Abstiegskracher Kiel gegen Bochum - Alles, nur "kein Endspiel"
Holstein Kiel empfängt den VfL Bochum am Sonntag zum Kellerduell der Fußball-Bundesliga. Für KSV-Trainer Marcel Rapp ist die Partie "kein Endspiel", auch wenn er sich der tabellarischen Brisanz bewusst ist. Mit einem Sieg könnte sein Team einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt distanzieren.
Das Duell im Holstein-Stadion (15.30 Uhr, im NDR Livecenter) ist das Aufeinandertreffen des 17. mit dem 18., der schwächsten (Kiel) mit der zweitschwächsten Defensive (Bochum) und zudem der beiden Bundesliga-Mannschaften mit der schlechtesten Tordifferenz. Verlieren ist für beide Mannschaften verboten.
Holstein-Coach Rapp betonte am Freitag zwar (richtigerweise), "dass auch danach noch sehr viele Punkte zu vergeben sind" und es daher für ihn "kein Endspiel" sei. Zumindest aber gestand der 45-Jährige ein, dass die Begegnung gegen einen direkten Konkurrenten "ein wichtiges Spiel" sei. "Ich weiß um die Tabellenkonstellation, um die Brisanz." Mit einem Erfolg könnten sich die "Störche" fünf Punkte von den Bochumern absetzen. Die wiederum könnten sich mit einem Sieg an der Förde an der KSV vorbeischieben.
Rapp will Energie aus dem München-Spiel mitnehmen
An seinem generellen Angang im Abstiegsgipfel ändere die Konstellation aber nichts, sagte Rapp. "Wir werden uns wie immer sehr gut vorbereiten, werden da sein, werden frisch sein." Das - wie auch die Unterstützung von den Rängen - werde "wichtig sein, um gegen Bochum zu gewinnen".
"Wir gegen einfach mit dem Spirit rein, wie wir letzte Woche aufgehört haben gegen München." Marcel Rapp
Es gehe auch und gerade in diesem Spiel um "Grundtugenden wie Laufbereitschaft, Leidenschaft und eine gute Moral". All das hatte Rapp in der vergangenen Woche gesehen, als Kiel in einem spektakulären Spiel Tabellenführer FC Bayern München trotz eines zwischenzeitlichen 0:4-Rückstands nur knapp mit 3:4 unterlag. "Das wollen wir mitnehmen und die Partie mit dieser Energie angehen."
Zuletzt enorm treffsicher
Mut macht dem Holstein-Coach vor allem die Offensive: 17 Tore gelangen der KSV in den vergangenen sechs Begegnungen - so viele wie Bochum in der gesamten bisherigen Saison. Ob der zuletzt so treffsichere Steven Skrzybski (drei Tore in zwei Spielen) in die Startelf kommt, darauf wollte Rapp sich noch nicht festlegen.
Der offensive Mittelfeldspieler selbst glaubt, dass es ein "sehr intensives Spiel" werden wird und hofft darauf, die Heimbilanz weiter aufpolieren zu können: Neun ihrer zwölf Punkte haben die "Störche" im Holstein-Stadion geholt. Am späten Sonntagnachmittag dürften es aus Kieler Sicht gerne zwölf von fünfzehn sein.
Mögliche Aufstellungen:
Holstein Kiel: Weiner - Becker, Zec, Komenda - Rosenboom, Porath, Remberg, Javorcek, Tolkin - Holtby - Harres
VfL Bochum: Drewes - Oermann, Ordets, Bernardo, Wittek - Krauß, Bero - de Wit - Masouras, Hofmann, Holtmann
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