Eintracht Braunschweig : SSV Ulm 1846

Fazit:
Braunschweig und Ulm trennen sich im Abstiegskampf mit einem 1:1. Über die gesamte Spielzeit geht das Remis absolut in Ordnung, da sich die Eintracht hinten heraus noch vehement gegen die drohende Niederalge wehrte und sich durch ein Jokertor von Polter doch noch spät belohnen konnte. Die Gäste müssen sich nach dem Spielverlauf allerdings vorwerfen, dass sie gerade in der zweiten Halbzeit einfach zu wenig nach vorne gespielt haben. Durch die Punkteteilung bleiben die Platzierungen beider Teams unverändert. Ulm verpasst es also auf den Relegationsplatz vorzurücken und genau dort kommt Braunschweig auch nicht weg. Die Löwen haben als nächstes ausgerechnet das Derby gegen Hannover vor der Brust und müssen sich da deutlich steigern, um auch dort etwas Zählbares mitzunehmen. Auf die Spatzen wartet als nächstes das Heimspiel gegen Köln.

Die angezeigte Nachspielzeit ist bereits vorbei. Aufgrund der Behandlungsunterbrechung von Polter dürfte es aber noch ein bisschen zusätzliche Zeit geben.

Luka Hyryläinen zieht im Mittelfeld das taktische Foul und sieht ganz spät dafür seine vierte Gelbe.

Polter wurde im Anschluss an die Szene noch behandelt. Die ist jetzt aber durch und es geht mit Ballbesitz für die Gäste weiter.

Sebastian Polter geht im Zweikampf mit Bastian Allgeier zu Boden. Da die Szene im SSV-Strafraum stattfindet wird das Ganze vom VAR überprüft. Im Normalfall dürfte das leichte Aufstützen des Ulmers aber nicht für einen Strafstoß reichen.

Fünf Minuten bleiben beiden Mannschaften noch, um mit einem Lucky Punch doch noch den so wichtigen Dreier einzufahren. Das Momentum haben eindeutig die Braunschweiger auf ihrer Seite.

Nachspielzeit: Es werden 5 Minuten nachgespielt.

Kaufmann flankt den Ball aus dem rechten Halbfeld einfach mal hoch und weit in den Strafraum. Am zweiten Pfosten lauert Polter genau darauf, kommt mit dem rechten Fuß noch irgendwie um seinen Gegenspieler und zwingt Ortag damit zu einer guten Parade.

Sebastian Polter hat mit seinem ersten Treffer im Trikot der Löwen die Gelb-Blauen nochmal richtig angezündet. Zudem ist es nicht nur die Torpremiere des Stürmers, sondern auch das erste BTSV-Kopfballtor der Saison.

Für Ulm, die sich hauptsächlich darauf ausruhten die Führung zu verteidigen, ist der Ausgleich natürlich bitter. Schließlich wurde die Eintracht in den letzten Minuten zwar besser, aber war eigentlich weiterhin weit von hochkarätigen Möglichkeiten entfernt.

Der Joker sticht sofort! Philippe bringt eine Ecke von der linken Seite hoch und zentral an den Fünfer. Dort steigt Polter in einem kleinen Pulk am höchsten und köpft den Ball mustergültig unten rechts in die Maschen. Ortag ist komplett ohne Abwehrchance.

Daniel Scherning zieht seine letzte Option und geht mit Sebastian Polter für Kevin Ehlers auch komplett ins Risiko.

Die letzten zehn Minuten der regulären Spielzeit laufen bereits. Die Eintracht setzt allmählich zu einer kleinen Schlussoffensive an und probiert alles, um die Niederlage noch irgendwie abzuwenden.

Thomas Wörle nimmt nochmal ein bisschen Zeit von der Uhr und versucht mit Dennis Dressel für Oliver Batista-Meier das Ergebnis zusätzlich abzusichern.

Robert Ivanov steigt links im Mittelfeld überhart ein und sieht dafür die Gelbe Karte. Damit setzt der Finne aber auch ein klares Zeichen für die Schlussphase.

Tachie bringt sofort viel Schwung rein! Der 25-Jährige findet mit einer Flanke erst Tempelmann, der von links in der Box knapp drüber köpft. Nur kurze Zeit später dringt er mit Tempo in den Strafraum ein und wird erst im letzten Moment geblockt.

Erneut tauschen beide Trainer zeitgleich das Personal. Bei Braunschweig wird es durch die Hereinnahme des offensiven Richmond Tachie für Julian Baas nominell jetzt deutlich offensiver.

Oliver Batista-Meier zirkelt einen Eckstoß von der linken Fahne mit viel Schnitt zum Tor an den langen Pfosten. Dort verpasst Ron-Thorben Hoffmann zwar den Ball, aber wird in der Szene auch gefoult. Deshalb geht es weiter mit einem Freistoß für die Eintracht.

Die BTSV-Fans feuern ihr Team, abgesehen von ein paar Pfiffen in der ersten Hälfte, über die gesamte Spielzeit lautstark an und glauben fest an ihre Mannschaft.

Oliver Batista-Meier treibt den Ball bis kurz vor die Sechzehnerlinie und visiert mit dem linken Fuß das untere rechte Eck an. Der Schuss wird sogar noch leicht abgefälscht und wird dadurch brandgefährlich. Ron-Thorben Hoffmann ist aber rechtzeitig im bedrohten Eck und kann den Ball gerade eben mit den Fingerspitzen um den Pfosten lenken.

Die ominöse Marke von einer Stunde Spielzeit ist durchbrochen und schon gibt es die große Rochade. Gleich fünf Wechsel gibt es im Insgesamt. Daniel Scherning versucht mit Sven Köhler und Fabio Kaufmann für mehr Schwung zu sorgen. Thomas Wörle bringt mit Semir Telalović, Dennis Chessa und Jonathan Meier ebenfalls frische Kräfte.

Max Marie hat seit seiner Einwechselung für minimal mehr Schwung gesorgt und schließt jetzt einfach mal aus 18 Metern ab. Der Versuch des Jokers ist aber viel zu locker und unplatziert. Dementsprechend kann Christian Ortag sicher zupacken.

Braunschweig ist gewillt für mehr gefährliche Angriffe zu sorgen. Es bleibt allerdings dabei, dass sie gegen die stark verteidigenden Spatzen einfach keine Lücken finden.

Baas bringt einen Eckstoß von der rechten Seite hoch zu Szabó, der aus etwa acht Metern per Fallrückzieher abschließt. Der Ball rauscht nach dem artistischen Abschluss nur knapp über das lange Eck hinweg.

Ulm bleibt dem eigenen Spielstil treu. Braunschweig wirkt nach dem Wiederanpfiff aber etwas energischer und erhöht jetzt ein bisschen die Schlagzahl.

Rittmüller bringt den Ball vom rechten Flügel scharf vor das Tor. Am ersten Pfosten macht Philippe im genau richtigen Moment den Schritt vor seinen Bewacher und hält den Fuß rein. Der Versuch des neunfachen Torschützen wird aber noch leicht abgefälscht und findet nicht den Weg auf den Kasten.

Tom Gaal möchte knapp innerhalb der eigenen Hälfte nach vorneverteidigen und den Ball vor Max Marie erreichen. Allerdings kommt der Innenverteidiger einen Schritt zu spät, fällt seinen Gegenspieler und sieht dafür seine fünfte Gelbe. Damit fehlt der 23-Jährige beim Heimspiel gegen Köln.

Weiter geht's! Ulm kehrt personell unverändert aus der Kabine zurück. Bei Braunschweig gibt es nach der enttäuschenden ersten Hälfte einen Wechsel. Für den unauffälligen Johan Gómez ist Max Marie neu dabei.

Halbzeitfazit:
Der SSV Ulm führt im Abstiegskracher zur Pause mit 1:0 in Braunschweig. Die Spatzen starteten mutig und sehr selbstbewusst. Dadurch bereiteten sie der Eintracht vor allem in der Anfangsphase große Probleme. Trotzdem brauchten die Gäste einen Fehler von Bičakčić, um bereits in der elften Minute durch Röser in Führung zu gehen. Im Anschluss konzentrierten sich die Schwaben dann vermehrt auf die Defensivarbeit und setzten nur noch wenige Nadelstiche. Die waren dennoch deutlich gefährlicher als alle Offensivaktionen der extrem harmlosen Braunschweiger. Scherning und sein Team müssen sich etwas einfallen lassen, um für mehr Torgefahr zu sorgen. Ansonsten drohen sie den Relegationsplatz an den Aufsteiger zu verlieren.

Julian Baas will einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld hoch in den Strafraum schlagen. Seine Flanke ist aber deutlich zu kurz und kann vom ersten Akteur im schwarzen Trikot direkt weggeköpft werden.

Drei Minuten kommen im ersten Abschnitt oben drauf. Das geht vor allem aufgrund des SSV-Zeitspiels durchaus in Ordnung.

Nachspielzeit: Es werden 3 Minuten nachgespielt.

Mit der Führung im Rücken lassen sich die Ulmer bereits zum aktuellen Zeitpunkt in vielen Szenen ganz viel Zeit. So dauert jetzt auch ein Einwurf links vorne auf Höhe des BTSV-Sechzehners länger als nötig und verpufft am Ende völlig.

Rösch kommt auf der rechten Defensivseite gegen den vorbeidribbelnden Di Michele Sanchez zu spät und holt den Braunschweiger regelwidrig von den Beinen. Dafür sieht de 25-Jährige seine sechste Gelbe Karte der laufenden Saison.

Der erste Durchgang neigt sich bereits dem Ende entgegen. Die Eintracht ist weiterhin bemüht, aber findet einfach keine Mittel um vor das Tor von Ortag zu kommen.

Lino Tempelmann tritt Romario Rösch im Mittelfeld mit der offenen Sohle auf den Fuß und wird dafür verwarnt. Der Ulmer bleibt im Anschluss liegen und muss behandelt werden.

Braunschweig gelingt es derzeit mal wieder sich über einen längeren Zeitraum in der SSV-Hälfte festzusetzen. Allerdings bleibt es dabei, dass den Niedersachsen einfach die Kreativität und die Durchschlagskraft fehlen, um auch nur annähern Gefahr zu entwickeln.

Braunschweig löst sich mal spielerisch aus dem Gegenpressing und verlagert daraufhin links raus zu Di Michele Sanchez. Der 21-Jährige lässt seinen Gegenspieler dynamisch stehen. Seine anschließende Hereingabe aus dem Lauf ist aber zu ungenau.

Der Aufsteiger setzt zwar nur vereinzelte Nadelstiche, aber ist bei den wenigen Vorstößen jedes mal deutlich gefährlicher als die Eintracht. Dieses Mal kommt Reichert über die rechte Seite durch. Mit seinem Querpass vor das Tor findet der SSV-Kapitän aber keinen Abnehmer.

Durch das Führungstor beendeten die Ulmer eine Durststrecke von drei Spielen in Folge ohne eigenen Treffer.

Braunschweig verteilt weiter Geschenke! Nach einem SSV-Vorstoß über die linke Offensivseite scheint die Situation eigentlich entschärft. Allerdings spielt Ivanov den Ball viel zu kurz zu Hoffmann zurück. Dadurch ist Keller noch dazwischen und plötzlich frei vor dem Schlussmann. Im Eins-gegen-Eins kriegt der 20-Jährige den Ball aber nicht am glänzend reagierenden Hoffmann vorbei.

Etwas zufällig landet der Ball halblinks vor dem Strafraum bei Rayan Philippe. Der Franzose steht zwar mit dem Rücken zum Tor, aber das macht ihm gar nichts. Aus der Drehung schließt der Stürmer einfach mal volley ab. Sein optimistischer Weitschuss segelt aber ein gutes Stück über das Tor.

Braunschweig sammelt sehr viel Ballbesitz. Gegen den tiefen SSV-Block wandert der Ball jedoch hauptsächlich weit entfernt von der Gefahrenzone durch die eigenen Reihen. Vor Probleme stellen die Gelb-Blauen die Gäste damit nicht.

Die Hausherren werden im Moment aktiver. Das liegt aber auch daran, dass sich Ulm ein bisschen zurückgezogen hat und erst einmal schaut was die Löwen spielerisch zu bieten haben.

Die Anfangsviertelstunde ist bereits vorbei. Ulm agiert sehr selbstbewusst und wittert seine Chance mit einem Sieg einen extrem wichtigen Dreier im Abstiegskampf einzufahren. Braunschweig tut sich noch sehr schwer und findet noch keine Wege, um die konzentriert verteidigenden Spatzen aus der Reserve zu locken.

Mit der Hereinnahme von Lucas Röser beweist Thomas Wörle ein goldenes Händchen. Für den 31-jährigen Stürmer ist es das erste Saisontor im erst zweiten Startelfeinsatz.

Ulm geht früh in Front! Die Gäste schalten schnell um und kommen über die rechte Seite nach vorne. Aus dem Halbfeld bringt Allgeier den Ball einfach mal in die Mitte. Dort scheint Bičakčić dazwischen. Der Routinier klärt den Ball allerdings nicht aus der Gefahrenzone, sondern legt ihn unglücklich für den lauernden Röser vor. Der Neuner lässt sich die Chance im Anschluss nicht mehr nehmen und schließt aus etwa acht Metern eiskalt unten links in das Eck ab.

Aaron Keller lässt nach einem Ballverlust links innerhalb der eigenen Hälfte das Bein stehen und bringt Marvin Rittmüller damit zu Fall. Dafür sieht der Schweizer früh die erste Gelbe der Partie.

Mit einem langen Ball findet Braunschweig erstmals tief den Weg in die gegnerische Hälfte. Dort gibt es zunächst einen Einwurf nach dem der Ball aber wieder bis zum eigenen Torwart zurück läuft.

Ulm macht hier von Beginn an Schwung und setzt die Eintracht früh unter Druck. Damit kommen die Braunschweiger noch gar nicht zurecht. Dadurch ist der Ball in den ersten Augenblicken fast ausschließlich in der BTSV-Hälfte.

Es gibt direkt einen Freistoß für die Gäste. Oliver Batista-Meier probiert es aus halblinken 25 Metern direkt. Mit seinem Aufsetzer auf das linke Eck stellt er Ron-Thorben Hoffmann jedoch vor keinerlei Probleme.

Los geht's! Die Heimelf stößt an und spielt in den gewohnten gelben Trikots mit blauen Hosen. Ulm hält komplett in Schwarz dagegen.

Das Hinspiel war das erste Aufeinandertreffen beider Mannschaften seit der Saison 1886/87. Den direkten Vergleich konnte Ulm mit 3:1 für sich entscheiden und dadurch den ersten Heimsieg der Saison bejubeln.

Der SSV Ulm konnte den Negativlauf von drei Pleiten in Serie zuletzt mit einem Remis gegen Elversberg stoppen. Allerdings blieb der Aufsteiger auch dort wieder ohne eigenen Torerfolg und damit im dritten Spiel in Folge ohne Treffer. Mit nur 24 erzielten Toren stellen die Spatzen ohnehin nach Regensburg und Braunschweig den drittschwächsten Angriff der Liga. Hier gibt es also deutlichen Verbesserungsbedarf. Zumindest im direkten Duell gegen Regensburg klappte es mit dem Toreschießen Ende Januar beim 5:1-Erfolg aber sehr gut. Auf ein ähnliches Resultat und den damit verbundenen Befreiungsschlag im Abstiegskampf hoffen die Schwaben natürlich auch heute.

Nach den zwei Erfolgen gegen Karlsruhe (2:0) und Darmstadt (1:0) gab es für die Braunschweiger zuletzt mit der Niederlage in Fürth wieder einen Dämpfer. Da Preußen Münster gestern jedoch bereits gegen Schalke verloren hat, könnten die Löwen mit einem Dreier trotzdem die Abstiegsplätze verlassen und darüber hinaus auch noch den Vorsprung auf einen direkten Abstiegsrang bis auf sechs Punkte ausbauen. Sollte der BTSV jedoch verlieren, würde Ulm vorbeiziehen und die Eintracht auf den 17. Rang fallen. Die Niedersachsen stehen vor der anstehenden Begegnung also ziemlich unter Druck.

Die Spatzen blieben gegen Elversberg erstmals im Jahr 2025 ohne Gegentreffer und feierten dadurch einen Punktgewinn gegen Elversberg. Dementsprechend gibt es nach dem Remis keinen Grund für große Veränderungen. Thomas Wörle bringt mit Lucas Röser und Maurice Krattenmacher nur zwei Neue. Dafür bleiben Semir Telalović und Niklas Kolbe draußen.

Daniel Scherning nimmt im Vergleich zur enttäuschenden 3:0-Pleite in Fürth zwei Wechsel vor. Robert Ivanov beginnt in der Dreierkette für Paul Jaeckel und Marvin Rittmüller übernimmt die rechte Bahn für Mohamed Dräger.