Fortuna Düsseldorf : Hamburger SV

Fazit:
Der Hamburger SV gewinnt mit 3:0 in Düsseldorf und fügt der Fortuna damit die erste Liga-Pleite zu! Der Spitzenreiter agierte trotz des Rückstandes lange Zeit einfach zu verhalten und ließ die eigenen Chancen vor allem in der Schlussphase viel zu leichtfertig liegen. Die Gäste zeigten sich hingegen ganz abgezockt und machten hinten heraus durch einen Glatzel-Doppelpack endgültig alles klar. Dadurch verabschieden sich die Norddeutschen mit einem großen Erfolgserlebnis in die Länderspielpause und rücken sogar bis auf zwei Punkte an die Rheinländer heran. Nach der Unterbrechung geht es für Steffen Baumgart und seine Truppe dann direkt mit dem nächsten Topspiel gegen Magdeburg weiter. Für Daniel Thioune ist es ein bitteres 100. Match als F95-Trainer, da sein Team keinesfalls so deutlich unterlegen war, wie es das Resultat vermuten lässt. Zumindest haben die Düsseldorfer ihre Tabellenführung durch die Niederlage aber nicht verloren, da der FCM im Parallelspiel ebenfalls Punkte liegen gelassen hat. Auf Hoffmann und Co. wartet als nächstes das Schlusslicht aus Regensburg.

Myron van Brederode kommt noch einmal von halbrechts im HSV-Strafraum zum Abschluss und scheitert am Pfosten. Damit bleibt der Fortuna selbst der Ehrentreffer verwehrt.

Zwei Minuten der gerade erst angezeigten fünfminütigen Nachspielzeit sind bereits vorbei.

Ransford Königsdörffer tanzt sich mit einer starken Einzelleistung bis links in den Sechzehner, macht dort noch einen Haken und sucht den Abschluss. Jóhannesson steht genau im Weg und blockt mit dem Gesicht ab.

Selbst in Unterzahl gibt sich Düsseldorf noch nicht geschlagen und rennt weiter an. Allerdings läuft ihnen angesichts des Zwei-Tore-Rückstandes langsam die Zeit davon.

Emmanuel Iyoha wird nach einem schönen F95-Angriff im Rückraum freigespielt. Aus der Distanz visiert er das untere rechte Eck an. Matheo Raab ist aber auf dem Posten und lenkt den Ball zur Ecke.

Für Robert Glatzel ist es bereits das sechste Saisontor und das fünfte Spiel in Folge in dem er trifft.

Elfmeter für den Hamburger SV! Glatzel wird bei einem Konter rechts am Fünfer in Szene gesetzt, umkurvt Kastenmeier und könnte eigentlich aus spitzem Winkel problemlos auf 2:0 stellen. Der am Boden liegende Haag hält den Ball allerdings mit purer Absicht mit dem Arm auf und verhindert damit den sicheren Torerfolg.

Daniel Thioune zieht seine letzten Optionen. Vincent Vermeij soll als Stoßstürmer vorne drin für noch mehr Gefahr sorgen und dabei helfen den Ausgleich zu erzwingen. Shinta Appelkamp wird im zentralen Mittelfeld die Spielgestaltung übernehmen. Dafür rückt der umtriebige Matthias Zimmermann wohl auf die Position des Rechtsverteidigers.

Nach längerer Abstinenz setzen die Gäste mal wieder einen offensiven Akzent. Bei einem Konter wird Pherai rechts im Strafraum freigespielt. Der Joker bringt den Ball mit einem Chip vor das Tor und sucht den am zweiten Pfosten einschussbereiten Glatzel. Kastenmeier spielt aber gut mit und fängt den Ball vorher sicher ab.

Mit Jean-Luc Dompé hat der bislang einzige Torschütze Feierabend. Zudem geht Davie Selke nach einer arbeitsintensiven Partie raus. Dafür sind Ransford Königsdörffer und Adam Karabec neu dabei.

Düsseldorf ist jetzt komplett am Drücker und drängt auf das 1:1. Mit bereits fünf Treffern in der Schlussviertelstunde sind sie absolute Ligaspitze.

Der Ausgleich liegt in der Luft! Niemiec ist nur wenige Sekunden auf dem Feld und tankt sich auf der rechten Seite mit seiner Schnelligkeit direkt durch. Mit seinem Flachpass findet er am kurzen Pfosten Kownacki. Der Pole überwindet mit seiner Direktabnahme sogar Raab. Direkt dahinter steht Elfadli aber genau richtig und verhindert den Ausgleich.

Daniel Thioune sieht, dass seine Mannschaft immer mutiger wird und möchte den Druck mit zwei frischen Flügelspielern weiter erhöhen.

Iyoha verpasst den Ausgleich nur knapp! Lunddal Friðriksson wird auf der rechten Seite immer aktiver und legt den Ball fast von der Grundlinie flach in die Mitte zu Zimmermann. Die Direktabnahme des 32-Jährigen blockt Glatzel im eigenen Strafraum mit einer starken Grätsche ab. Der Abpraller landet aber halblinks in der Box beim aufgerückten Iyoha. Der Joker drischt den Ball aber knapp rechts über das Tor.

Marco Richter hat eine wirklich starke Leistung gezeigt und sogar die meisten Abschlüsse auf Seiten der Gäste vorzuweisen. Der 26-Jährige macht nun Platz für den frischen Immanuël Pherai.

Es geht hier nun wirklich hin und her! Zunächst verpasst Robert Glatzel das Tor nach einer Ecke von der rechten Seite, da sein Versuch wohl noch leicht abgefälscht wird. Deshalb gibt es direkt den nächsten HSV-Eckstoß, den Dompé von links mit Schnitt zum Tor hereinbringt und den Kopf von Selke findet. Aus zentraler Position nickt der Stürmer den Ball in Rückenlage aber knapp am langen Eck vorbei.

Lunddal Friðriksson steckt von der rechten Seite optimal zum startenden Zimmermann durch. Von rechts im Sechzehner behält der Routinier die Übersicht und bedient Klaus in der Mitte. Aus wenigen Metern Torentfernung haut der 32-Jährige den Ball aber über den Kasten.

Jetzt meldet sich auch Düsseldorf in der zweiten Hälfte an! Felix Klaus wird halbrechts an der Strafraumgrenze freigespielt, hat erstaunlich viel Zeit und zieht ab. Sein Schuss ist allerdings viel zu zentral. Dadurch ist Matheo Raab zur Stelle. Der HSV-Keeper kann den wuchtigen Schuss aber nur nach vorne klatschen lassen. Der Abpraller landet genau bei Jóhannesson, der das Ziel per Direktabnahme jedoch verfehlt.

Hamburg nähert sich dem 2:0 weiter an! Nach einem langen Ball erobern die Gäste den zweiten Ball. Reis steckt anschließend perfekt links in die Box auf Glatzel durch. Der 30-Jährige fackelt nicht lange und visiert umgehend das lange Eck an. Sein Schlenzer klatscht aber an den Innenpfosten und im Anschluss kann die Fortuna klären.

Düsseldorf agiert für ein Heimspiel bei dem sie in Rückstand liegen erstaunlich passiv. Im zweiten Abschnitt ist bislang eindeutig der HSV besser.

Nach einer Katterbach-Flanke von der rechten Seite steht Robert Glatzel zum ersten im Mittelpunkt. Der Neuner köpft den Ball aus aussichtsreicher Position aber über den Kasten.

Die ersten Aktionen nach dem Wiederanpfiff waren sehr verhalten. Jetzt kommt Marco Richter von halblinks vor dem Strafraum aber mal zum Abschluss. Sein strammer Spannschuss dreht sich aber knapp rechts neben das Tor.

Weiter geht's! Steffen Baumgart scheint zufrieden und verzichtet auf personelle Veränderungen. Bei der Fortuna soll der flexibel einsetzbare Emmanuel Iyoha für mehr Schwung sorgen. Dafür bleibt Nicolas Gavory draußen.

Halbzeitfazit:
Der Hamburger SV führt im Spitzenspiel mit 1:0 gegen Düsseldorf! Eigentlich ist die Fortuna allerdings in allen Belangen überlegen. Bei einem eigenen Freistoß waren die Gastgeber aber einmal nicht aufmerksam und wurden dafür durch eine traumhafte Einzelleistung von Jean-Luc Dompé bestraft. Dadurch laufen die Rheinländer jetzt einem Rückstand hinterher und es droht die erste Niederlage der Saison. Noch haben sie allerdings eine Hälfte, um das 100. Spiel von Daniel Thioune als F95-Coach erfolgreich zu gestalten. Dafür müssen sie sich in der Offensive aber eindeutig steigern. Beim HSV scheint derweil hingegen vieles nach Plan zu verlaufen. In der Defensive stehen sie stabil und haben fast nur nach Eckstößen etwas zugelassen. Über Konter setzen sie zudem regelmäßig Nadelstiche. Gerade mit der Führung im Rücken könnte diese Taktik funktionieren.

Die Fortuna nähert sich in den letzten Minuten dem Torerfolg immer weiter an, obwohl sie keine absolute Druckphase aufbauen können.

Über Reis und Glatzel gelangt der Ball in der gegnerischen Hälfte zu Richter. Der 26-Jährige dribbelt noch ein paar Meter auf den Sechzehner zu und schließt zum wiederholten Mal aus der zweiten Reihe ab. Sein Versuch ist aber etwas zu ungenau und segelt über den Kasten.

Fast der Ausgleich! Bei einem Eckstoß von der linken Fahne kommt Hoffmann am Rand des Fünfmeterraumes perfekt zum Kopfball. Aus halbrechter Position visiert der F95-Kapitän das linke Eck an. Raab reagiert blitzschnell und kratzt den Ball mit einer starken Parade von der Linie.

Lunddal Friðriksson bringt den Ball von der rechten Offensivseite fast flach nach innen zu Klaus. Der 32-Jährige sucht aus halbrechten 14 Metern schnell den Abschluss. Aus der Drehung verpasst er das kurze Eck aber knapp.

Düsseldorf ist bemüht zum Ausgleich zu kommen. Allerdings finden sie gegen kompakt verteidigende Gäste einfach keine Lücken und lassen ein wenig die Ideen vermissen. Über Flanken erzeugen sie nur mit Dawid Kownacki vorne drin ohnehin überhaupt keine Gefahr.

Eine F95-Ecke von der linken Seite landet am zweiten Pfosten beim überraschend freien Tim Oberdorf. Der 28-Jährige zieht direkt per Volley ab. Daniel Elfadli steht aber genau in der Schussbahn und blockt ab.

Steffen Baumgart hat sich für das heutige Topspiel durchaus etwas einfallen lassen. Um Dompé mehr Freiheiten für die Offensive zu gönnen, lässt sich Meffert, der eigentlich im zentralen Mittelfeld agiert, immer wieder fallen und füllt die Abwehrreihe damit zu einer Fünferkette auf. Katterbach verteidigt dabei auf der rechten Seite, Muheim links und Schonlau, Elfadli und Meffert innen.

Im Mittelkreis kommt es bei einem Zweikampf zwischen Dawid Kownacki und Marco Richter zu einem unglücklichen Zusammenprall. Deshalb ist die Begegnung im Moment unterbrochen. Es scheint aber so als könnten beide sogar ohne Behandlung weitermachen.

Die Fortuna verzichtet bei der Defensivarbeit heute meist auf das Angriffspressing. Stattdessen ziehen sie sich ein wenig zurück und lassen die Gäste kommen. Solche Situationen sind aber ohnehin rar gesät, da die Hausherren rund 70 Prozent Ballbesitz haben.

Dompé ist auf dem linken Flügel ein echter Aktivposten und bricht auch jetzt wieder durch. Fast von der Grundlinie legt er mit Übersicht auf Glatzel ab, der geistesgegenwärtig für den dahinter lauernden Richter ablegt. Aus halblinken 14 Metern schließt der 26-Jährige aber zu überhastet ab und jagt den Ball deutlich über das Tor.

Lunddal Friðriksson fängt einen zu ungenauen Seitenwechsel von Katterbach ab und schaltet umgehend um. Am rechten Strafraumeck spielt er sich schlussendlich mehrfach mit Klaus den Ball hin und her, ehe der 32-jährige Flügelspieler aus extrem spitzem Winkel mit einer Mischung aus Flanke und Torschuss den aufmerksamen Raab prüft.

Mit der Führung im Rücken zeigen sich die Norddeutschen jetzt deutlich verbessert. In der Defensive haben sie mehr Zugriff als noch in den ersten Minuten und im Angriff trauen sie sich jetzt mehr zu.

Der nächste HSV-Abschluss! Dieses Mal probiert es Marco Richter aus zentralen 25 Metern. Sein strammer Distanzschuss ist aber zu unplatziert und ist daher leichte Beute für Florian Kastenmeier.

Mit nur vier Gegentoren stellte die Fortuna bislang die beste Defensive der Liga. Beim Dompé-Tor war davon überhaupt nichts zu sehen. Obwohl die Restverteidigung zahlenmäßig absolut stimmte, bekamen sie gar keinen Zugriff und ließen den Torschützen einfach über das gesamte Feld spazieren.

Hamburg tut sich in den ersten Minuten richtig schwer. Jetzt gelingt ihnen bei einem schnellen Gegenangriff mal der Weg bis in das letzte Drittel. Dort bleibt Glatzel auf der linken Seite aber hängen.

Ein Konter führt zur ersten Großchance! Nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte treibt Rossmann den Ball über die rechte Halbspur dynamisch bis in den HSV-Strafraum. Dort legt er quer und findet Jóhannesson, der brillant mit der Hacke für den mitgelaufenen Haag ablegt. Fast vom Elfmeterpunkt kommt der Sechser freistehend zum Abschluss und verfehlt das rechte Eck nur um Haaresbreite.

Vor ausverkauftem Haus legt die Fortuna offensiv los und setzt sich direkt mal in der gegnerischen Hälfte fest. Am Ende landet eine Flanke von Tim Rossmann aber genau bei Matheo Raab, der sicher zupackt.

Los geht's! Die Gäste stoßen an und spielen komplett in Weiß. Düsseldorf hält in den gewohnten roten Trikots dagegen.

Der direkte Vergleich spricht in der 2. Bundesliga eigentlich eine klare Sprache. Hamburg konnte dreimal gewinnen und viermal endete das Aufeinandertreffen mit einem Unentschieden. Nur das letzte Match zwischen den beiden Traditionsvereinen konnte Düsseldorf für sich entscheiden. Im März siegte die Fortuna mit 2:0 gegen den HSV, rückte damit tabellarisch weiter an die Norddeutschen heran und übernahm am Ende noch den Relegationsplatz.

Mit zwölf Zählern hat der ehemalige Bundesliga-Dino so wenig Punkte auf dem Konto wie zuletzt nur 2021/22 in der 2. Liga. Dadurch belegen die Hamburger nur den sechsten Platz und sind bereits drei Punkte hinter dem dritten Rang. Düsseldorf ist an der Spitze sogar bereit auf fünf Zähler enteilt. Dementsprechend ist verlieren für den HSV verloren. Ansonsten droht frühzeitig eine Lücke zu den angestrebten Aufstiegsplätzen zu klaffen. Zuletzt blieben die Rothosen aber zumindest viermal in Folge ungeschlagen.

Die Fortuna ist das Team der Stunde! Mit 17 Punkten nach den ersten sieben Begegnungen weisen sie aktuell ihre beste Startbilanz in der 2. Bundesliga auf und sind noch immer ungeschlagen. Saisonübergreifend haben sie sogar keins der letzten 21 Zweitliga-Spiele verloren. In der Liga kassierten die Rheinländer letztmals Anfang Februar in Paderborn eine Niederlage. Diese Serie wollen sie natürlich auch heute aufrecht erhalten, um sich als Tabellenführer in die Länderspielpause zu verabschieden.

Für den HSV ist es im Kampf um die Aufstiegsränge bereits das zweite Spitzenspiel hintereinander. Gegen den SC Paderborn blieb es beim 2:2 am Ende bei einer leistungsgerechten Punkteteilung, weil der Lucky Punch von Robert Glatzel aufgrund eines Handspiels zurückgenommen wurde. Gegenüber dem Unentschieden gibt es gleich drei personelle Veränderungen bei den Norddeutschen. Jean-Luc Dompé, Ludovit Reis und Marco Richter ersetzen Dennis Hadžikadunić, Emir Sahiti und Adam Karabec. Dadurch wird das Team nominell eindeutig offensiver. Wie genau sich das taktisch auf dem Feld darstellen wird, ist derweil im Vorfeld noch nicht hundertprozentig klar zu sagen. Womöglich rückt Jonas Meffert oder Daniel Elfadli eine Position nach hinten, um die Dreierkette aufzufüllen und der schnelle Jean-Luc Dompé übernimmt eine der beiden Flügelpositionen.

Im Vergleich zum Last-Minute-Sieg in Fürth nimmt Daniel Thioune im Duell mit seinem Ex-Klub nur einen Wechsel vor. Felix Klaus erhält den Vorzug vor Jona Niemiec, der dafür zunächst auf der Bank Platz nimmt.