DFB-Kapitänin Popp möchte bei WM mit Regenbogenbinde spielen
Kapitänin Alexandra Popp hofft, die deutsche Nationalmannschaft bei der FIFA-WM in Australien und Neuseeland mit der One-Love-Binde aufs Feld führen zu dürfen. Der Fußball-Weltverband stehe dem Wunsch der Spielerinnen offen gegenüber, sagte die Allrounderin des VfL Wolfsburg.
"Wir haben das mit der Regenbogenbinde thematisiert, dass wir sehr gerne damit spielen wollen", sagte die 32-Jährige am Montag beim Medientag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Herzogenaurach und ergänzte: "Wir sind in echt guten Gesprächen mit der FIFA, was ich schon mal schön finde - weil ich das Gefühl hatte, dass es bei den Männern völlig weggehalten wurde."
One-Love-Binde bei Katar-WM verboten
Der Weltverband als Ausrichter des Turniers (20 Juli bis 20. August) stünde der Thematik wesentlich offener gegenüber als bei der Männer-WM Ende 2022 in Katar. Dort hatte es eine große Kontroverse um die sogenannte One-Love-Binde gegeben. Die FIFA hatte sie bei der Winter-Wüsten-Weltmeisterschaft verboten. Auf der Binde ist ein Herz in bunten Regenbogenfarben zu sehen und der Slogan "One Love" geschrieben.
Als Konsequenz aus den Querelen kehrte die deutsche Männer-Auswahl zur schwarz-rot-goldenen Binde zurück. Der Weltverband hatte danach angekündigt, mit den Verbänden in den Dialog zu treten.
FIFA: Noch keine Entscheidung gefallen
Zuletzt hatte es etwas Verwirrung in der Debatte um die symbolträchtigen Kapitänsbinden gegeben. Die FIFA hatte bei einem Workshop erklärt, dass bei der Frauen-WM keine andere Binde erlaubt sei als die offizielle FIFA-Spielführerbinde. Deshalb werde Popp künftig nur bei Testspielen die symbolträchtige Regenbogenbinde tragen, hieß es von DFB-Seite. Der Weltverband betonte kurz darauf aber, dass noch keine Entscheidung gefallen sei.
Popp bestätigte jetzt, dass es noch kein Ergebnis gebe. "Wir sind auch völlig fein damit, wenn wir hinterher mit einer anderen Binde spielen. Wenn wir mit One Love spielen, dann können wir auch mit unserer Regenbogenbinde spielen", sagte die Olympiasiegerin.
Zuversicht bei Australiens Fußball-Chef
Zuletzt hatte sich der Chef des australischen Fußballverbandes optimistisch geäußert, dass die Spielerinnen bei der Frauen-WM Regenbogenarmbinden tragen dürfen. Nach "sehr guten und bedeutsamen" Gesprächen mit dem Weltverband FIFA sei er diesbezüglich "ziemlich zuversichtlich", sagte James Johnson in einem Interview der britischen Sonntagszeitung "Observer". Er rechne damit, dass es noch vor Beginn der WM-Endrunde eine Lösung geben werde.