DFB-Frauen: Gute Erinnerungen vor Nations-League-Start in den Niederlanden

Stand: 21.02.2025 11:36 Uhr

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Frauen trifft heute zum Auftakt der Nations League in Breda auf die Niederlande. Das DFB-Team hat gute Erinnerungen an das jüngste Duell mit den Nachbarinnen. Mit einem Sieg legten sie da den Grundstein für das erfolgreiche Olympia-Turnier 2024.

von Patrick Halatsch

Fast auf den Tag genau ein Jahr ist es her, dass die DFB-Frauen zum bislang letzten Mal in den Niederlanden gespielt haben. Auch in der Nations League. Damals in Heerenveen. Das 2:0 im Spiel um Platz drei bescherte der deutschen Nationalmannschaft die Olympia-Qualifikation - und war somit der Grundstein für die spätere Bronzemedaille in Frankreich. Die Niederländerinnen mussten zu Hause bleiben.

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Die deutsche Nationalmannschaft der Frauen beim Training mit Trainer Christian Wück © IMAGO / Kessler-Sportfotografie

Nations League der Frauen: Niederlande - Deutschland im Livestream

Die Sportschau zeigt das Länderspiel der DFB-Frauen im niederländischen Breda heute ab 20.45 Uhr live im Ersten und bei sportschau.de. extern

Lea Schüller und Klara Bühl haben noch beste Erinnerungen an die Begegnung. Schließlich waren es die beiden Stürmerinnen des FC Bayern München, die mit ihren Treffern für den Sieg sorgten. Als sie zu Beginn des ARD-Interviews die Highlights der Partie von damals noch einmal auf dem Handy anschauen, geraten sie regelrecht ins Schwärmen. "Das bleibt einfach. Vor allem wenn wir die Szenen jetzt nochmal gesehen haben nach dem Abpfiff. Das war etwas ganz Besonderes", sagt Schüller. "Das war der Wahnsinn, dass wir das in dem Spiel schaffen konnten und so performt haben", ergänzt Bühl. 

Erster wichtiger Test für die DFB-Frauen

Nun, ein knappes Jahr später, zum Auftakt der neuen "Spielzeit" in der Nations League, ist der Druck zwar nicht ganz so groß. Und doch ist die Partie heute Abend in Breda (20.45 Uhr, live im Ersten und im Livestream auf sportschau.de) von großer Bedeutung. Sie ist die erste große Nagelprobe für die im Juli stattfindende Europameisterschaft (2. bis 27. Juli).

VIDEO: "Müssen den DFB-Hebel umlegen": Bundestrainer Christian Wück im Interview (8 Min)

Für Bundestrainer Christian Wück, der nach Olympia von Horst Hrubesch übernommen hatte, wird es nach den ersten Testspielen, in denen er reichlich Personal ausprobiert und taktisch experimentiert hat, allmählich ernst. Baustellen hat der Bundestrainer genug.

Talent Sehitler rückt für Dienstag nach

Vor allem die in der Defensive dürften Wück Kopfzerbrechen bereiten. Denn aus dem ohnehin schon dünn besetzten Abwehrverbund mussten in Sara Doorsoun (Eintracht Frankfurt) und Kathrin Hendrich (VfL Wolfsburg) gleich zwei Innenverteidigerinnen verletzungsbedingt abreisen. Zudem fällt kurzfristig die nachnominierte Defensivkraft Marie Müller (Portland Thorns) verletzt aus. Das betätigte der DFB am Donnerstagnachmittag.

Die 18-jährige Alara Sehitler vom FC Bayern rückt nach, war aber eigentlich bei der U23 eingeplant. Am Donnerstag schnürte sie noch beim 3:2-Sieg gegen England einen Doppelpack. Heute Abend wird sie daher noch nicht dabei sein. Erst am Sonnabend soll sie in Nürnberg eintreffen, wo am Dienstag (18.15 Uhr, live im ZDF) das erste Heimspiel des Jahres gegen Österreich steigt. Sehitler bestritt bislang ein Spiel für die A-Nationalmannschaft.

Die Probleme in der Defensive sind Knaaks Chance

"Jetzt darf in der Defensive gar nichts mehr passieren", sagt Wück. Doch er hat vorgebaut und auch, aber nicht nur aufgrund der ausgedünnten Personaldecke Rebecca Knaak nach neun Jahren Abstinenz wieder in den DFB-Kader berufen. Die Innenverteidigerin spielt, wie schon zuvor in Schweden, auch in England eine starke Saison.

"Sie zeigt, seit sie bei ManCity ist, bei so einer Spitzenmannschaft, dass sie in der Innenverteidigung Ruhe ausstrahlt. Sie ist im Spielaufbau eigentlich oft die, die gesucht wird. Sie hat eine gute Technik mit ihrem linken Fuß und ist eine Spielerin, die hat uns nach der Verletzung von Bibi (Schulze-Solano) eigentlich gefehlt", erklärt der Bundestrainer. 

DFB-Frauen mit neuer Kapitänin und neuer Struktur

Die Hochgelobte, die auf 49 Partien in Juniorinnen-Nationalmannschaften kommt, darf also trotz weniger gemeinsamer Trainingseinheite auf ihr Debüt im A-Nationalteam hoffen. "Ich versuche einfach alles zu zeigen, was ich kann und dann wird man sehen, wo das hinführt", so Knaak.

VIDEO: "Versuche, alles zu zeigen": Nationalspielerin Rebecca Knaak im Interview (4 Min)

Das gilt im Prinzip auch für die gesamte deutsche Mannschaft, die nach der Benennung von Guilia Gwinn und Janina Minge als neue Spielführerinnen schnellstmöglich eine neue Hierachie, ein neues Gerüst aufbauen muss für eine erfolgreiche EM.  

Wie man die Niederlande schlägt, haben Bühl und Schüller mit ihren Toren im Februar vergangenen Jahres gezeigt. Entsprechend selbstbewusst beantwortet Schüller auch die Frage, wann es aus ihrer Sicht eine erfolgreiche EM wäre: "Wenn wir mit dem Titel nach Hause fahren." Dem hat Kollegin Bühl nichts hinzuzufügen. Und alle, die es mit den DFB-Frauen halten, sicher nichts dagegen. Erste Standortbestimmung: heute Abend in Breda.

Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 21.02.2025 | 23:17 Uhr

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