2:1! VfB Lübeck überrascht bei 1860 München
Aufsteiger VfB Lübeck sorgt in der 3.Liga weiter für Überraschungen. Die Schleswig-Holsteiner feierten am Dienstagabend einen 2:1 (2:1)-Erfolg beim Spitzenreiter 1860 München und sind damit auch im dritten Saisonspiel ungeschlagen geblieben.
Waren schon die Unentschieden gegen Zweitliga-Absteiger Sandhausen (0:0) und beim amitionierten SV Waldhof Mannheim (2:2) aller Ehren wert, zeigten die Lübecker im ausverkauften Stadion an der Grünwalder Straße eine starke Leistung. Das Team von Trainer Lukas Pfeiffer versteckte sich beim Favoriten keineswegs, sondern beeindruckte vor allem im ersten Durchgang mit schnörkellosem Offensivspiel. In Hälfte zwei verdiente sich der VfB den Auswärtssieg mit einer stabilen Defensivarbeit.
Pfeiffer stand beim Aufsteiger in dieser Saison zum dritten Mal an der Seitenlinie, für den VfB sind damit weitere 2.500 Euro Geldstrafe an den DFB fällig - weil der 32-Jährige nicht die für die 3. Liga notwendige UEFA-Pro-Lizenz besitzt. Am Sonnabend (14 Uhr) geht es für die Lübecker mit dem Heimspiel gegen Erzgebirge Aue weiter.
Lübeck früh in Rückstand
Pfeiffer musste nach dem 2:2 in Mannheim verletzungsbedingt umstellen. Die Abwehrspieler Jannik Löhden (Oberschenkelprobleme) und Tommy Grupe (Kniebeschwerden) fielen aus, dafür standen Sören Reddemann und Florian Egerer in der Startelf. Zudem begannen Janek Sternberg und Jan-Marc Schneider für Morten Rüdiger und Robin Velasco (beide zunächst nur auf der Bank).
Waren es zu viele Umstellungen? Schon nach zwei Minuten hatten die Münchner die erste Großchance: Nach Balleroberung in der eigenen Hälfte ging es ganz schnell nach vorne und urplötzlich tauchte Joel Zwarts alleine vor Philipp Klewin auf - der VfB-Keeper lenkte den scharf geschossenen Ball mit einem Reflex an den Pfosten. Klewin war auch bei einer direkten Ecke von Julian Guttau zur Stelle (10.), kurz darauf aber doch geschlagen: Ein missglückter Klärungsversuch von Mirko Boland landete bei Guttau, der zum 1:0 traf (11.).
VfB dreht die Partie binnen sechs Minuten
Aber die Schleswig-Holsteiner steckten den Rückstand gut weg und kamen durch einen Freistoß von Tarik Gözüsirin (18.) und einen Distanzschuss von Manuel Farrona Pulido (19.) zu guten Ausgleichschancen. Binnen weniger Minuten drehten die Lübecker dann die Partie: Erst traf Münchens Fabian Greilinger nach einem Eckball ins eigene Tor (25.), dann drosch Gözüsirin eine Ablage von Schneider zum 2:1 für die Gäste ins Netz (31.).
Lübecks Abwehr hält Stand
Nach Wiederbeginn dominierten die "Löwen", hatten aber im Gegensatz zu Hälfte eins kaum zwingende Torgelegenheiten. Erst in der 60. Minute war VfB-Keeper Klewin wieder gefordert: Erst bugsierte er eine Hereingabe von Albion Vrenezi über die Latte, dann war er nach der anschließenden Ecke beim Kopfball von Leroy Kwadwo zur Stelle.
Lübeck stand defensiv gut und setzte mit schnellen Kontern immer wieder Nadelstiche. Gözüsirin hatte die Möglichkeit zum 3:1, schlug aber einen Haken zu viel, statt direkt abzuschließen (68.). Obwohl schon ab der 50. Minute sechs VfB-Profis (inklusive Torwart Klewin) mit Gelb belastet waren, warfen sich die Gäste leidenschaftlich in jeden Zweikampf.
Der Einsatz lohnte sich. Bis auf einen Distanzschuss von Fynn Lakenmacher (79.) entstand keine Gefahr mehr vor dem Lübecker Tor. So durfte sich der mitgereiste VfB-Anhang über einen unverhofften, aber nicht unverdienten Dreier freuen.