FC St. Pauli macht großen Schritt Richtung Bundesliga-Aufstieg
Der FC St. Pauli hat in der 2. Fußball-Bundesliga Hertha BSC mit 2:0 (2:0) geschlagen. Der Tabellenführer hat nun bereits zehn Punkte Vorsprung auf den Tabellendritten und Lokalrivalen HSV.
Das Millerntor bebte beim Abpfiff am Sonntagnachmittag, die Fans der Hausherren spürten, dass ihr Verein auf dem Weg zu einem großen Erfolg einen Riesenschritt vorangekommen ist. Denn mit dem überzeugenden Sieg über den Berliner Traditionsclub hat sich St. Pauli eine Ausgangsposition für die letzten neun Saisonspiele geschaffen, die nicht nur gut, sondern exzellent ist.
Satte zehn Zähler liegt die Mannschaft von Trainer Fabian Hürzeler nun vor dem Lokalrivalen HSV, der als Dritter auf dem Relegationsplatz liegt. Noch nie hat eine Mannschaft in der Zweitliga-Geschichte einen derartigen Vorsprung zum jetzigen Zeitpunkt der Saison noch verspielt und den Aufstieg verpasst. St. Pauli müsste schon einen epischen Einbruch erleiden - doch darauf deutet wirklich nichts hin.
Trotzdem warnte Marcel Hartel: "Wir müssen bodenständig bleiben, Woche für Woche die Leistung von heute abrufen. Dann kann es klappen."
Saliakas trifft aus der Distanz...
Die Hamburger übernahmen direkt die Spielkontrolle gegen die tief stehende Hertha, die auf Gegenstöße über den schnellen Fabian Reese hoffte. Doch Reese und Co. waren ausschließlich mit verteidigen beschäftigt. St. Pauli war sehr präsent und ging deshalb verdient früh in Führung.
Nach einer zu kurz geklärten Ecke zog Manolis Saliakas aus 22 Metern ab, Toni Leistner fälschte den Ball unhaltbar für seinen Keeper Marius Gersbeck ab (16.).
... und Hartel ebenso
Die Kiezkicker drückten weiter aufs Tempo und sorgten für einiges Durcheinander in der Berliner Defensive. Im Abschluss fehlte es jedoch oft an Übersicht und Konsequenz.
Trotzdem erhöhte die Hürzeler-Elf noch vor der Pause: Zunächst köpfte Hartel aus sechs Metern knapp vorbei (39.). Dann machte es St. Paulis bester Torschütze aus der Distanz deutlich besser: Sein Flachschuss aus 17 Metern Metern schlug neben dem rechten Pfosten ein (44.). "Die erste Halbzeit war mit das Beste, was ich von meiner Mannschaft gesehen habe. Der entscheidende Punkt war unsere Handlungsschnelligkeit. Wir waren sofort im Gegenpressing und deshalb so dominant", lobte Hürzeler seine Profis.
Hertha BSC offensiv harmlos
Die Hertha musste sich etwas einfallen lassen nach einer Halbzeit, in der sie nicht einen vernünftigen Angriff, geschweige denn einen gefährlichen Abschluss zustande gebracht hatte. Coach Pal Dardai wechselte in der Pause dreimal. An den Kräfteverhältnissen änderte sich allerdings zunächst nichts. Es spielte nur St. Pauli. Elias Saads Versuch wurde geblockt (50.), Saliakas traf aus 16 Metern die Oberkante der Latte (52.).
Und dann gab es nach einer Stunde doch ein kleines Lebenszeichen der Gäste: Derry Scherhant wurde in aussichtsreicher Position von Karol Mets abgeblockt. Ein wenig mutiger wurde die Hertha. Doch St. Paulis Defensive hatte auch ohne den verletzten Abwehrchef Eric Smith alles unter Kontrolle.
Saliakas in Nürnberg gesperrt
Offensiv gab es von St. Pauli nicht mehr viel zu sehen. Doch das war auch nicht nötig. Gefährdet war der Erfolg zu keiner Zeit.
Vor der Länderspielpause tritt St. Pauli am kommenden Sonnabend (13 Uhr) beim 1. FC Nürnberg an. Saliakas wird dann gelb-gesperrt fehlen. Dies war aber auch der einzige kleine Wermutstropfen an diesem Sonntag für die Millerntor-Elf.