"Bin kein Animateur" - Middendorp beim SV Meppen zurückgetreten
Trainer und Sportdirektor Ernst Middendorp hat nach nur drei Saisonspielen beim Drittliga-Absteigers SV Meppen das Handtuch geworfen. Co-Trainer Steffen Puttkammer leitet vorerst das Training der Emsländer, die von Middendorps Rücktritt "völlig überrascht" wurden.
Der 64-Jährige habe den Club-Vorstand nach dem 1:2 (0:1) am Mittwochabend beim SSV Jeddeloh II in der Fußball-Regionalliga Nord informiert, hieß es in einer Vereinsmitteilung am Donnerstag. Damit habe niemand gerechnet, erklärte Sportvorstand Heiner Beckmann.
"Möglichst schnell" wollen die Emsländer nun einen Nachfolger präsentieren. Am Wochenende ist der SVM in der Regionalliga spielfrei. Am nächsten Mittwoch treffen sie im Niedersachsenpokal in der Hänsch-Arena erneut auf den SSV Jeddeloh II.
"Albern, unprofessionell und amateurhaft"
"Ich habe der Mannschaft mitgeteilt, dass ich nicht dafür geeignet bin, Amateure zum Laufen zu bringen. Wir schaffen es im Grunde genommen nicht, uns professionell zu verhalten. Das ist nicht meine Welt. Ich arbeite keine 15 Stunden pro Tag, um letztendlich irgendwas zu animieren. Ich bin kein Animateur", wetterte Middendorp in einem Interview mit der "NOZ".
In seiner Doppelfunktion als Trainer und sportlicher Leiter der Emsländer ist Middendorp auch maßgeblich für die Zusammenstellung des von ihm kritisierten Kaders verantwortlich. Nach dem "XXL-Umbruch" (O-Ton Middendorp) im Sommer ist der Zeitpunkt des Rücktritts überraschend, aber die Mannschaft habe sich "albern, unprofessionell und amateurhaft" verhalten, so der Trainer-Routinier.
Erst seit März beim SV Meppen
Der gebürtige Emsländer coachte in seiner Karriere gleich dreimal Arminia Bielefeld und führte den Club in den 1990er-Jahren von der Regionalliga in die Bundesliga. Nach Stationen unter anderem in Südafrika, China und Thailand übernahm er im März den SV Meppen, konnte den Abstieg aus der 3. Liga trotz eines starken Schlussspurts aber nicht mehr verhindern.