DFL-Investor: Drittligisten kritisieren mangelnde Information
Die Frage nach dem Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) beschäftigt auch die Drittligisten. Sie fühlen sich schlecht informiert und ausgeschlossen.
"Die Informationslage ist sehr unbefriedigend und unübersichtlich", sagte Meppens Geschäftsführer Ronny Maul. Der Ex-Profi ist Mitglied des DFB-Ausschusses 3. Liga. In einem von 16 Drittligisten unterschriebenen Brief forderten die Vereine vom Deutschen Fußball Bund und der DFL in der vergangenen Woche daher Antworten auf zahlreiche Fragen. Antworten blieben laut Maul bislang aus.
"Es ist noch vieles unklar und es besteht eine gewisse Unruhe." Ronny Maul
Der Plan der DFL sieht vor, dass ein Investor 12,5 Prozent für eine Laufzeit von 20 Jahren an der Medien-Vermarktung der Bundesliga erwirbt. Dies soll der Liga frisches Kapital von rund zwei Milliarden Euro einbringen, das zu 85 Prozent in zweckgebundene Investitionen auf Zukunftsfeldern sowie in die Stärkung der Stabilität der DFL fließen sollen.
Am Mittwoch treffen sich die Vertreter der 36 Proficlubs der Ersten und Zweiten Liga in Frankfurt. Bei der Versammlung soll über die Aufnahme von Verhandlungen mit den vier infrage kommenden Investoren entschieden werden. Der FC St. Pauli hat bereits angekündigt, eine Verschiebung der Entscheidung beantragen zu wollen.
"Weitere Barriere zwischen der Zweiten und der Dritten Liga"
Die Drittligisten, zu denen zahlreiche Traditionsvereine und Ex-Zweitligisten gehören, befürchten, dass durch den Deal und die Verteilung der Einnahmen "eine weitere Barriere zwischen der Zweiten und der Dritten Liga" geschaffen wird, sagte Maul. Es bestehe die Sorge, dass es mittelfristig in Richtung einer "geschlossenen Gesellschaft" gehe und es ambitionierten Drittligisten nahezu unmöglich gemacht werde, in die Zweite Liga aufzusteigen.
"Es ist noch vieles unklar und es besteht eine gewisse Unruhe", sagte Maul. Der Ex-Profi hofft daher, dass eine Entscheidung bei der Mitgliederversammlung der 36 Erst- und Zweitligisten vertagt wird. "Ich denke, es wäre sinnvoll, das jetzt nicht einfach so durchzuziehen, sondern noch eine oder zwei Extrarunden zu drehen", sagte Maul. Außer den Drittligisten haben sich auch zahlreiche Fan-Organisationen bereits gegen das Vorhaben ausgesprochen.