96 beendet turbulente Zweitliga-Serie auf Rang sechs
Hannover 96 hat eine turbulente Zweitliga-Saison inklusive Trainerwechsel (Kenan Kocak für Mirko Slomka), Sportchef-Rauswurf (Jan Schlaudraff) und einiger fußballerischen Höhen und Tiefen auf dem sechsten Platz abgeschlossen. Die Niedersachsen schlugen zum Abschluss der Spielzeit Bochum mit 2:0 (1:0) und überholten den VfL noch im Klassement. Marvin Ducksch erzielte am Sonntagnachmittag beide Treffer (45., 84.) in einem Vergleich aus der Kategorie: "Spiel um die Goldene Ananas".
Guidetti frustriert - Ducksch euphorisiert
96 erwischte einen Start nach Maß und bejubelte bereits nach 180 Sekunden einen Treffer. Verfrüht, wie sich zeigen sollte. Denn Referee René Rohde aus Rostock bekam einen Tipp aus dem Kölner Keller, dass irgendetwas bei dem Tor von Leihspieler John Guidetti nicht mit rechten Dingen zugegangen sein könnte. Der Unparteiische sichtete daraufhin konzentriert das Videomaterial und verwehrte dem Treffer des Schweden die Anerkennung. Guidetti stand bei seinem Abschluss im Abseits. Die "Roten" stürmten daraufhin noch ein paar Minuten munter weiter, ließen es aber an Zielstrebigkeit und einer Nuance Kreativität vermissen. Ab Mitte des ersten Abschnitts gewann Bochum zunehmend mehr Spielanteile. Der VfL kombinierte gefällig und besaß zwei, drei gute Einschussmöglichkeiten.
Just in die Drangphase des Pottclubs hinein fiel Hannovers Führung: Ducksch streichelte einen Freistoß aus halbrechter Position über die Mauer ins kurze Eck. Es war bereits der 14. Saisontreffers des Angreifers, der zwischenzeitlich von Coach Kocak nicht berücksichtigt worden war, weil ihm die Spielweise des ehemaligen Kielers nicht so recht zusagesagt haben soll. In Anbetracht der nun doch sehr ordentlichen Ausbeute des 26-Jährigen dürfte einer weiteren Zusammenarbeit aber wohl nichts im Wege stehen. Zumal sein Arbeitspapier ohnehin noch bis 2022 datiert ist.
Bochum stürmt - Hannover trifft
Kurz nach dem Wiederbeginn gelang Bochums Manuel Wintzheimer dann ein Treffer. Es war allerdings ein unfreiwilliger. Und die HSV-Leihgabe brachte den Ball auch nicht im Kasten unter, sondern traf Referee Rohde am Ohr, woraufhin dem Spielleiter sein Headset aus dem selbigen flog (51.). Nachdem die Sprechgarnitur zunächst auf dem Untergrund gefunden und dann wieder vorschriftsmäßig angebracht worden war, konnte die durchaus flotte Begegnung fortgesetzt werden. Der VfL zeigte weiter die etwas reifere Spielanlage, hatte aber wenig Zwingendes in seinem Portfolio. Kocak versuchte, seiner Mannschaft mit Auswechslungen neue Impulse zu geben. So kam in der 69. Minute der Medienberichten zufolge von Borussia Mönchengladbach umgarnte Linton Maina für Guidetti in die Partie. Der Außenangreifer machte auch gleich mit einem tollen Sprint auf sich aufmerksam. An der Statik des Spiels nachhaltig etwas ändern konnte aber auch der 21-Jährige nicht.
Weil Bochum seine Möglichkeiten weiterhin nicht nutzte und Ducksch nach einem der wenigen gut und schnell vorgetragenen 96-Angriffe in Abschnitt zwei erfolgreich war, feierten die Niedersachsen am Ende ihren 13. Saisonsieg.