FC St. Pauli mit Moral zum 2:2 gegen Aue
Wieder nicht gewonnen, aber Moral bewiesen. Der FC St. Pauli hat durch zwei Treffer in der Schlussphase eine Niederlage gegen Erzgebirge Aue verhindert.
Maximilian Dittgen und Simon Makienok sorgten mit ihren Treffern in der 81. und 89. Minute dafür, dass die Kiezkicker am Sonntag nicht zum fünften Mal in Folge als Verlierer vom Platz gingen. "Aufgrund des Spielverlaufs müssen wir mit dem Zähler zufrieden sein. Wenn du in der 80. Minute mit 2:0 hinten liegt, unterschreibst du sofort, wenn du noch einen Punkt holst. Wir haben aber ein ganz gutes Spiel gemacht und hatten guten Chancen", sagte Trainer Timo Schultz. Sein Team hätte den Sieg verdient gehabt, so sei es zumindest ein "Punkt für die Moral".
In der Tabelle rangiert St. Pauli damit weiterhin auf dem vorletzten Platz, mit drei Zählern Rückstand auf Eintracht Braunschweig, dass 0:2 gegen den VfL Osnabrück verlor. Am Mittwoch tritt die Elf von Trainer Timo Schultz in Würzburg an, Sonntag gastiert Fortuna Düsseldorf am Millerntor.
Brodersen für Himmelmann im Tor
Schultz hatte nach dem 1:2 in Braunschweig seine Ankündigung wahr gemacht und veränderte seine Startelf auf fünf Positionen. So hütete unter anderem Svend Brodersen für Stammkeeper Robin Himmelmann das Tor, im Sturm begannen der 17-jährige Igor Matanovic und der seit eineinhalb Jahre torlose Boris Tashchy.
Früher Rückstand durch Testroet
Die Kiezkicker begannen aggressiv und mutig, Philipp Ziereis vergab per Kopf die erste gute Torgelegenheit (2.). Wie fragil die offensive Aufstellung der Hamburger aber war, zeigte schon die zehnte Spielminute: Nach Finn Ole Beckers Fehlpass an der Mittellinie ging es ganz schnell in die Gegenrichtung, keine zehn Sekunden später zappelte der Ball im Netz der Gastgeber. Jan Hochscheidt hatte Florian Krüger geschickt, dessen Querpass Pascal Testroet zum 1:0 für Aue vollendet. Zu allem Überfluss musste wenig später Innenverteidiger Ziereis verletzt ausgewechselt werden (15.), Daniel Buballa kam in die Partie.
Die Hamburger brauchten lange, um diese Rückschläge zu verdauen. Erst in der 33. Minute sorgte Matanovic wieder für etwas Torgefahr: Sein Kopfball verfehlte jedoch das Gehäuse. Aber St. Pauli verlagerte das Spielgeschehen mehr und mehr in die Auer Hälfte. Die Chancen häuften sich, wurden jedoch von Tashchy (40., 44.) und Becker (42.) fast schon kläglich vergeben. Beinahe wären die Gastgeber sogar mit dem 0:2 bestraft worden: Krüger startete nach einem Buballa-Fehler durch, schoss aber über das Tor (44.).
St. Pauli vergibt zu viele Chancen
Das gleiche Bild bot sich im zweiten Durchgang: St. Pauli drückte, Aue konterte. Daniel-Kofi Kyereh flog an einer aussichtsreichen Hereingabe vorbei (47.), auch Matanovic (58.) und Tashchy (61.) brachten den Ball nicht im Tor unter. Auf der Gegenseite war Brodersen zweimal gegen Hochscheidt auf dem Posten (50., 64.).
Die Hamburger mühten sich sichtlich und erarbeiteten sich weitere Chancen - allein, das Tor wollte nicht fallen. Matanovic tauchte alleine vor Martin Männel auf, schob den Ball auch an Aues Keeper vorbei, der Ex-Kiezkicker Sören Gonther konnte jedoch noch vor der Linie klären (69.). Kyereh traf zudem nur den Pfosten (73.). Und so kam es, wie es kommen musste. Aues John Patrick Strauß steckte durch auf Krüger, und der hob den Ball über Brodersen zum 2:0 für die Gäste ins Netz (78.).
Kiezkicker mit Moral in der Schlussphase
Der Treffer schien die fünfte Niederlage in Folge besiegelt zu haben, doch St. Pauli bäumte sich noch einmal auf. Praktisch im Gegenzug sorgten drei frisch eingewechselte Braun-Weiße für den Anschlusstreffer: Eine Ecke von Marvin Knoll verlängerte Makienok per Kopf auf Dittgen, der den Ball über die Linie drückte (81.). Wenig später köpfte James Lawrence einen Knoll-Freistoß an den Pfosten, Makienok setzte nach und glich aus (89.). Zu mehr reichte es aber nicht.