Schüler gründen Fußball-Club
Fußball war in Hamburg vor 125 Jahren zunächst mal ein Schüler-Freizeitvergnügen mit dem Hautgout des Verrückten. Eine Mode aus dem Angelsächsischen wie Generationen später die Beatmusik, und bei den den Erwachsenen ähnlich niedrig im Kurs. Schüler des Wandsbeker Matthias-Claudius-Gymnasiums mit unzähmbarem Bewegungsdrang ließen sich davon nicht beirren, als sie 1887 einen Verein aus der Taufe hoben. Die Gründung des SC Germania, Farben schwarz und blau, sollte dem Treiben den Anstrich von Respektabilität verleihen. Der 29. September gilt als offizielles HSV-Gründungsdatum, weil es der Gründungstag des ältesten HSV-Vorgängervereins ist.
Zusammenschluss 1919
Germania gehörte in den kommenden Jahrzehnten, wie der knapp ein Jahr später ins Vereinsregister eingetragene Hamburger Fußball-Club von 1888 (kurz HFC), zu den Schwergewichten der Hamburger Fußball-Szene. Die HFC-Kicker entstammten dem Harvestehuder Wilhelm-Gymnasium und pachteten 1910 von der Stadt ein Gelände, auf dem später das legendäre Stadion am Rothenbaum entstehen sollte. Der Zusammenschluss beider Clubs zum Hamburger SV, an dem auch noch der wesentlich kleinere Eppendorfer FC Falke von 1906 beteiligt wurde, erfolgte am 1. Juni 1919. Eine Vernunftehe: Der Erste Weltkrieg hatte die Mannschaften dezimiert, zahlreiche Sportanlagen dienten in der Nachkriegs-Not längst als Steckrüben-Äcker. Rot-Weiß, die Farben das Stadtwappens, wählten die Gründerväter für die Spielkleidung. Im Vereinsemblem tauchte Germanias Blau-Schwarz auf - der berühmte "HSV-Salmi" sollte an das Seefahrer-Signalfähnchen Blauer Peter erinnern.