1:0 beim SC Verl - Osnabrück weiter heißer Aufstiegskandidat
Die Fußballer des VfL Osnabrück haben sich im Drittliga-Aufstiegsrennen keine Blöße gegeben und nach dem 1:0 (1:0)-Arbeitssieg beim SC Verl weiter beste Chancen auf den Sprung ins Bundesliga-Unterhaus.
Das Team von Coach Tobias Schweinsteiger ist als Tabellenfünfter nun punktgleich mit der SG Dynamo Dresden (Dritter) und dem SV Wehen Wiesbaden. Die Ausgangssituation im Aufstiegskampf ist vor den drei ausstehenden Partien also glänzend, zumal bereits Platz drei aktuell zum direkten Sprung ins Bundesliga-Unterhaus reichen würde, da die zweite Mannschaft des SC Freiburg - momentan Zweiter - nicht aufstiegsberechtigt ist.
Noel Niemann sorgte am Montagabend mit seinem Tor (32.) dafür, dass die "Lila-Weißen" weiterhin ein ganz heißer Zweitligakandidat sind. Allerdings war der Erfolg etwas glücklich. Denn im zweiten Abschnitt bestimmte Verl klar das Geschehen und besaß mehrfach die Möglichkeit zum Ausgleich.
4.000 VfL-Fans machen Auswärtspartie zum Heimspiel
"Auswärtssieg, Auswärtssieg, Auswärtssieg", skandierten die rund 4.000 nach Paderborn mitgereisten VfL-Fans kurz vor dem Anpfiff. Osnabrücks Anhang war in der Arena des Zweitligisten SCP, in die Verl wegen des Umbaus des eigenen Stadions umgezogen war, deutlich in der Überzahl. Und die Sympathisanten des Aufstiegsanwärters wurden von ihrem Team nicht enttäuscht. Die Schweinsteiger-Elf war von Beginn an sehr griffig in den Zweikämpfen und spielte schnell und schnörkellos nach vorn.
Niemann besaß bereits in der fünften Minute die große Chance zum 1:0, scheiterte jedoch an Keeper Tim Wiesner. Bald darauf verfehlte ein Kopfball von Timo Beermann nur knapp das Ziel (12.).
Verls Hochrisiko-Fußball erinnert an den HSV
Obgleich die Niedersachsen Verl sehr hoch anliefen und den ballführenden Spieler stets schnell unter Druck setzten, versuchten die Hausherren ausnahmslos, sich spielerisch aus der Osnabrücker Umklammerung zu befreien. Die teils hochriskanten Flachpässe um den eigenen Strafraum herum oder ins Zentrum hinein waren nichts für SCV-Fans mit zu hohem Blutdruck. Von Erfolg gekrönt war diese doch recht stark an den Zweitligisten HSV erinnernde Herangehensweise im ersten Abschnitt nicht.
Erst als das Team von Coach Michél Kniat in der Schlussphase des ersten Abschnitts auch zu einfacheren Stilmitteln wie Flanken aus dem Halbfeld griff, ergaben sich Chancen. So scheiterte Yari Otto per Kopfball am glänzend reagierenden Keeper Philipp Kühn (39.).
Niemann sorgt für VfL-Führung
Zu diesem Zeitpunkt lag der VfL durch Niemanns zweiten Saisontreffer bereits mit 1:0 in Führung. Der Deutsch-Afghane war mit Tempo nach innen gezogen, hatte abgeschlossen und dabei ein wenig Fortune, dass Tom Baack seinen harten, aber nicht allzu platzierten Schuss unglücklich mit dem Kopf abfälschte.
VfL nach der Pause unter Dauerdruck
Nach dem Seitenwechsel konnte Osnabrück nicht mehr an seinen ansprechenden Auftritt im ersten Abschnitt anknüpfen. Die Gäste, bei denen Abwehrchef Beermann in der 53. Minute verletzt ausschied, waren nun primär mit Verteidigungsarbeit beschäftigt. Mit viel Leidenschaft, etwas Glück und einem starken Kühn zwischen den Pfosten wurde der knappste aller Vorsprünge über die Zeit gerettet. Das sah nicht sonderlich gut aus, war an diesem Abend gegen einen Gegner, der nach der Pause sein großes spielerisches Potenzial abrief, aber zweckmäßig.