft".
Fußball vereine "die Welt und unsere globalen Veranstaltungen wie die FIFA Frauen- Weltmeisterschaft haben die einzigartige Kraft, die Menschen zusammenzubringen und Freude, Begeisterung und Leidenschaft zu verbreiten", sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino: "Der Fußball kann aber noch mehr. So kann er überaus wichtige soziale Anliegen in den Fokus rücken."
Die Vize-Europameisterinnen um Popp hatten das schon bei der EM im vergangenen Sommer getan. Mit der von der UEFA geduldeten Regenbogenbinde am Arm.