Champions League: Bitteres Remis für VfL-Frauen in Turin
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben eine Vorentscheidung im Kampf um den Einzug ins Champions-League-Viertelfinale verpasst. Beim italienischen Meister Juventus Turin kassierten die Wolfsburgerinnen in der Nachspielzeit den Treffer zum 2:2 (1:1)-Endstand.
VfL-Coach Tommy Stroot zeigte sich nach der Partie ein wenig enttäuscht, "weil wir sehr nahe dran waren, wichtige drei Punkte zu holen und diese auch verdient hätten". Auch Dominique Janssen war frustriert: "Wir haben richtig guten Fußball gespielt, viele Torchancen kreiert und auch das Tor gemacht. Ich bin davon ausgegangen, das wir das bei einer guten Restverteidigung auch bis zum Ende schaffen. Und dann bekommen wir so ein Gegentor. Das ist nervig."
Vor 12.739 Zuschauern bekamen die favorisierten Wolfsburgerinnen bereits in der 22. Minute eine kalte Dusche verpasst. Es hatte eigentlich wenig auf einen Treffer der Gastgeberinnen hingedeutet, trotzdem stand es auf einmal 1:0 für "Juve": Nach einem Pass in die Tiefe war die VfL-Abwehr entblößt und Cristiane Girelli frei durch. Der zentral angesetzte Schuss der Italienerin schlug ein, Nationaltorhüterin Almuth Schult machte dabei keine glückliche Figur.
Wolfsburgs Lattwein gelingt ein Traumtor
Die Wolfsburgerinnen waren sichtlich verärgert nach diesem unnötigen Rückschlag, legten den Vorwärtsgang ein und hatten nur drei Minuten später eine beeindruckende Antwort parat. Nach einer Kopfballabwehr nahm Lena Lattwein aus 25 Metern Entfernung direkt Maß und jagte das Leder unhaltbar für Turins Torhüterin Pauline Camille Peyraud-Magnin zum 1:1 in die Maschen - ein Traumtor. Mit etwas mehr Konzentration im Abschluss hätten die VfL-Frauen mit einer Führung in die Pause gehen können, doch Tabea Waßmuth (29., 45.) und Jill Jamie Roord (33.) vergaben gute Möglichkeiten.
Waßmuth besorgt das 2:1 für den VfL
Mit offenem Visier begegneten sich beide Teams im zweiten Durchgang. Juventus agierte auf Augenhöhe mit dem VfL, der aber den ersten Fehler der Gastgeberinnen gnadenlos bestrafte: Die Abseitsfalle der Turinerinnen misslang, Turid Knaak bediente wunderbar Waßmuth, die völlig freistehend einschob - 2:1 für Wolfsburg (65.).
Girelli trifft in der Nachspielzeit für Turin
Wolfsburg hatte die Partie danach eigentlich im Griff und stand am Ende trotzdem nur mit einem Punkt da. Zunächst kassierte Felicitas Rauch die Gelb-Rote Karte (90.), dann schlug Juventus noch einmal zu. Girelli wurde am langen Pfosten sträflich alleine gelassen, bekam den Ball und traf in der ersten Minute der Nachspielzeit eiskalt zum 2:2-Endstand.
Bundesliga-Spitzenspiel bei den Bayern steht an
Nun heißt es für die Mannschaft von Trainer Tommy Stroot, die Enttäuschung aus der Champions League schnell abzuschütteln. Denn bereits am Sonnabend geht es für die zweitplatzierten Wolfsburgerinnen zum Bundesliga-Spitzenspiel beim Tabellenführer und Meister FC Bayern München - ab 14 Uhr live im NDR Fernsehen und bei NDR.de.
In der "Königsklasse" steht für den VfL danach das zweite Duell mit Juventus Turin an, am 18. November (18.45 Uhr) im eigenen Stadion.