Berlins Haris Tabakovic (l.) kämpft gegen Sebastian Griesbeck von Eintracht Braunschweig um den Ball © IMAGO / Andreas Gora
Berlins Haris Tabakovic (l.) kämpft gegen Sebastian Griesbeck von Eintracht Braunschweig um den Ball © IMAGO / Andreas Gora
Berlins Haris Tabakovic (l.) kämpft gegen Sebastian Griesbeck von Eintracht Braunschweig um den Ball © IMAGO / Andreas Gora
AUDIO: Braunschweig-Trainer Härtel: "Die Niederlage ist verdient" (3 Min)

Dreimal Tabakovic: Braunschweig nach Berlin-Niederlage Vorletzter

Stand: 17.09.2023 15:30 Uhr

Eintracht Braunschweig hat den zweiten Saisonsieg in der 2. Fußball-Bundesliga klar verpasst und ist auf einen Abstiegsplatz abgerutscht. Die Niedersachsen unterlagen bei Bundesliga-Absteiger Hertha BSC mit 0:3 (0:2).

von Irina Gnep

Nach sechs Spieltagen löste die Eintracht (vier Punkte) die Berliner, die ihren zweiten Saisonsieg feierten, auf dem vorletzten Tabellenplatz ab. Im Berliner Olympiastadion fand die Eintracht bei strahlendem Sonnenschein vor allem in der ersten Hälfte offensiv kaum statt. Bei den Gastgebern unterstrich Goalgetter Haris Tabakovic seine starke Form: Der Zweitliga-Topscorer erzielte alle Treffer und führt die Torschützenliste nun mit sieben an.

"Es ist fantastisch, wie uns die Fans unterstützt haben. Und es gab bis zum Ende keine Pfiffe. Ich hätte mir gewünscht, dass wir uns und sie belohnen." BTSV-Trainer Jens Härtel

"Die Niederlage ist verdient, die haben wir uns gerade in der ersten Halbzeit zuzuschreiben", sagte Eintrachts Trainer Jens Härtel dem NDR: "In der zweiten Halbzeit haben wir die Dinge deutlich besser gemacht, wir waren dran, aber dann bekommst du relativ einfach das dritte Tor: da war Deckel dann drauf."

Braunschweiger Defensive von Beginn an gefordert

Nach dem 1:1-Heimremis gegen den FC St. Pauli hatte Härtel auf zwei Positionen umgestellt. Gegen zuletzt offensiv starke Berliner (neun Tore in zwei Spielen) stand ausgerechnet der neue Abwehrchef Robert Ivanov wie erwartet nicht zur Verfügung. Der finnische Nationalspieler war mit einer Erkältung von der Länderspielreise zurückgekehrt. Für ihn rückte Jan-Hendrik Marx in die Startelf, im Mittelfeld ersetzte Thorir Johann Helgason Danilo Wiebe.

Der Eintracht-Coach hatte schon vor dem Spiel geahnt, dass es "gegen diese schnelle Offensive keine leichte Aufgabe" werden würde. Und die Hausherren bestätigten diese Einschätzung: Erst musste BTSV-Keeper Ron-Thorben Hoffmann gegen Hertha-Stürmer Marten Winkler, der aus neun Metern zum Torschuss kam, parieren (9.), dann hatten die Gäste Glück, dass Winkler sich den Ball nach einer schönen Kombination zu weit vorlegte (11.) - Hoffmann klärte. Zehn Minuten darauf hatten die Braunschweiger Glück, dass Palko Dardai freistehend zentral im Strafraum eine Hereingabe von Tabakovic nur knapp verpasste.

Herthas Tabakovic trifft und trifft und trifft

Die Eintracht dagegen unterstrich, warum sie mit erst drei Toren die schwächste Zweitliga-Offensive stellt: zu harmlos, zu unpräzise. Zwischen den Pfosten der Berliner wurde Robert Kwasigroch, der sein Debüt feierte, nur einmal wirklich gefordert: Robin Kraußes Schuss von halblinks nach einer guten halben Stunde parierte er mit der Faust. Zuvor hatte Johan Gomez den Ball knapp über die Latte geköpft - Kwasigroch musste bei der besten Braunschweiger Chance nicht eingreifen (24.).

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Präziser machte es Herthas Torgarant Tabakovic: Nachdem zunächst sein Treffer (29.) wegen Abseitsstellung aberkannt worden war, erzielte er nach 38 Minuten das verdiente erste Tor für die Gastgeber. Seinen ersten Versuch per Kopf hatte Eintracht-Schlussmann Hoffmann noch ablenken können, Tabakovic' Nachschuss per Abstauber saß. Nach einem Handspiel von Sebastian Griesbeck im Braunschweiger Strafraum bekam der Schweizer kurz vor der Pause die Chance nachzulegen: Der fällige Handelfmeter saß (45.+2). Für den Schweizer waren es seine Treffer fünf und sechs in dieser Saison zur völlig verdienten 2:0-Pausenführung der Berliner.

Braunschweig nach der Pause gestärkt - Tabakovic stärker

Den rund 5.500 mitgereisten Braunschweiger Fans durfte Hoffnung machen, dass der Absteiger im vergangenen Ligaspiel vier (!) Führungen aus der Hand gegeben hatte und am Ende spektakulär mit 4:6 gegen Magdeburg verlor. Und es sah zunächst auch so aus, als könnten die Braunschweiger in Hälfte zwei zurückkommen: Nach einem klaren Abseitstor der Berliner (Tabakovic, 48.) hatte Florian Krüger die bis dahin beste Chance für die Gäste. Sein abgefälschter Schuss ging an den linken Pfosten - Kwasigroch wäre geschlagen gewesen. Kurz darauf war der Schlussmann mit einer Flugparade gegen Anthony Ujah zur Stelle und lenkte den Ball um den Pfosten (54.).

Doch Tabakovic - natürlich - erstickte die aufkommende Braunschweiger Hoffnung im Keim. Nach einem schönen Doppelpass-Spiel mit Bilal Hussein traf der Stürmer nach 70 Minuten zum 3:0-Endstand.

Die Eintracht, die auswärts noch keinen Punkte sammelte, empfängt am kommenden Sonnabend den Club aus Nürnberg (13 Uhr, im NDR Livecenter).

6.Spieltag, 17.09.2023 13:30 Uhr

Hertha BSC

3

Braunschweig

0

Tore:

  • 1:0 Tabakovic (38.)
  • 2:0 Tabakovic (45. +2, Handelfmeter)
  • 3:0 Tabakovic (71.)

Hertha BSC: Kwasigroch - Karbownik, Leistner, Kempf (70. Gechter), Dudziak - Bouchalakis, Marton Dardai (70. Hussein) - Winkler (70. G. Christensen), Palko Dardai (40. Bence Dardai), Reese (84. Niederlechner) - Tabakovic
Braunschweig: R.-T. Hoffmann - Griesbeck, Behrendt, Kurucay - Marx (46. Endo), Krauße, Helgason (46. Caliskaner), Donkor - Gómez (86. Amyn), F. Krüger (65. F. Kaufmann) - Ujah (80. Philippe)
Zuschauer: 43528

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Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 17.09.2023 | 22:50 Uhr

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