2:2 nach 0:2 gegen Augsburg - VfL Wolfsburg zeigt Moral
Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg hat am Sonnabend gegen den FC Augsburg Moral bewiesen, im Kampf um die Europacup-Teilnahme aber einen unerwarteten Rückschlag hinnehmen müssen. Die Niedersachsen kamen nicht über ein 2:2 (0:2) hinaus.
Statt wie erhofft in der Tabelle auf Rang sechs zu klettern, rutschte die Mannschaft von Trainer Niko Kovac auf den neunten Platz ab, weil die Konkurrenten Mainz und Leverkusen vorbeizogen und nun jeweils zwei Zähler Vorsprung haben. Den Punktverlust hat sich der VfL selbst zuzuschreiben, weil er zwar die klar spielbestimmende Mannschaft war, jedoch zahlreiche Großchancen ausließ.
Am Sonntag in einer Woche gastieren die Wolfsburger bei Borussia Mönchengladbach. Dann werden Ridle Baku und Patrick Wimmer wegen ihrer fünften Gelben Karten fehlen.
Pechvogel Arnold: Eigentor und Elfmeter-Fehlschuss
Die ersten 20 Minuten seines 310. Bundesliga-Einsatzes für die "Wölfe" würde Maximilian Arnold wahrscheinlich gerne aus seiner Karriere-Bilanz streichen: Erst versenkte der VfL-Kapitän einen Augsburger Eckball per Kopf im eigenen Tor (2.), dann drosch er einen Foulelfmeter über die Latte (20.). "Ich hatte schon schlimmere Spiele, aber so etwas habe ich auch noch nicht erlebt. Ich hätte sehr gerne darauf verzichtet", sagte der Pechvogel nach dem Spiel dem NDR.
Trotz dieser frühen Rückschlage dominierten die Niedersachsen die Partie und erarbeiteten sich Chance um Chance: Yannick Gerhardt traf per Kopf nur den Außenpfosten (24.), Jakub Kaminski schoss über das Gehäuse (28.). Der Ausgleich schien nur eine Frage der Zeit, stattdessen kassierten die Gastgeber das 0:2. Arne Engels bediente nach einer Balleroberung im Mittelfeld Mergim Berisha, der zweimalige deutsche Nationalspieler überwand Koen Casteels zum zweiten Mal (32.).
Mit dem durchaus möglichen Anschlusstreffer vor der Pause wurde es aus Wolfsburger Sicht auch nichts, weil Arnold aus der Distanz das Tor verfehlte (39.) und Wimmer völlig freistehend aus fünf Metern daneben köpfte (44.).
VfL rennt vergeblich an
Nach Wiederbeginn blieb es dabei: Wolfsburg stürmte, ließ aber die Chancen ungenutzt. Gerhardt scheiterte aus spitzem Winkel (48.), Omar Marmoush traf nur das Außennetz (56.). Kurz darauf setzte Kovac alles auf eine Karte und brachte Jonas Wind, Kevin Paredes und Luca Waldschmidt - der VfL wurde noch offensiver.
Beinahe hätten aber die Augsburger mit ihrem ersten Angriff in Hälfte zwei den Sack zugemacht. Irvin Cardona lief alleine auf Casteels zu, der VfL-Keeper ließ sich aber nicht überlupfen (74.). So durften die Hausherren weiter hoffen, das Ruder noch herumreißen zu können.
Felix Nmecha trifft in der Nachspielzeit
Die Hoffnung wurde größer, als Waldschmidt nach Arnolds Freistoß-Hereingabe zum 1:2 traf (85.). Und es gab weitere Möglichkeiten: Wind setzte einen erneuten Freistoß von Arnold knapp neben den Pfosten (89.), Micky van de Ven verzog bei einer Direktabnahme völlig (90.+3).
Als kaum noch jemand damit rechnete, traf Felix Nmecha per Kopf zum umjubelten Ausgleich (90.+5). Direkt nach dem Wiederanstoß pfiff Schiedsrichter Martin Petersen ab - und die Wolfsburger durften sich zumindest über den Punktgewinn freuen.