1:1 gegen Leipzig: Werder Bremen verdient sich Punkt zum Jahresausklang
Fußball-Bundesligist Werder Bremen hat sich zum Jahresausklang gegen RB Leipzig ein 1:1 (0:0) erkämpft. Die Grün-Weißen zeigten gegen die Sachsen eine starke Leistung, überwintern aber dennoch im unteren Drittel der Tabelle.
Die Partie gegen den Champions-League-Achtelfinalisten war aber ein Mutmacher für den Rest der Saison. Die Mannschaft von Trainer Ole Werner war extrem kampf- und laufstark und ließ sich auch vom zwischenzeitlichen Rückstand durch Lois Openda (47.) und dem starken Leipziger Druck nicht aus der Ruhe bringen. Und nach vorne setzten die Norddeutschen über die gesamte Spieldauer hinweg immer wieder Akzente und kamen zu guten Torchancen. Eine davon verwandelte der starke Justin Njinmah mit einem herrlichen Linksschuss (75.).
Versöhnlicher Abschluss eines nicht so guten Bremer Jahres
Der Torschütze sagte nach dem Spiel: "Für mich persönlich war es ein gutes, aber bei weitem kein perfektes Spiel. Ich will mich weiterhin zeigen. Mit einem Punkt gegen einen Gegner wie Leipzig müssen wir zufrieden sein. Das war ein guter Abschluss für dieses Jahr."
Der Abschluss eines allerdings nicht so guten Werder-Jahres 2023, in dem die Bremer auf lediglich acht Siege und 31 Punkte gekommen sind. Nach der Winterpause geht es am 17. Spieltag zum VfL Bochum (14. Januar, 15.30 Uhr, im NDR Livecenter).
Beinahe früher Schock für Werder
Es dauerte keine 45 Sekunden, da war Werder im Glück: Die Grün-Weißen klärten einen Freistoß von David Raum direkt vor die Füße von Castello Lukeba, der den Ball aus 15 Metern mit links an den Pfosten setzte. Die Gäste drängten die Bremer tief in die eigene Hälfte, die Werner-Elf versuchte durch schnelles Verschieben, die Räume eng zu halten.
Und das gelang mit zunehmender Spieldauer immer besser. So brauchte es einen individuellen Fehler von Anthony Jung, dass Leipzig zum zweiten Abschluss kam: Xavi Simons spitzelte dem Verteidiger im Sechzehner den Ball vom Fuß, schoss aber vorbei (20.). Die Verhältnisse waren eine halbe Stunde lang glasklar: RB hatte an die 70 Prozent Ballbesitz - und kam durch Stürmer Yussuf Poulsen zur nächsten Chance. Werder-Torwart Michael Zetterer klärte beherzt. Kurz darauf verzog Amadou Haidara (30.).
Borré und Stage verpassen Bremer Führung
Plötzlich aber traten die Norddeutschen auch in der Offensive in Erscheinung - und wie: Der Kopfball von Stürmer Rafael Borré wurde gerade noch vor der Linie geklärt (32.). Keine halbe Minute später flog ein Volleyschuss des Kolumbianers vorbei. Die dickste Chance aber hatte Jens Stage. Völlig unbedrängt legte er einen Volley aus sieben Metern über das Tor (35.). So überlegen Leipzig war, das musste die Bremer Führung sein.
Und die fahrlässige Chancenverwertung rächte sich beinahe: Openda knallte einen Ball aus 20 Metern knapp über die Latte, und dann brauchte Werder den VAR dafür, dass es mit 0:0 in die Pause ging: Poulsen verwertete einen Pfosten-Abpraller artistisch per Kopf, stand aber hauchdünn im Abseits (41.). Das letzte Highlight einer hochunterhaltsamen, wenn auch torlosen ersten Hälfte.
Kalte Dusche nach der Pause
Das änderte sich direkt nach Wiederanpfiff: Es dauerte keine zwei Minuten, da lag der Ball im Bremer Tor. Der nach New York abwandernde Leipziger Spielgestalter Emil Forsberg spielte einen Traumball auf Openda, der sich robust gegen Christian Groß durchsetzte. Zetterer blockte zweimal, der dritte Versuch Opendas aus spitzem Winkel aber war drin - 0:1. Nur drei Minuten später hatten die Gastgeber Glück, dass Raum nur das Außennetz traf.
Doch wie im ersten Durchgang schon kam die Werner-Elf urplötzlich zu zwei dicken Chancen: Borré prüfte RB-Schlussmann Jannis Blaswich mit einem satten Schuss von der linken Seite (55.) und nur wenige Sekunden später setzte sein Sturmpartner Marvin Ducksch einen gefühlvollen Schlenzer auf die Latte.
Zetterer klärt zweimal gegen Openda, Njinmah trifft für Werder
Leipzig aber spielte unbeirrt auf den zweiten Treffer und es entwickelte sich ein kleines Privatduell Zetterer-Openda. Beide Male mit dem besseren Ende für den SVW-Keeper: Erst riss er reaktionsschnell gegen einen Schuss aus kurzer Entfernung die Fäuste hoch (59.), dann stoppte er den alleine auf ihn zulaufenden Belgier stark (67.).
Werder war noch im Spiel - und kam durch Njinmah zum Ausgleich. Über Ducksch und Stage landete der Ball beim Youngster, der den Ball mit seinem vermeintlich schwächeren linken Fuß im langen Eck versenkte (75.). Nachdem Zetterer noch einmal das Duell mit Openda für sich entschied (85.) und einen Schuss von Haidara entschärfte (90.+4), hatte Werder den versöhnlichen Jahresabschluss geschafft.