Das nächste Remis: FC St. Pauli spielt 1:1 bei Eintracht Braunschweig
Der FC St. Pauli hat zwar seine 0:0-Serie beendet, die Remis-Serie aber fortgesetzt. Nach zuvor drei torlosen Unentschieden in Folge kam der Fußball-Zweitligist am Freitagabend zu einem 1:1 (0:0) im Nordduell in Braunschweig. Der neuverpflichtete Isländer Thorir Johann Helgason rettete der Eintracht einen Punkt.
Somit kommt St. Pauli auch am fünften Spieltag nicht richtig voran. Mit sieben Punkten stehen die Braun-Weißen im Mittelfeld der Tabelle. Es gelang ihnen zumindest, einen unrühmlichen Rekord zu vermeiden: Vier 0:0 in Serie hat es in der Zweiten Liga noch nicht gegeben.
"Ich glaube, das Spielglück fehlt momentan." Elias Saad, Torschütze des FC St. Pauli
Richtig trösten konnte das aber nicht, wie St. Paulis Torschütze Elias Saad im Interview mit der ARD einräumte: "Ich glaube, die ganze Mannschaft ist enttäuscht. Wir hatten das Spiel gut im Griff, wir hatten viele Chancen. Eigentlich sind wir auch eine Mannschaft, die hinten die Null hält bis zum Schluss - heute leider nicht." Sein Tor habe sich sehr gut angefühlt. Saad: "Pure Erleichterung, die Fans jubeln zu sehen. Leider hat es trotzdem nicht gereicht."
Eintracht-Torschütze Helgason: "Großartiges Gefühl."
Bei der Eintracht gab Helgason ein spektakuläres Debüt. Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler war erst am Donnerstag auf Leihbasis vom italienischen Erstligisten US Lecce gekommen und hatte zunächst auf der Bank gesessen. "Ich bin sehr glücklich", sagte der isländische Nationalspieler nach seinem Tor, das er vier Minuten nach seiner Einwechslung erzielt hatte. "Die Atmosphäre, mein Einstand, das Gefühl jetzt: Das ist großartig."
Vom Trainer gab es Komplimente. "In der Situation hat er es hervorragend gemacht", sagte Eintracht-Trainer Jens Härtel dem NDR. "Es ist natürlich immer ein bisschen Risiko, wenn ein Spieler erst so kurz da ist. Aber ich bin froh, dass ich das Risiko eingegangen bin." Braunschweig hat nach fünf Spieltagen nun vier Zähler auf dem Konto.
Braunschweig setzt sofort auf die neuen Kräfte
Neben Helgason stand ein weiterer Zugang im Kader: Angreifer Florian Krüger gehörte sogar der Startelf an. St. Pauli war am Deadline Day der Sommer-Transferperiode aktiv geworden: Die Hamburger gaben wenige Stunden vor dem Beginn der Partie die Verpflichtung von Angreifer Simon Zoller vom Bundesligisten VfL Bochum bekannt. Der 32-Jährige stand in Braunschweig nicht im Kader.
Nicht in ihrem Block standen in den ersten fünf Minuten die Gäste-Fans. Sie protestierten auf diese Weise gegen "Topspielzuschläge und steigende Ticketpreise". Die Braunschweiger haben in der neuen Saison bei fünf Heimspielen erhöhte Eintrittspreise erhoben. Bei diesen Partien kostet ein Stehplatz-Ticket vier Euro mehr als bei den üblichen Spielen.
St. Pauli zum fünften Mal mit einem 0:0 in die Pause
Für die erste Hälfte war dieser Topspielzuschlag nicht berechtigt. Der Unterhaltungswert war gering, es gab insgesamt nur drei Torchancen. Eine hatte Eintracht-Stürmer Anthony Ujah. Sein Schuss aus der Drehung wurde von Karol Mets geblockt (22.). In der 35. Minute klärte Ujah im eigenen Strafraum vor dem einschussbereiten Marcel Hartel, und zwei Minuten später verfehlte Hamburgs Angreifer Andreas Albers das Tor - das war's. St. Pauli ging im fünften Saisonspiel zum fünften Mal mit einem 0:0 in die Pause.
Saad bricht St. Paulis Torbann
Nach Wiederbeginn plätscherte die Partie dahin - bis zur 59. Minute, als Elias Saad St. Pauli in Führung brachte. Der 23-Jährige, der im vergangenen Winter vom Regionalligisten Eintracht Norderstedt gekommen war, zeigte Entschlossenheit. Zunächst versetzte er Danilo Wiebe mit einer schnellen Körperbewegung, und dann schoss er seinem Gegenspieler den Ball durch die Beine ins linke untere Toreck. Nach mehr als dreieinhalb Spielen durften die Braun-Weißen endlich wieder einen Torerfolg feiern.
Traumdebüt für Braunschweigs Neuzugang Helgason
Und die Hamburger hatten gute Gelegenheiten, ein weiteres Tor nachzulegen. Hartel verzog aus aussichtsreicher Position (78.), kurz darauf scheiterte Saad an Ron-Thorben Hoffmann. Der schludrige Umgang mit den Chancen rächte sich: Nach einem unzureichenden Klärungsversuch von Mets stand der kurz zuvor eingewechselte Neuzugang Helgason goldrichtig. Der Isländer glich zum 1:1 aus und bescherte sich damit selbst ein Traumdebüt (80.).
Eintracht drängte danach auf das Siegtor, dieses fiel aber trotz elfminütiger Nachspielzeit nicht mehr. Bitter für St. Pauli: Scott Banks schied in der 89. Minute mit einer Knieverletzung aus.