0:1 gegen "Club": Osnabrücks Durststrecke hält an
Aufsteiger VfL Osnabrück muss seinen Blick in der zweiten Fußball-Bundesliga nach einer starken Hinrunde nun langsam nach unten richten. Die Niedersachsen unterlagen am Sonnabendnachmittag dem 1. FC Nürnberg mit 0:1 (0:0) und sind nun bereits seit vier Partien sieglos (drei Pleiten, ein Remis). Im Duell mit dem "Club", das Hanno Behrens per Kopf entschied (60.), fehlte den "Lilia-Weißen" dabei über weite Strecken der Begegnung die Leichtigkeit, mit der sie vor dem Jahreswechsel 26 ihrer 27 Punkte geholt hatten.
Thioune: "Das wird uns nicht umhauen"
"Das Spiel war nicht gut, aber das wird uns nicht umhauen. Es ist ja gar nicht so viel passiert, letztendlich stehen ja noch ein paar Mannschaften hinter uns. Das gehört wieder zu einem Prozess dazu. Wir verlieren nicht die Nerven und werden wiederkommen", sagte Osnabrücks Coach Daniel Thioune dem NDR Hörfunk.
Schmidt und Girth verpassen Führung
Freunde des gepflegten Rasenschachs kamen im ersten Abschnitt nur sehr temporär auf ihre Kosten.
Vieles blieb bei beiden Teams in der Vorwärtsbewegung Stückwerk. Stockfehler und Fehlpässe prägten zunächst das Geschehen auf dem tiefen Geläuf im Stadion an der Bremer Brücke. Der VfL war dabei noch die etwas zielstrebigere Mannschaft, bekam gegen die vielbeinige Nürnberger Abwehr jedoch zu selten Tiefe in sein Spiel. Wenn dieses dann aber doch einmal gelang, wurde es auch sofort gefährlich. So verfehlte Niklas Schmidt nach ganz feiner Vorlage des auffälligen Bashkim Ajdini nur ganz knapp das Ziel (30.). Sieben Minuten später bediente der Rechtsverteidiger Benjamin Girth mustergültig. Der ansonsten vergeblich auf brauchbare Zuspiele wartende Mittelstürmer scheiterte am Pfosten.
Keeper Körber in Hälfte eins beschäftigungslos
Auf der Gegenseite vermochten es die Franken vor der Halbzeit kein einziges Mal, den Osnabrücker Ballfänger Nils Körber auf Herz und Nieren zu prüfen. Die Leihgabe von der neureichen Hertha aus Berlin hatte den Vorzug vor dem nach einer abgesessenen Gelb-Rot-Sperre wieder einsatzbereiten Philipp Kühn erhalten, der in der ersten Partie nach der Winterpause gegen den SV Sandhausen zunächst die Nummer eins war. Damit dürfte nun klar sein, dass die "Lila-Weißen" mit Körber als Stammkeeper in die verbleibenden Begegnungen gehen. Thioune fällte diese Entscheidung übrigens auf Empfehlung von Torwart-Trainer Rolf Meyer.
Kapitän Behrens trifft per Kopf
Eine Viertelstunde nach dem Wiederbeginn musste der 63-Jährige von draußen dann mitansehen, wie sein Schützling bei einem Behrens-Kopfball machtlos war. Der "Club"-Kapitän nickte in seiner 150. Zweitliga-Partie eine Flanke von Tim Handwerker per Stirn über die Linie. VfL-Innenverteidiger Lukas Gugganig, der in diesem Moment beim Mittelfeldmann stand, war einen Schritt zu spät gekommen. So ganz überraschend kam die Führung des neunmaligen deutschen Meisters nicht. Das Team von Coach Jens Keller hatte unmittelbar nach dem Seitenwechsel seine Schüchternheit abgelegt und versucht, die Initiative zu übernehmen. Osnabrück war zwar bemüht, nach dem Rückstand den Druck wieder zu erhöhen. Doch der Thioune-Elf mangelte es an Tempo und Ideen in der Vorwärtsbewegung. Die beste Gelegenheit zum Ausgleich resultierte nicht von ungefähr aus einem Eckstoß, der Moritz Heyer an die Hüfte sprang. Von dort aus trudelte der Ball ins Aus (75.). Nürnberg stand gut und konterte geschickt. Die Abschlüsse des Bundesliga-Absteigers waren allerdings wie sein Tabellenstand: überraschend schlecht. Doch letztlich reichte der Keller-Equipe der eine Treffer ja, um einen weiteren kleinen Schritt aus dem Keller zu machen.