FC St. Pauli in Würzburg mit Brodersen im Tor
Fußball-Zweitligist FC St. Pauli wird auch heute bei den Würzburger Kickers mit Torwart Svend Brodersen auflaufen. Das soll aber noch keine Entscheidung für den Rest der Saison sein.
"Wir schauen erst einmal von Spiel zu Spiel. Danach haben wir noch das Spiel gegen Düsseldorf und dann einen kleinen Cut, sodass wir erst einmal durchpusten können. Dann werden wir auch die Torhüter-Thematik noch einmal etwas klarer im Kopf haben. Aber in der englischen Woche werden wir keine dauerhafte Entscheidung treffen", sagte Trainer Timo Schultz vor dem Zweitligaspiel heute (18.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de). Am Sonntag beim 2:2 gegen Aue hatte Schultz den bisherigen Stammkeeper Robin Himmelmann durch Svend Brodersen ersetzt und sah sich nach dessen Leistung in seiner Entscheidung bestätigt.
Schultz: "Er ist in jedem Training im Anschlag"
"Svend war bei den beiden Toren machtlos. Er hat gerade auch mit dem Ball sehr viel Ruhe ausgestrahlt und war sehr souverän. Man darf nicht vergessen, dass er auch noch ein junger Torwart ist" Für den aus dem St.-Pauli-Nachwuchs stammenden Brodersen war es erst das dritte Zweitliga-Spiel, nachdem er in der Rückrunde der Saison 2018/2019 bereits zwei Einsätze bekommen hatte. Schultz macht kein Geheimnis daraus, von Brodersen sehr angetan zu sein: "Man hat in dem halben Jahr gemerkt, wie stark Svend ist. Wie er durch den Kasten fliegt, ist der Wahnsinn. Er ist in jedem Training im Anschlag."
Der 31-jährige Himmelmann verfügt über weitaus mehr Erfahrung, steht seit 2012 bei den Hamburgern unter Vertrag und bestritt seitdem 184 Pflichtspiele für den Zweitligisten. Dementsprechend schwer fiel es Schultz, ihm vor dem Aue-Spiel mitzuteilen, dass er auf der Ersatzbank Platz nehmen müsse. "Das war keine einfache Situation", so der St.-Pauli-Coach. "Robin hat über acht Jahre bewiesen, dass er ein guter Torwart und ein guter Typ ist. Zuletzt fehlte ihm einfach das Fortune."
Auch Smersch mit Chancen?
Brodersen und Himmelmann sind nicht die einzigen, die um die Nummer eins bei den Kiezkickern kämpfen. Der 21-jährige Dennis Smarsch, der im Sommer von Hertha BSC ans Millerntor wechselte, gilt als großes Talent, hat schon zwei Bundesliga-Spiele absolviert und ist ein ehemaliger deutscher Junioren-Nationaltorwart. Bei St. Pauli saß er bereits in sechs Spielen als Nummer zwei auf der Bank. Auch er hatte sich gegen Aue Chancen ausgerechnet, wurde aber nicht für den Kader nominiert.
"Dennis hat ein bisschen gebraucht, um hier anzukommen, auch in den Testspielen", sagte Schultz, der trotzdem auch bei Smarsch eine positive Entwicklung feststellt: "Er arbeitet seit ein paar Wochen richtig gut. Er war jetzt natürlich sehr enttäuscht. Aber die Tür steht für ihn genauso offen wie für jeden anderen auch." Der Trainer weiß, dass die Torhüter ihm die Entscheidung über die zukünftige Nummer eins so schwer wie möglich machen werden: "Jeder will spielen. Das ist das Entscheidende."
Mögliche Aufstellungen:
Kickers Würzburg: Giefer - Meisel, Hansen, Hägele, Feick - Sontheimer, Toko - Kopacz, Lotric, Herrmann - Baumann
FC St. Pauli: Brodersen - Ohlsson, Lawrence, Buballa, Paqarada - Becker, Benatelli - Kyereh, Zalazar, Dittgen - Matanovic