UEFA-Cup 1982: Von Göteborg kalt erwischt
Der Hamburger SV präsentierte sich im UEFA-Cup 1981/1982 keinesfalls berauschend. Bereits der Auftakt mit der Erstrundenpartie gegen den "kleinen" FC Utrecht geriet zur Peinlichkeit für den deutschen Vizemeister. Vor 18.000 Zuschauern verlor die Happel-Elf im eigenen Stadion gegen die Niederländer mit 0:1 (0:0) - das vorzeitige Aus im Wettbewerb schien nahe. Im Rückspiel zeigten sich die Hamburger dann stark verbessert und führten durch Tore von Jürgen Milewski, Bernd Wehmeyer, Jimmy Hartwig, Lars Bastrup und Thomas von Heesen nach 67. Minuten mit 5:1. Am Ende hieß es 6:3 für den HSV, die zweite Runde war erreicht.
Durchwursteln bis ins Finale
Doch auch dort bekleckerten sich die Hamburger nicht mit Ruhm. Das 1:2 aus dem Hinspiel bei Girondins Bordeaux drehte der HSV dank zweier Hrubesch-Tore im Rückspiel (2:0) mit Ach und Krach. Das Achtelfinale begann ebenfalls mit einer Niederlage im Hinspiel: 2:3 (0:1) hieß es beim FC Aberdeen. Im Rückspiel wurden die Schotten mit 3:1 (1:0) besiegt. Und der HSV quälte sich weiter durch den Wettbewerb. Im Viertelfinale lagen die Hanseaten zu Hause gegen Xamax Neuchatel bereits mit 1:2 hinten, ehe Caspar Memering und Thomas von Heesen wenigstens noch einen Sieg herausschossen. Im Rückspiel in der Schweiz hatte Xamax eine Chance nach der anderen, doch der Bundesligist rettet das 0:0 über die Zeit. Im Halbfinale gab es nach einem enttäuschenden 1:2 bei Radnicki Nis ein standesgemäßes 5:1 im Rückspiel.
Keine Tore gegen Göteborg
In den Finalpartien wartete nun IFK Göteborg, das sich zuvor gegen den Bundesligisten 1.FC Kaiserslautern knapp mit 1:1 und 2:1 nach Verlängerung durchgesetzt hatte. Die Elf des damals weitgehend noch unbekannten Trainers Sven-Göran Eriksson erwischte die Hamburger schon im Hinspiel kalt. Tord Holmgren erzielte den einzigen Treffer (87.) zum 1:0-Sieg der Schweden, Ditmar Jakobs sah zudem Gelb und war damit für das Rückspiel gesperrt. Die Hoffnungen der HSV-Fans, ihr Club werde es im eigenen Stadion schon richten, wurden am 19. Mai schnell zerstreut. Dan Corneliusson brachte Göteborg in der 26. Minute in Führung, Torbjörn Nilsson (61.) und Stig Fredriksson (66./Foulelfmeter) machten den Sack zu und so endete auch das zweite europäische Finale innerhalb von zwei Jahren für den HSV mit einer Enttäuschung. Immerhin wurden die Hamburger zehn Tage erneut deutscher Meister - mehr als nur ein Trost.