DFB Pokal: Wolfsburg zieht souverän ins Viertelfinale ein
Der VfL Wolfsburg hat das Viertelfinale des DFB-Pokals verdient erreicht. Die Niedersachsen gewannen am Mittwochabend im Achtelfinale gegen die TSG Hoffenheim nach einer effizienten Leistung mit 3:0 (0:0). Entscheidend waren ein schwerer Patzer der Gäste sowie zwei Einwechselspieler der "Wölfe".
Vier Tage nach dem furiosen 5:1 bei RB Leipzig tat sich die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl gegen die äußerst defensiv agierenden Kraichgauer lange Zeit spielerisch schwer. In der zweiten Hälfte aber belohnten Denis Vavro (63.) und Jonas Wind (67.) mit einem Doppelschlag sowie Yannick Gerhardt (85.) das hohe Engagement der Wolfsburger, die nach dem siebten ungeschlagenen Spiel in Folge und dem vierten Pflichtspiel-Sieg in Serie weiter von einer Finalteilnahme in Berlin träumen dürfen.
Wolfsburgs Wind: "Haben gute Mannschaft und Selbstvertrauen"
Zwei Siege fehlen noch, um das Pokalendspiel zum dritten Mal nach 1995 (0:3 gegen Borussia Mönchengladbach) und 2015 (3:1 gegen Borussia Dortmund) zu erreichen. Wind, ebenso wie Gerhardt von Hasenhüttl eingewechselt, sagte nach der Partie, es sei "ein guter Abend gewesen". Für den Dänen ist nun "alles möglich. Wir haben eine gute Mannschaft, wir haben Selbstvertrauen."
Für die Niedersachsen geht es zunächst am Sonntag mit der Bundesliga-Partie gegen Tabellennachbar Mainz 05 weiter (15.30 Uhr, im NDR Livecenter). Die Rheinhessen stehen aktuell mit 19 Punkten als Siebter einen Punkt und einen Platz besser da als der VfL.
Tomas, Maehle und Koulierakis verpassen VfL-Führung
Die Partie in der nur mäßig besuchten Wolfsburger Arena - weite Teile des Oberrangs waren leergeblieben - begann der Atmosphäre entsprechend: trist. Nach 20 Minuten fasste sich Kapitän Maximilian Arnold immerhin mal ein Herz, sein Schuss aber ging knapp über das Tor. Deutlich gefährlicher wurde es da schon zwei Minuten später: Rechtsaußen Ridle Baku spielte auf der rechten Seite Verteidiger Kilian Fischer frei. Linksaußen Tiago Tomas aber erwischte dessen flache Hereingabe nicht richtig und bekam den Ball aus rund zwei Metern nicht über die Linie gedrückt.
Das Hasenhüttl-Team wurde besser, die Partie aber blieb umkämpft und auf überschaubarem spielerischen Niveau. Eine Ausnahme stellte die 34. Minute dar. Arnold hebelte mit einem starken Schnittstellenpass aus der eigenen Hälfte die gesamte Hoffenheimer Defensive aus, Tomas ersprintete den Ball, zog in die Mitte, wurde in letzter Sekunde aber von TSG-Außenverteidiger Valentin Gendrey geblockt.
Kurz vor der Pause dann doch noch ein wenig Aufregung: Den Anfang machte Hoffenheims Tom Bischof, dessen Schuss aus spitzem Winkel knapp neben den linken Pfosten flog (42.). Glück für die "Wölfe", die eigentlich mit einer Führung in die Kabinen hätten gehen müssen. Doch erst kratzte Nationaltorhüter Oliver Baumann eine abgefälschte Baku-Flanke von der Linie (44.), bevor Linksverteidiger Joakim Maehle per Fallrückzieher an der Latte scheiterte und Innenverteidiger Konstantinos Koulierakis den Abpraller Baumann in die Arme köpfte (45.+1).
Vavro und Wind sorgen mit Doppelschlag für die Entscheidung
Der Beginn des zweiten Durchgangs war dann wieder ein Abbild des Auftakts in die Partie: Rund 15 Minuten lang herrschte gepflegte Langeweile. Der VfL hatte zwar den Ball, aber wenig Ideen. Und die Kraichgauer standen defensiv zwar solide, kamen aber nicht ins Umschaltspiel. Bezeichnenderweise resultierte die Wolfsburger Führung aus einem Standard - und einem dicken Patzer Baumanns. Vavro zog einen Freistoß aus knapp 30 Metern auf das Hoffenheimer Tor. Sein Schuss kam, leicht von Bischof abgefälscht, zentral auf den Nationaltorwart, dem der Ball aber durch die Arme glitt - 1:0 für die "Wölfe" (63.).
Und das Hasenhüttl-Team legte umgehend nach (67.). Wind, neun Minuten zuvor eingewechselt, behauptete zunächst den Ball stark im Mittelfeld und passte auf Baku, sprintete dann durch und setzte die flache Hereingabe stark neben den rechten Pfosten. Ein schönes Tor und die Entscheidung, denn der Tabellen-14. hatte dem Doppelschlag nichts entgegenzusetzen. Im Gegenteil: Kurz vor dem Ende sorgte der ebenfalls eingewechselte Gerhardt für den Endstand. Wind hatte ihn nach einem Freistoß gedankenschnell in die Tiefe geschickt, frei vor Baumann blieb Gerhardt cool und schob souverän ins rechte Eck ein (85.).