Werder contra Wiese: Keine Einigung im Prozess um Stadionverbot
Der Prozess um das Stadionverbot von Tim Wiese am Landgericht Bremen geht in die nächste Runde. Der Ex-Profi und der Club konnten sich auch am zweiten Verhandlungstag nicht auf eine Einstellung des Verfahrens oder einen Vergleich einigen.
Beide Parteien sollen nun bis Mitte Mai ihre Argumente schriftlich an das Gericht schicken, sagte die Richterin am Montag. Es steht weiter Aussage gegen Aussage. Das Gericht wird Wiese und Werder die Entscheidung dann ebenfalls schriftlich mitteilen und am 5. Juni öffentlich verkünden.
Anlass für das Stadionverbot waren zwei mutmaßliche Vorfälle während eines Besuchs von Wiese beim Heimspiel von Werder Bremen gegen Bayer Leverkusen Mitte März 2023. Eine Servicekraft hatte zu Prozessbeginn Ende November vor Gericht ausgesagt, dass Wiese sie wegen ihrer Hautfarbe beleidigt habe. Außerdem hatte eine zweite Kellnerin von rassistischen Witzen in der Loge berichtet, in der sich auch der ehemalige Torwart aufgehalten habe.
Wiese hält das Stadionverbot für rechtswidrig
Werder Bremen hatte aufgrund der Vorwürfe Stadionverbot gegen den 42-Jährigen bis Ende des Jahres 2023 erlassen. Auch wenn der ehemalige Profi-Fußballer, der lange Jahre das Tor der Grün-Weißen hütete und Nationalspieler war, die Äußerungen bestreitet. Er hält das Stadionverbot für rechtswidrig.
Zwar darf Wiese seit Anfang des Jahres wieder Spiele im Weserstadion verfolgen. In dem Prozess geht es aber noch um die Kosten des Verfahrens und nicht zuletzt auch das Image des (früher) sehr beliebten Torhüters. Für die Bremer absolvierte Wiese zwischen 2005 und 2012 insgesamt 266 Pflichtspiele.