Als Uwe Seeler die Achillessehne riss
Am 20. Februar 1965 verletzte sich Uwe Seeler schwer. Die Karriere des HSV-Stürmers schien beendet. Doch er kämpfte sich zurück.
Der Knall hallte bis auf die Tribüne des Waldstadions. Uwe Seeler wälzte sich vor Schmerzen im Schnee. Es war die 56. Minute des Gastspiels bei Eintracht Frankfurt am 20. Februar 1965, der Hamburger SV führte mit 1:0, da zog sich der HSV-Mittelstürmer ohne gegnerische Einwirkung einen Riss der Achillessehne zu.
"Ich dachte, mich hat da hinten ein Elefant getreten", schilderte Seeler den schicksalsträchtigen Moment. Die Karriere des damals 28-Jährigen schien beendet. "Ich wusste natürlich, dass vor mir alle aufgehört haben, die einen Achillessehnendurchriss hatten", sagte Seeler, der im Juli 2022 im Alter von 85 Jahren starb.
Siegtreffer in WM-Qualifikation
In einer Hamburger Privatklinik wurde Seelers rechter Fuß zwei Tage nach der Verletzung operiert. Ganz Fußball-Deutschland nahm Anteil. "Die wussten gar nicht, wohin mit den Blumen. Auch die Briefe, die gekommen sind, waren herzzerreißend", berichtete er.
Der Stürmer gab alles, um auf den Fußballplatz zurückzukehren - und schaffte tatsächlich die medizinische Sensation. Schon im August spielte er mit einem Spezialschuh wieder in der Bundesliga. Und auch Bundestrainer Helmut Schön konnte sich auf "Uns Uwe" verlassen: Sieben Monate nach seinem Achillessehnenriss schoss Seeler die deutsche Nationalmannschaft in Schweden mit dem 2:1-Siegtreffer zur WM-Endrunde 1966 in England.