Braunschweig verliert gegen Paderborn - Vollmann stützt Härtel
Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig ist nach dem 9. Spieltag Tabellenletzter. Die Niedersachsen unterlagen dem SC Paderborn am Sonntag mit 1:3 (1:2) und sind seit sechs Spielen ohne Sieg. Sport-Geschäftsführer Peter Vollmann will trotzdem an Trainer Jens Härtel festhalten.
Mit der sechsten Niederlage im neunten Spiel ist die Eintracht nach dem Punktgewinn Osnabrücks in Düsseldorf ganz unten in der Tabelle angelangt. Nach der Länderspielpause geht es für die Braunschweiger zu Aufsteiger SV Elversberg (20. Oktober, 18:30 Uhr, im NDR Livecenter), der am Sonntag bei Holstein Kiel 1:1 spielte.
Vollmann will bis dahin in der bisherigen Konstellation weitermachen - mit Coach Härtel. "Das hat uns eigentlich immer ausgezeichnet, dass wir sowohl auf der Teamebene als auch auf der Führungs- und Trainerebene geschlossen bleiben und die Sache gemeinsam anpacken", sagte der Sport-Geschäftsführer, der allerdings selbst in der Kritik steht. Die anderen Entscheider bei der Eintracht haben nun in der Pause Gelegenheit, sich ihre Meinung zu bilden.
Braunschweig früh in Rückstand
Das Eintracht-Team pennte in den ersten 30 Minuten zweimal in der Defensive und ermöglichte den Gästen zwei schnelle, einfache Tore (11. und 27.). Zwar brachte Innenverteidiger Robert Ivanov die "Löwen" noch vor der Pause zurück (39.). Insgesamt aber reichte es nicht zu einem Punktgewinn, geschweige denn zu einem Dreier - zu uninspiriert waren die Bemühungen trotz hohem läuferischen Aufwands und 24 Schüssen in Richtung des Gäste-Tores über weite Strecken der Partie, zu gering die Durchschlagskraft.
Nikolaou: "Dürfen hier niemals verlieren"
Jannis Nikolaou war nach dem Spiel sichtlich frustriert: "Wir dürfen hier niemals verlieren", sagte der Kapitän, der mit der Defensivleistung vor den ersten beiden Gegentreffern haderte, trotz nur eines Punktes aus den vergangenen drei Begegnungen aber auch positive Tendenzen sieht. "Die ersten zwei Tore kassieren wir zu einfach. Die letzten drei Partien waren aber ordentlich. Wir haben jetzt die Chance, 14 Tage gut zu arbeiten und dann wollen wir in Elversberg die ersten Auswärtspunkte holen."
Zehn Minuten lang passierte im Eintracht-Stadion wenig, dann aber schienen beide Mannschaften in der Partie angekommen zu sein. Den Start machten die Braunschweiger: Johan Gomez köpfte nach einer Ecke knapp am rechten Pfosten vorbei (10.). Im Gegenzug lenkte Ron-Thorben Hoffmann einen Schuss von Florent Muslija zur Ecke - und nach der gingen die Gäste in Führung: Der linke Schienenspieler der Paderborner spielte den Ball flach und scharf an den ersten Pfosten, wo Mattes Hansen Sebastian Griesbeck entwischte und aus kurzer Distanz einschob (11.).
Ivanov trifft für die Eintracht
Die Härtel-Elf brauchte rund zehn Minuten, um sich vom Schock des frühen Rückstands zu erholen, dann wurde Kaan Caliskaner rund 18 Meter vor dem Tor freigespielt, verzog aus zentraler Position aber deutlich (22.). Ansonsten taten sich die Niedersachsen - wie in den vergangenen Wochen so oft - schwer, Chancen zu kreieren. Und hinten verteidigten sie weiter naiv: Raphael Obermair und Adriano Grimaldi spielten auf der rechten Seite einen schönen Doppelpass, wurden von Anton Donkor und Ivanov aber auch nur begleitet. So hatte Obermair keine Probleme, den Ball an Hoffmann vorbei ins kurze Eck zu schieben (27.) - 0:2.
Der BTSV benötigte erneut rund zehn Minuten, um sich vom zweiten Rückschlag zu erholen - brachte sich dieses Mal aber direkt zurück in die Partie: Nach einer Ecke drückte Verteidiger Ivanov den Ball aus dem Gewühl heraus über die Linie (39.). Und plötzlich war die Eintracht gut im Spiel: Gomez zog rund zehn Meter vor dem Tor aus leicht spitzem Winkel ab, Jannik Huth im SCP-Tor bekam aber die Fäuste reaktionsschnell an den Ball (45.). So ging es mit einem 1:2 aus Braunschweiger Sicht in die Kabinen.
Grimaldi vergibt für Paderborn, Gomez für die Eintracht
Grimaldi hätte kurz nach Wiederbeginn beinahe den alten Abstand wieder hergestellt: Hansen steckte stark auf den Mittelstürmer durch, freistehend vor Hoffmann setzte er den Ball aber links neben das Tor (48.). Die Niedersachsen drückten die Paderborner in der Folge in die eigene Hälfte und erarbeiteten sich nach einer Serie geblockter und abgefälschter Schüsse mehrere Ecken, wirklich gefährlich aber wurde es zunächst nicht.
In der 64. Minute tauchte Gomez nach einem feinen Caliskaner-Pass plötzlich frei vor Huth auf, schob den Ball aber links vorbei. Es war die beste Phase der Eintracht, für die Florian Krüger zwei Minuten später das Tor per Kopf nur knapp verfehlte.
Paderborn beruhigte das Spiel ab der 70. Minute aber wieder zunehmend, und als Kapitän Nikolaou nach einer weiteren Ecke nur die Latte traf (83.), Ivanov gegen Max Kruse den Ball vertändelte und der ehemalige HSV-Stürmer Filip Bilbija nach Vorlage von Sirlord Conteh ins leere Tor einschob (90.+6), war die sechste Braunschweiger Pleite der Saison besiegelt.