Elfer-Sieg! VfL Wolfsburg in Champions-League-Gruppenphase
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben die Gruppenphase der Champions League erreicht. Nach dem 3:2 zu Hause setzte sich der deutsche Vizemeister im Rückspiel bei Girondins Bordeaux am Mittwoch mit 3:0 im Elfmeterschießen durch.
Während der Männer-EM überzeugte Almuth Schult als TV-Expertin, nun wurde die Wolfsburger Torhüterin zur ersten großen VfL-Heldin in dieser Saison. Im Showdown vom Punkt hielt die Keeperin zwei Schüsse - und das nach ihrer Verletzungspause. "Es war ein bisschen auf Kante genäht, aber es hat alles funktioniert. Ich war sehr froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte", sagte Schult nach ihrem ersten Saisonspiel.
Zuvor hatten sich bereits in der Nachspielzeit die Ereignisse überschlagen: Erst erzielte VfL-Torjägerin Ewa Pajor in der ersten Halbzeit der Verlängerung nach Weltklasse-Dribbling den 2:2-Ausgleich (102.), dann sorgte Mickaella Cardia mit einem Kracher unter die Latte für das Elfmeterschießen (119.).
Der erstmals ausgetragene Gruppenmodus startet am 5./6. Oktober, am 13. September werden die vier Gruppen à vier Teams ausgelost.
Stroot: "Bin sehr stolz auf die Mannschaft"
"Heute ging es darum, immer wieder aufzustehen und den Schritt mehr zu machen", sagte Trainer Tommy Stroot. "Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, auch darauf, wie wir nach dem späten Rückschlag dann das Elfmeterschießen gelöst haben. Jetzt geht es erst einmal darum, diesen Erfolg zu genießen."
Kapitale Fehler in der ersten Hälfte
Im ersten Durchgang fielen beide Tore nach groben Schnitzern. Bei der 1:0-Führung nutzte die Polin Pajor bei ihrem ersten Treffer einen Patzer von Girondins-Keeperin Anna Moorhouse, als sie nach einem Rückpass Druck machte und der Einsatz belohnt wurde: Moorhouse säbelte am Ball vorbei, Pajor staubte ab (25.). Auf der anderen Seite legte VfL-Verteidigerin Dominique Janssen bei einer verunglückten Rettungstat unfreiwillig vor. Katja Snoeijs musste aus kurzer Distanz nur noch einschieben (36.).
Pajor verpasst "Lucky Punch"
Nach der Pause war Pajor schnell auf dem Weg zu ihrem zweiten Treffer. Nach einem Sololauf schaufelte die ansonsten so abschlusstarke Stürmerin den Ball aber am rechten Pfosten vorbei (51.). Stattdessen schlug Girondins zu: Die eingewechselte Melissa Gomes versenkte in der 67. Minute sehenswert aus der Distanz - 2:1 für Bordeaux! Die Partie ging in die Verlängerung, nachdem erneut Pajor in der Nachspielzeit mit einem Lattentreffer den "Lucky Punch" verpasste.
Weil im abschließenden Elfmeterschießen ausgerechnet Torhüterin Schult nach mehrwöchiger Wadenverletzung zur Heldin wurde, spielt der VfL nach dem großen Umbruch und mit dem neuen Trainer Stroot auch in dieser Saison um den Titel in der Champions League.