Frauen-Bundestrainer Christian Wück. © picture alliance/dpa Foto: Uwe Anspach

DFB-Frauen: Wück experimentiert weiter und macht erkrankter Grohs Mut

Stand: 19.11.2024 14:40 Uhr

Der neue Frauenfußball-Bundestrainer Christian Wück experimentiert weiter und setzt auf die Jugend. Für die letzten Länderspiele des Jahres nominierte er die 19-jährige Cora Zicai vom SC Freiburg und die 17-jährige Alara Sehitler vom FC Bayern. Der erkrankten Keeperin Maria Luisa Grohs machte Wück Mut.

"Die vergangenen Tage haben gezeigt, dass der Sport weit in den Hintergrund rückt, wenn es um die Gesundheit geht. Die Diagnose von Mala hat uns alle sehr bewegt und bewegt uns noch immer", sagte der 51-Jährige. Er habe ihr im Telefonat "alle Unterstützung zugesagt, die sie braucht und möchte. Wir wünschen ihr von Herzen alles erdenklich Gute für ihren Heilungsweg. Unsere Türen bei der Nationalmannschaft stehen für sie immer offen."

Am Sonnabend hatte der FC Bayern verkündet, dass ein bösartiger Tumor bei seiner 23 Jahre alten Stammtorhüterin gefunden wurde. Grohs wird in den beiden Test-Länderspielen in der Schweiz (29. November) und gegen Italien in Bochum (2. Dezember, ab 20 Uhr live im Ersten) durch die 20-jährige Ena Mahmutovic ersetzt.

"Die vergangenen Tage haben gezeigt, dass der Sport weit in den Hintergrund rückt, wenn es um die Gesundheit geht. Die Diagnose von Mala hat uns alle sehr bewegt und bewegt uns noch immer." Bundestrainer Christian Wück

Tür für Almuth Schult bleibt offen

Ann-Katrin Berger legt nach dem Olympia-Turnier im Sommer und der langen Saison in den USA eine Pause ein, um sich "körperlich und mental zu erholen", so Wück. Die in den USA spielende Torfrau und "Fußballerin des Jahres" steht nur auf Abruf im Kader. Im Tor sind neben Rückkehrerin Mahmutovic Stina Johannes (Frankfurt) und Sophia Winkler (Essen) eingeplant.

Zudem betonte Wück, dass auch die Tür für die verdiente Nationaltorhüterin Almuth Schult offen bleibe: "Almuth weiß, dass wir ihre Leistungen beobachten und ich sie Anfang 2025 wieder kontaktieren werde."

Wolfsburgs Hendrich wieder dabei 

Die Olympia-Dritten von Paris müssen nach dem Rücktritt von Alexandra Popp ohne die langjährige Kapitänin vom VfL Wolfsburg auskommen. Wück hatte bei seinem Debüt als Nachfolger von Horst Hrubesch im Oktober mit 4:3 in Wembley gegen Europameister und Vizeweltmeister England gewonnen und dann beim Popp-Abschied eine 1:2-Niederlage in Duisburg gegen Australien kassiert.

Weitere Informationen
Alexandra Popp (2.v.r.) bei ihrem letzten Einsatz im Trikot der Fußball-Nationalmannschaft © IMAGO / Schüler

Nach Alleskönnerin Popp - Wie die DFB-Frauen ihr Spiel anpassen müssen

Die Wolfsburgerin hat das Spiel der Nationalmannschaft über Jahre geprägt. Wie kann das Team ihren Abschied kompensieren? Das sagen die Daten. mehr

Die damals fehlende Abwehrspielerin Kathrin Hendrich vom VfL Wolfsburg ist wieder dabei. Nur auf Abruf nominiert wurden Mittelfeldspielerin Sara Däbritz von Olympique Lyon sowie die Stürmerinnen Nicole Anyomi (Frankfurt) und Vivien Endemann (Wolfsburg). Den größten Block im 23-köpfigen Kader stellt Eintracht Frankfurt mit sieben Spielerinnen, gefolgt vom FC Bayern (sechs) und dem VfL Wolfsburg (vier).

Wück will noch viel ausprobieren

"Wir freuen uns sehr auf die letzten beiden Länderspiele des Jahres und den Vorgeschmack auf die EM in der Schweiz. Unser Fokus liegt nach wie vor darauf, unterschiedliche Positionen zu testen und den Spielerinnenkreis zu erweitern", erklärte Wück. Die Toptalente Alara Sehitler und Cora Zicai sind erstmals dabei, "die logische Folge ihrer Leistungen in der Bundesliga". 

Die Experimentierfreude ist dabei Programm: "Wir wollen weitere, neue Spielerinnen kennenlernen und auch ihnen die Chance geben, sich vor EM zu zeigen." Ziel sei es mit einem "Pool von 30-40 Spielerinnen" ins Jahr der EURO (2. bis 27. Juli) zu gehen.

Kapitänin bleibt vorerst Giulia Gwinn. Die Rechtsverteidigerin vom FC Bayern fülle die Rolle "sehr gut aus, sie übernimmt Führungsaufgaben auf und neben dem Platz", lobte Wück, der sich in der K-Frage aber erst im nächsten Jahr endgültig festlegen möchte.

In der Nations League gegen die Niederlande

Das EM-Jahr 2025 beginnt für die deutschen Fußballerinnen gleich mit einem Kracher: Am 21. Februar tritt die DFB-Auswahl zum Start in die Nations League in den Niederlanden an. Vier Tage später folgt das Heimspiel gegen die Österreicherinnen.

Im Frühjahr geht es mit dem Doppelpack in und gegen Schottland weiter (4. und 8. April). Am 30. Mai ist dann das Oranje-Team in Deutschland zu Gast, ehe am 3. Juni das Finale der Gruppe A1 in Österreich steigt.

 

Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 19.11.2024 | 14:17 Uhr

Mehr Fußball-Meldungen

Eine Fahne mit dem Vereinswappen von Werder Bremen © IMAGO / Picture Point

Werder Bremen mit Millionen-Gewinn und Abschied von X

Der Fußball-Bundesligist verkündete auf seiner Mitgliederversammlung positive Geschäftszahlen und teilte mit, seine Aktivitäten auf der Plattform X einzustellen. mehr