Diekmeier und Sandhausen fügen St. Pauli erste Niederlage zu
Der FC St. Pauli konnte seine Überlegenheit beim SV Sandhausen nicht in Tore ummünzen - und verlor am Ende verdient. Am entscheidenden Tor maßbeglich beteiligt: ein alter Bekannter in der Hansestadt.
Der FC St. Pauli hat die erste Niederlage der noch jungen Zweitliga-Saison kassiert. Am dritten Spieltag verloren die Hamburger beim SV Sandhausen mit 0:1 (0:1). Die Gäste müssen sich an diesem Freitagabend fragen, warum sie nach einer starken Anfangsphase völlig den Faden verloren und eine am Ende unnötige aber verdiente Niederlage kassierten. Das fand auch Torhüter Robin Himmelmann: "Eine unnötige Niederlage. So ein Tor darf nie fallen. Hinten raus haben wir versucht Druck aufzubauen, aber Zwingendes hatten wir nicht." Auch der eingewechselte Neuzugang Guido Burgstaller konnte das Ruder nicht mehr herumreißen.
St. Pauli lässt Führung liegen
Mit großem Selbstvertrauen starteten die Hamburger in die Partie und feuerten zu Beginn aus allen Rohren. Fünf Torschüsse in den ersten sechs Minuten gab St. Pauli ab, Daniel-Kofi Kyereh (3.) sowie die in die Startelf beorderten Simon Makienok (4.) und Lukas Daschner (6.) hätten für die Führung sorgen können, wenn nicht gar müssen. Nach dem offensiven Anfangswirbel zogen sich die dominierenden Gäste unerklärlicherweise zurück. Sandhausen fand dadurch überhaupt erst einen Zugang zum Spielgeschehen. Und dass auch die Gastgeber gefährliche Offensivakteure haben, stellten Julius Biada (27.) und Kevin Behrens (36.) mit ihren Großchancen unter Beweis.
Doch wer war direkt vor Halbzeit an der Führung des SV Sandhausen maßgeblich beteiligt? Natürlich: der Ex-HSV-Spieler und ehemals ungefährlichste Profi des deutschen Fußballs, Dennis Diekmeier. Einen Querpass von Biada schoss der 30-Jährige flach in Richtung Gästetor, Daniel Buballa hielt den Fuß dazwischen und fälschte unhaltbar für Himmelmann im St.-Pauli-Tor ab (45.+1). Ehefrau Dana Diekmeier sendete von der Tribüne aus die frohe Kunde von der 1:0-Führung der Gastgeber direkt in die virtuelle Welt, während die Hamburger mit hängenden Köpfen Richtung Kabine und Halbzeitansprache trotteten. Wermutstropfen für die Diekmeiers: Die Deutsche Fußball Liga (DFL) wertete den Treffer als Eigentor von Buballa.
Burgstaller kommt von der Bank
Trainer Timo Schultz reagierte und schickte Maximilian Dittgen und Borys Tashchy für Leart Paqarada und Daschner auf den Platz. Doch am Spiel der Braun-Weißen änderte sich wenig, im Gegenteil. Fast wäre Diekmeier erneut jubelnd abgedreht, doch seinen gefährlichen Schuss konnte Himmelmann über die Latte lenken (55.). Schultz setzte nun alles auf eine Karte und wechselte Hoffnungsträger und Neuzugang Burgstaller ein. Der Österreicher schoss auch zweimal aufs Tor, konnte aber kein märchenhaftes Debüt feiern.
In den Schlussminuten belagerten die Hamburger den gegnerischen Strafraum. Der ebenfalls eingewechselte Jannes Wieckhoff hatte in der 82. Minute die große Chance zum Ausgleich, doch sein Versuch landete knapp links neben dem Pfosten. Am Ende reichten zehn druckvolle Minuten zu Beginn und in der Schlussphase nicht aus für die Kiezkicker, um in Sandhausen zu punkten. "Im Fußball geht es um Tore und wir haben es nicht geschafft, heute ein Tor zu schießen", konstatierte Schultz.