FC St. Pauli hat mit Puma einen neuen alten Ausrüster
Seit 2021 wird Fußball-Zweitligist FC St. Pauli von seinem eigenen Ausrüster DIIY mit Trikots und Teamwear ausgestattet. Ab der kommenden Saison übernimmt wieder Sportartikelhersteller Puma. Der Club kann sich damit über Zusatzeinnahmen in Millionenhöhe freuen.
Wie der Verein am Mittwoch bekanntgab, wird St. Pauli von Sommer 2024 an wieder in Trikots des Sportartikelproduzenten aus dem fränkischen Herzogenaurach auflaufen, der bereits in den 1980er- und 1990er-Jahren Ausrüster der Hamburger war. Man habe sich auf "eine umfassende und langfristige Zusammenarbeit geeinigt", heißt es in einer Mitteilung des Vereins. Fast zwei Millionen Euro pro Jahr spült das ab der kommenden Saison in die Kassen des aktuellen Zweitliga-Spitzenreiters.
Fast doppelt so viel Geld wie von Under Armour
Zum Vergleich: Der letzte große Ausrüster von St. Pauli, Under Armour aus den USA, hatte vor ein paar Jahren nur etwa halb so viel überwiesen.
Seit inzwischen zwei Jahren produziert und verkauft St. Pauli seine Sportausrüstung mit Trikots, Stutzen, Hosen und Trainingsanzügen komplett in Eigenregie. Die Kollektion gilt als besonders nachhaltig und besonders fair produziert - also mit angemessenen Löhnen für die Herstellerfirmen und aus nahezu 100 Prozent recyceltem Material.
Puma übernimmt Lizenz und Produktionswege
Dieser Weg soll auch mit dem neuen Ausrüster fortgesetzt werden, der neben den Profis auch das Nachwuchsleistungszentrum ausstatten wird. Ein zentraler Baustein der Zusammenarbeit sei der Bereich Nachhaltigkeit, so der Club. Puma übernimmt dazu die Lizenz von St. Paulis Eigenmarke DIIY und die von St. Pauli aufgebauten Produktionswege. Ganz verschwinden wird die Eigenmarke nicht, da sie "weiterhin für besondere Anlässe und Aktionen, teilweise gemeinsam mit Puma, genutzt und entsprechend fortgeführt" werden soll, wie der Verein weiter schreibt. Denkbar ist zudem, dass einige Sportabteilungen des Vereins weiter in DIIY spielen werden.
"Die Partnerschaft bringt mehr Aufmerksamkeit und mehr wirtschaftliche Sicherheit." St. Paulis Präsident Oke Göttlich
"Für den FC St. Pauli bringt die Partnerschaft mehr Aufmerksamkeit, mehr kooperative Möglichkeiten und mehr wirtschaftliche Sicherheit durch eine weltweit bekannte Marke. Unsere ambitionierten, nachhaltigen Ziele wären ohne einen großen Partner gar nicht oder nur mit einem sehr hohen unternehmerischen Risiko zu realisieren", erklärt St.-Pauli-Präsident Oke Göttlich.
Verein und Ausrüster wollen "aus wiederverwerteten Stoffen Trikots und Trainingskleidung herstellen", heißt es weiter. "Diese Zirkularität, also Kreislaufwirtschaft, soll neue Standards setzen, die der Verein allein nicht hätte umsetzen können, um Wertstoffe mehrfach zu verwenden und so Ressourcen noch stärker zu schonen."
Eigene Kollektion war bei Fans beliebt
Puma ist ein alter Bekannter beim FC St. Pauli. Bereits von 1988 bis 1990 sowie von 1997 bis 2000 hatten die Braun-Weißen Jerseys des Ausrüsters getragen.
In den vergangenen Jahren kompensierte der Verein die fehlenden Einnahmen durch einen Ausrüster-Vertrag mit dem Verkauf von Trikots und anderen Produkten der eigenen Kollektion. Die Kiezkicker setzten in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils rund 30.000 der Jerseys ab.
Puma ist als Hersteller zusammen mit Fußballausstatter "11teamsport" bereits seit 2020 St. Paulis Partner. Seit Dezember des vergangenen Jahres verkauft der Club eine Sonderedition von Fußballschuhen.